Tänzer bei der Probe 4 min
Dresdens freie Szene fordert in einem offenen Brief die Stadt auf, ihre Sparpläne im Kulturbereich zurückzunehmen. Hören Sie ein Gespräch von Karolin Dörner mit Thomas Natzschka, einem der Initiatoren. Bildrechte: De-Da Productions

Offener Brief Dresdens Freie Szene protestiert gegen geplante Kultur-Kürzungen

29. Oktober 2024, 18:32 Uhr

Die Stadt Dresden muss sparen und sieht deshalb für den Haushalt 2025/26 massive Kürzungen auch im Kulturbereich vor. Dagegen gibt es nun Protest der freien Szene. In einem offenen Brief fordert sie, die Sparpläne zurückzunehmen und Kunst und Kultur zu stärken.

Gegen die geplanten Kultur-Kürzungen in Dresden regt sich nun auch Protest seitens der Freien Szene. In einem offenen Brief fordern zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende von der Stadt eine Rücknahme der vorgesehenen Sparpläne. Gleichzeitig setzen sich die Verfasserinnen und Verfasser für eine Stärkung von Kunst und Kultur ein. 130 Personen und Institutionen aus Dresden, der Region Sachsen und deutschlandweit unterstützen die Forderungen als Erstunterzeichner.

Kultur werde nachhaltig geschädigt

Thomas Natzschka vom Tanz Netz Dresden e.V., einer der Initiatoren des offenen Briefes, sagte MDR KULTUR: "Wir sind der Meinung, dass der Preis für diese Form des Sparens einfach viel zu hoch ist." Die Einsparungen würden "die Arbeit im Kulturbereich nachhaltig schädigen. Das betrifft unheimlich viele Künstlerinnen, freie Ensembles, Vereine und tragende Kulturinstitutionen der Stadt", betonte er.

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Dresdens Freie Szene befürchtet, dass der Kulturbereich durch die Sparpläne nachhaltig geschädigt wird. Bildrechte: Johanna Lamprecht

Die Landeshauptstadt Dresden sieht für den Doppelhaushalt 2025/26 Kürzungen im Kulturbereich von rund 5 Millionen Euro pro Jahr vor. Betroffen davon wären Institutionen wie das Hygiene-Museum, das Europäische Zentrum der Künste in Hellerau, die Staatsoperette und eben auch die Freie Szene. Im November 2024 will der Dresdner Stadtrat über die Kürzungspläne beraten.

Offener Brief fordert Rücknahme der Kürzungen

"Diese Kürzung macht bei einem Gesamthaushaltsvolumen von über 2 Milliarden Euro nur einen geringen Bruchteil an Einsparpotential aus, schädigt aber die Arbeit von Künstler*innen und Kulturinstitutionen aller Sparten massiv und nachhaltig", heißt es in dem offenen Brief. Die Existenz freier Künstlerinnen und Künstler sei von den massiven Kürzungen bedroht.

Wir sind der Meinung, dass der Preis für diese Form des Sparens einfach viel zu hoch ist.

Thomas Natzschka, Mit-Initiator offener Brief

Die Kulturstadt Dresden zerstöre damit ihr Fundament. Kunst und Kultur wirkten auch als Standortfaktor. Deshalb werde eine Rücknahme der Kürzungspläne gefordert. Kunst und Kultur müssten gerade in "gesellschaftlich angespannten und polarisierten Zeiten" gestärkt werden. Ein Beschluss über die Sparpläne für die Kultur wird im März 2025 erwartet.

Quellen: MDR KULTUR (Karolin Dörner), offener Brief freie Szene Dresden, redaktionelle Bearbeitung: lig

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 30. Oktober 2024 | 06:30 Uhr

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