Grünes Gewölbe Juwelendiebstahl: Ermittlungen gegen Vater eines Verurteilten

12. Januar 2024, 20:33 Uhr

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Der Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe zieht weitere Kreise. Wie die Dresdner Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilte, wird jetzt gegen einen weiteren Mann aus dem Berliner Remmo-Clan ermittelt. Den Angaben zufolge handelt es sich dabei um den Vater eines Verurteilten. Zu Inhalt und Stand des Verfahrens "können wir uns derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern", sagte ein Sprecher.

Das Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Der Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden sorgte 2019 weltweit für Schlagzeilen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert

Angeklagter des aktuellen Prozesses schweigt

Im aktuellen Prozess in dem Fall am Landgericht gab unterdessen ein Kriminalbeamter der Dresdner Soko "Epaulette" weiter Auskunft über die Erkenntnisse zu dem Juwelendiebstahl. Die Spur habe immer wieder nach Berlin geführt, etwa durch das mutmaßliche Fluchtauto, in dem später "allerlei Hinweise" auf die Remmos gefunden worden seien.

Ein 24-Jähriger muss sich seit dem 5. Januar wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, Sachbeschädigung und Brandstiftung verantworten. J. Remmo soll ab Mitte 2019 in die Planung des Coups eingeweiht und in dessen Vorbereitungen einbezogen gewesen sein. Da der Angeklagte schweigt, muss die Beweisaufnahme aus dem ersten Verfahren zum Großteil wiederholt werden.

Drei Personen sitzen an einem Holztisch.
Weil der Angeklagte im zweiten Prozess zum Juwelendiebstahl schweigt, muss die Beweisaufnahme wiederholt werden. Bildrechte: xcitepress/Finn Becker

Vier von fünf Urteilen noch nicht rechtskräftig

Der Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss im November 2019 gilt als einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle Deutschlands. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten zudem mehr als eine Million Euro Schaden. Fünf junge Männer aus dem Remmo-Clan waren im Mai 2023 zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten sowie sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Sie gingen in Revision, vier der Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

dpa/MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 10. Januar 2024 | 10:30 Uhr

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