Ein Radfahrer fährt an der Elbbrücke Blaues Wunder auf einem markierten Radweg.
Auf der Elbbrücke "Blaues Wunder" hat die Stadt Dresden testweise seit 8. April 2024 zwei Fahrradspuren markiert. Der bis Mitte Juni geplante Test wird nach der Ankündigung des Dresdner Oberbürgermeisters am 28. April abgebrochen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Fahrradstreifen über Blaues Wunder Nach Testabbruch: OB will Kompromiss für Auto- und Radfahrer auf Elbbrücke

19. April 2024, 13:19 Uhr

Nach dem Abbruch des umstrittenen Verkehrsversuches auf dem Blauen Wunder hat sich Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) mit einer neuen Variante im Dresdner Stadtrat positioniert. Demnach wird es weiter Fahrradspuren in jede Richtung geben. Allerdings nicht über den gesamten Brückenbereich. Kritisch äußerte sich Hilbert über die Hysterie und Polemik, die seiner Meinung nach das Thema begleiten.

Die auf dem Blauen Wunder markierten Fahrradspuren bleiben auf der Brücke selbst erhalten. Über diese Entscheidung hat der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Donnerstag den Stadtrat informiert. Entfernt werde demnach der Fahrradstreifen auf dem Brückenkopf stadteinwärts. Auch dessen Auswirkungen werde man beobachten. Am Mittwoch hatte Hilbert den Abbruch eines Verkehrstes angekündigt. Zwei von der Fahrbahn abgeknappste Radspuren hatten für Staus, Verspätungen und Kritik gesorgt.

Radverkehr auf dem Blauen Wunder
Stadteinwärts wurde testweise auf der Brückerampe am Schillerplatz eine von drei Autospuren durch eine Fahrradspur ersetzt. Diese rote Markierung am Ende der Brücke soll wieder entfernt werden. Bildrechte: MDR/Katalin Vales

Kleiner Schritt in richtige Richtung

Hilbert begründete seine Entscheidung mit der Zunahme des Radverkehrs. Wenn die Markierung dafür sorge, dass Radfahrer und Fußgänger sicherer über die Brücke kommen, sei das ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Zudem sprach Hilbert von "Polemik und Hysterie", die bei diesem Thema um sich gegriffen habe. Anders sehe er es, wenn es konkrete Hinweise gibt. So haben sich Arbeitgeber, Pflegedienste und die Universitätsklinik an die Stadt wegen der Verspätungen gewandt. Dem werde er nicht tatenlos zusehen.

Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden
Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Wenn selbst das Universitätsklinikum und Ärzte Alarm schlagen, weil Patienten zu lebensnotwendigen Behandlungen zu spät kommen und Pflegedienste, dass sie ihre Klienten nicht erreichen, dann werde ich dem nicht tatenlos zusehen.

Dirk Hilbert (FDP) Oberbürgermeister Stadt Dresden

Stadt stellt Daten im Bauausschuss vor

Wie der Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe, Lars Seiffert, MDR SACHSEN sagte, ist für die DVB alles gut, was ihre Busse nicht ausbremst. Gleichzeitig müsse eine Verkehrslösung für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen gut sein.

Wie geht es weiter? Ob der verkürzte Radweg bleibt, ist nicht sicher. Der Oberbürgermeister sagte auf Anfrage von MDR SACHSEN, man werde sich auch diese Maßnahme genau anschauen und ihre Auswirkung beobachten. Hilbert zufolge wird die Stadt ebenso die Daten aus dem abgebrochenen Verkehrstest aus knapp drei Wochen intensiv auswerten. Diese sollen bei einer Anhörung im Bauausschuss des Stadtrates am 2. Mai 2024 vorgestellt werden.

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 17. April 2024 | 19:00 Uhr

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