Marko Bosnjak (l) aus Slowenien, Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), bekommt von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), ehemalige Bundesjustizministerin, bei der Verleihung des Dresdner Friedenspreises 2025 in der Semperoper den Preis für den EGMR überreicht.
Marko Bosnjak (l.) aus Slowenien, Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), bekommt von der ehemaligen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) den Dresdner Friedenspreises 2025 in der Semperoper überreicht. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Festakt Dresdner Friedenspreis geht an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

16. Februar 2025, 15:45 Uhr

Der Friedenspreis Dresden ist erstmals an eine Institution verliehen worden - an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die Verleihung wurde auch zu einer Würdigung des FDP-Politikers Gerhart Baum. Dieser wollte eigentlich die Rede für den Friedenpreis halten, starb aber in der Nacht zu Sonnabend..

Bei einem Festakt in der Semperoper ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Dresdner Friedenspreis geehrt worden. Gerichtspräsident Marko Bošnjak aus Slowenien nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis entgegen. Die Verleihung wurde zugleich zu einer Würdigung für den gestorbenen FDP-Politiker Gerhart Baum, der eng mit dem Friedenspreis verbunden war und auch dieses Mal eine Rede halten wollte. Sie wurde bei der Feierstunde verlesen. 

Blick in den Saal der Semperoper vor Beginn der Verleihung des Dresdner Friedenspreises 2025 an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Erstmals erhielt mit dem europäischen Gerichtshof eine Institution den Friedenspreis. Die Auszeichnung für Verdienste um Demokratie und Völkerverständigung wird seit 2010 verliehen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Rede des verstorbenen Politikers Gerhart Baum wurde verlesen

Baum, der 92 Jahre alt wurde und als Kind die Luftangriffe in seiner Heimatstadt Dresden überlebte, rief in der Grußbotschaft zur Verteidigung der Demokratie auf. Die Lage sei ernst, Freiheitsfeinde versuchten, eine neue Weltordnung durchzusetzen, die die Menschenrechte nicht mehr respektiere. Überall in der Welt drohten Brände. "Die Menschheit entfernt sich von dem hellen Licht der Aufklärung in die Dunkelheit der Despotien."

Die Menschheit entfernt sich von dem hellen Licht der Aufklärung in die Dunkelheit der Despotien.

Gerhart Baum in seiner für den Friedenspreis vorbereiteten Rede

Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Der EGMR gehört zum Europarat und wurde 1959 in Straßburg errichtet. Er soll Menschen in den 46 Mitgliedsstaaten des Europarates vor der Verletzung ihrer Menschenrechte und Grundfreiheiten schützen. Bürger können sich ohne Anwalt an ihn wenden. Jährlich treffen bis zu 50.000 Beschwerden ein. 

"Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen - zunehmender Autoritarismus, populistische Angriffe auf die Unabhängigkeit der Justiz, die Erosion demokratischer Normen - erinnern uns daran, dass der Kampf für Menschenrechte und Frieden ein permanenter Kampf ist", sagte Bošnjak in seiner Dankesrede.

MDR (dpa/tomi)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 16. Februar 2025 | 15:00 Uhr

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