Ehrenamt 50.000 Sachsen fordern Recht auf Bildungsurlaub

06. Juni 2024, 17:13 Uhr

Bis zu 1.000 Stunden leisten Ehrenamtliche in Sachsen pro Jahr für die Gesellschaft. Das hat der Johanniterbund mitgeteilt. Um sich weiterzubilden, würden die Ehrenamtlichen hier oft ihren Urlaub nehmen - Erholen könnten sie sich dabei kaum. Ein Volksantrag, angestoßen durch ein breites Bündnis aus Politik, Gewerkschaften und sozialen Trägern, will das Recht auf Bildungsurlaub gesetzlich verankern. Die dafür notwendigen 40.000 Unterschriften sind nun erreicht.

Ehrenamtlicher DRK-Mitarbeiter mit der Rückaufschrift Helfer vor Ort.
Ehrenamtliche sind überall im Einsatz, so wie hier beim DRK. Um sich weiterzubilden, müssen sie bislang ihren Jahresurlaub verwenden. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Klaus Martin Höfer

Mehr als 50.000 Unterschriften

Wie der Deutsche Gewerkschaftsbund Sachsen (DGB) am Donnerstag bekannt hab, sind für den Volksantrag "5 Tage Bildungszeit für Sachsen" bereits mehr als 50.000 Unterschriften gesammelt worden. "Der Erfolg des breiten Bündnisses ist nun schon in Sichtweite", sagt Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen. "Das ist eine Sternstunde für lebenslanges Lernen und demokratische Teilhabe in Sachsen."

Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen, spricht auf einer Pressekonferenz
Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen, plant, den Volksantrag beim Landtagspräsidenten einzureichen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Eine Sternstunde für lebenslanges Lernen und demokratische Teilhabe in Sachsen.

Burkhard Naumann Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen

Naumann: "Wichtige Säule unserer Demokratie"

Die Bildungsfreistellung ermögliche laut Naumann, dass Beschäftigte an individuellen Weiterbildungen teilnehmen könnten, ohne auf Einkommen oder Erholungsurlaub verzichten zu müssen. "Zugleich ist die Qualifizierung für das Ehrenamt, der Fremdsprachenkurs oder die gewerkschaftliche Fortbildung eine wichtige Säule unserer Demokratie", so Naumann.

Wie weiter mit den Unterschrift?

Mit den nun zusammengetragenen 50.000 Unterschriften kann der Volksantrag beim Landtagspräsidenten eingereicht werden. Dort wird er auf seine Zulässigkeit geprüft. Anschließend geht er zur Beratung und Beschlussfassung in den Landtag. Lehnen die Abgeordneten den Gesetzentwurf ab, können die Antragsteller ein Volksbegehren starten. Dazu braucht es mindestens 450.000 Unterschriften innerhalb von sechs Monaten. Ist dies erfolgreich, kommt es zum Volksentscheid.

MDR (ltt)

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