Kletter-Rekord Gipfelstürmer Lutz besteigt mehr als 1.100 Felsen in Sächsischer Schweiz
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27. Oktober 2024, 08:00 Uhr
Die Sächsische Schweiz ist ein Paradies für Kletterer und Bergsteiger. Aber wer von ihnen kann schon von sich behaupten, alle Gipfel bestiegen zu haben? Lutz Günther aus Bischofswerda gehört nun zu den wenigen Hundert Personen, die das geschafft haben. Ans Aufhören denkt der 62-Jährige trotzdem nicht.
Ein Mann klettert an einem hohen Felsen in der Sächsischen Schweiz. Kurz vor dem Ziel wird es für Lutz Günther oft besonders knifflig. Griffmulden im Sandstein zum Festhalten sind nur winzig oder voll Laub, erzählt er. Doch, wie er sagt, bringt ihn das auch nicht am Kletterfelsen "Schiefe Zacke" im Bielatal aus der Ruhe.
Alle 1.135 offiziell anerkannten Kletter-Gipfel der Sächsischen Schweiz hat Lutz Günther bezwungen. Er gehört nun damit zum Club der knapp 400 All-Gipfel-Besteiger in der Sächsischen Schweiz, die es wie er geschafft haben diese Felsen zu erstürmen.
Kletter-Karriere hätte schon früh vorbei sein können
Dabei hätte die Kletterkarriere des 62-Jährigen schon früh vorbei sein können. Denn mit Mitte 20 sei er aus sechs Metern Höhe abgestürzt, erzählt Günther. Dabei habe er sich das linke Knie zertrümmert. Doch nach Operation und Krankenhaus sei es für den Gipfelstürmer nach einigen Monaten wieder hoch hinaus gegangen. "Die schönsten Momente sind die, wenn man den neuen Gipfel mit nach Hause bringt", sagt Günther.
Die schönsten Momente sind die, wenn man den neuen Gipfel mit nach Hause bringt.
Er sei kein Kletterprofi, sagt der Bischofswerdaer. Er arbeite als Verkehrsbau-Ingeneur in Bautzen. Das Klettern bestimme jedoch viele Wochenenden und Urlaube. Seine Frau Ute sei am Seil oft mit dabei. Sie sichere ihn im Vorstieg, der oft auch meterlange ungesicherte Abschnitte haben kann, erzählt der Kletterer.
Für Hobby-Kletterer ist es ein Kick-Erlebnis
An so einem Abschnitt klettert gerade Lutz Günther, während Ute unterhalb des Felsens wartet. Vorsichtig tastet er den Felsen nach Mulden und Vorsprüngen zum Festhalten ab. "An dieser Wand, der Nordwand, ist das weniger die klettertechnische Schwierigkeit. Es gibt aber kaum Sicherungsmöglichkeiten für den Vorsteiger."
Das bedeutet: "Wenn ich jetzt runterfallen würde, würde mich nichts vorm Absturz nach unten bewahren." Es sei für ihn eben nicht nur der Genuss an der Natur, was den 62-Jährigen am Klettern begeistert: "Mit dem Klettern ist für mich ein Kick verbunden."
Erlebnisse hält Paar in Gipfelbüchern fest
Wenn Lutz Günther schließlich auf einem Felsgipfel angekommen ist, steigt seine Frau Ute meist nach. In unzähligen, persönlichen Gipfelbüchern haben sich die beiden schon verewigt. "Man kann ganz schnell beim Klettern alles ausschalten. Man kriegt den Kopf frei", sagt Ute Günther. Sie schöpfe dadurch viel Energie und fühle sich nach so einem Tag einfach "kletter-glücklich".
Man kann ganz schnell beim Klettern alles ausschalten. Man kriegt den Kopf frei.
Auch wenn nun alle Klettergipfel in der Sächsischen Schweiz abgehakt sind, geht das Gipfelstürmen für Lutz und Ute Günther weiter. Das Paar schaut auf eine Karte und sucht schon die nächste Kletterroute heraus.
MDR (phb/G.Gerber/D. Suske)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 24. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
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