Anteilnahme Frauen aus Meißen sammeln Spenden für Familie der drei getöteten Kinder
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12. Dezember 2024, 16:04 Uhr
Nach dem gewaltsamen Tod von drei Kleinkindern in Meißen haben zwei Meißnerinnen eine Onlinespenden-Sammlung gestartet. Die Gelder, die über die Plattform "gofundme" gesammelt werden, sollen "einzig zur Umsetzung der Beerdigung der kleinen Engel ans Bestattungshaus übermittelt werden", betonen die Organisatorinnen in ihrem Aufruf. Dem sind bislang mehr als 200 Menschen gefolgt und haben knapp 5.000 Euro gespendet (Stand: 12. Dezember). Das Spendenziel liegt bei 10.000 Euro. Damit wollen die Initiatorinnen "der Mama eine kleine Last von den Schultern nehmen".
Viele von uns haben Kinder und können sich diese Situation in keiner erdenklichen Art und Weise vorstellen.
Stadt Meißen: Nicht wegschauen, helfen
Nach Bekanntwerden der Gewalttat am 2. Advent, die laut Polizei und Staatsanwaltschaft vom 37 Jahre alten Vater der Kinder begangen wurde, hatte der Oberbürgermeister von Meißen, Olaf Raschke (parteilos), die Hoffnung geäußert, dass die Stadtgesellschaft in schweren Stunden zusammenhält".
In sozialen Medien bekundete auch die Stadtverwaltung ihre Trauer und Anteilnahme. Zugleich betonte die Stadt: "Nicht nur, aber besonders jetzt in der Adventszeit ist es wichtig, aufeinander aufzupassen, Hilfe anzubieten und niemanden alleine zu lassen!" Die Postings mit Hinweisen auf Hilfsangebote und Not-Telefone für Familien wurden vielfach geteilt und kommentiert.
Ermittler schließen Tatbeteiligung Dritter aus
Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden gehen davon aus, dass der Vater erst die Kinder getötet hat und dann sich selbst. "Es liegen keine Hinweise vor, dass von außen auf die Wohnung eingewirkt wurde", hatte Polizeisprecher Marko Laske bereits vor zwei Tagen dem MDR gesagt.
Zu in anderen Medienberichten erhobenen Vorwürfen der Familie der getöteten Kinder zu möglichen Fehlern von Polizei und Jugendamt vor der Gewalttat, wollte sich die Staatsanwaltschaft Dresden nicht äußern. Begründung: wegen der "laufenden Ermittlungen, aber auch aus Gründen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzes".
Zur Frage, ob und in welchem Maße die Behörden vor der Gewalttat hätten handeln müssen, sagte auch das Landratsamt Meißen nichts mit Verweis auf den Datenschutz.
Hilfe bei Suizidgedanken, persönlichen Krisen und Depressionen
Hilfe bei Suizidgedanken, persönlichen Krisen und Depressionen
Sie haben Selbsttötungsgedanken oder eine persönliche Krise? Die Telefonseelsorge hilft Ihnen: 0800 1110-111 und 0800 1110-222. Der Anruf ist anonym und taucht nicht im Einzelverbindungsnachweis auf.
Wenn Sie das Gefühl haben, an einer Depression zu leiden, hilft Ihnen das Info-Telefon Depression unter 08003344533 oder die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Weitere kostenfreie Angebote hat die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention aufgelistet - beispielsweise für Jugendliche (116111) und Eltern (0800 111 0 550).
Hinterbliebene nach einem Suizid können Hilfe beim Verein AGUS unter 0921 150 03 80 oder auf der Internetseite www.agus-selbsthilfe.de finden.
MDR (kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 12. Dezember 2024 | 16:30 Uhr