250. Geburtstag des Malers Wandern in der Sächsischen Schweiz auf den Spuren Caspar David Friedrichs
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29. April 2024, 12:37 Uhr
In der Sächsischen Schweiz holte sich Caspar David Friedrich die Inspiration für einige seiner berühmtesten Gemälde, wie "Der Wanderer über dem Nebelmeer" oder "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes". Der 15 Kilometer lange Caspar-David-Friedrich-Weg wurde anlässlich des 250. Geburtstags überarbeitet. Infotafeln zeigen die Gemälde des Malers neben der realen Landschaft in mehreren Sprachen. Der Rundwanderweg führt von Krippen in Bad Schandau nach Schöna und über Kaiserkrone und Wolfsberg zurück.
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- Der Caspar-David-Friedrich-Weg in der Sächsischen Schweiz ist neu gestaltet worden.
- Auf dem Wanderweg sind Orte zu erleben, die den Künstler Caspar David Friedrich zu seinen Werken inspiriert haben.
- Infotafeln entlang des Weges zeigen die Gemälde und Zeichnungen des Malers an ihren Entstehungsorten.
Der Caspar-David-Friedrich-Weg ist zum 250. Geburtstag des weltberühmten Malers wieder in Stand gesetzt worden. Der Rundwanderweg in der Sächsischen Schweiz führt von Krippen in Bad Schandau nach Schöna und über Kaiserkrone und Wolfsberg zurück - in zwölf Stationen dort entlang, wo Caspar David Friedrich sich einst zu seinen mittlerweile weltberühmten Gemälden und Zeichnungen inspirieren ließ.
Tourismus-Guides neu geschult
Damit die Gästeführer auch detailliert Bescheid wissen über Leben und Werk des berühmten Romantikers, organisierten Nationalparkverwaltung und Tourismusverband Sächsische Schweiz Schulungen. Friedrichs Bilder im Dresdner Albertinum standen auf dem Programm, außerdem ging es auf Motivsuche direkt auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg im Elbsandsteingebirge.
Mit Caspar David Friedrich konnten bei den Schulungswanderungen alle etwas anfangen. Aber etwas mehr Hintergrund zum berühmten Maler der Romantik kann nicht schaden. Als Sachverständigen hatte man deshalb Albrecht Hoch eingeladen, selbst Wanderführer und Friedrich-Kenner von Kindesbeinen an. Schon sein Vater, Karl-Ludwig Hoch, sei Friedrich-Forscher gewesen und habe mehrere Bücher über den berühmten Romantik-Maler geschrieben, berichtet er. Oft habe Albrecht seinen Vater bei dessen Lokalisierungstouren begleitet.
Dadurch weiß Albrecht Hoch beispielsweise, dass Friedrich schon 1802 das erste Mal in Krippen war und hier die Zeichnung "Blick auf Schandau" angefertigt hat. Auch 1813 hatte der Maler mehrere Monate in dem beschaulichen Fischerdorf verbracht, auf der Flucht vor dem Kriegsgeschehen in Dresden. Denn Napoleon war damals in Dresden. Friedrich wollte sich dem entziehen und in Krippen Ruhe finden.
Inspiration für Gemälde in Natura sehen
Krippen ist denn auch Ausgangs- und Endpunkt des Caspar-David-Friedrich-Weges. Die Umgebung mit dem Wolfsberg, dem Zirkelstein und der Kaiserkrone hat den Künstler inspiriert. Diese Spuren finden sich in dem weltberühmten Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Gästeführerin Anke Dürkoop ist begeistert: "Als ich das erste Mal auf die Kaiserkrone kam und sah, dass da tatsächlich dieser Felsen ist, da war ich völlig fasziniert."
Wie Dürkoop kannten auch die meisten anderen Gästeführer auf der Tour bereits die "Felsige Kuppe", wie Caspar David Friedrich besagten Fels auf einer Zeichnung vom 3. Juni 1813 benannt hat. So merkte Kristin Arnold an: "Jetzt sieht man ihn mit anderen Augen, weil man doch hier und da Nebelschwaden hängen sieht. Und ich finde es auch faszinierend, wie er wirklich nur mit Bleistift und Skizzenblock losgezogen ist und das dann in seinem Atelier – Photoshop der historischen Zeit – zu einem wahnsinnig bemerkenswerten Gemälde zusammengeführt hat."
Als ich das erste Mal auf die Kaiserkrone kam und sah, dass da tatsächlich dieser Felsen ist, da war ich völlig fasziniert.
Und es gibt noch einen weiteren markanten Felsen am sogenannten Püschelweg. Es ist der, den Friedrich in seinem ebenso berühmten Gemälde "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" verewigt hat.
Motivsuche: Infotafeln zeigen Bilder Friedrichs zum Vergleich
Hanspeter Mayr von der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz führt an, dass man entlang des 15 Kilometer langen Rundwegs auf Infotafeln anhand von Abbildungen die betreffenden Gemälde und Zeichnungen des Künstlers selbst vergleichen könne – und dabei auch die bisher weitaus weniger bewanderte linkselbische Seite des Elbsandsteingebirges entdecken kann.
Dabei könne man auch etwas Neues für die mit der Gegend schon vertrauten Wanderer anbieten. Gerade die Dresdner, die regelmäßig in die Schrammsteine gehen, bekämen hier ganz neue Perspektiven gezeigt, so Mayr. Die detaillierten Felszeichnungen oder Baumskizzen von Friedrich seien dabei eine Schule für die Augen. Besser könne man es sich auch als Naturführer nicht wünschen, sagt er.
Caspar David Friedrich als Touristenmagnet
Dass das bei Dresdnern und Touristen gleichermaßen ankommt, bestätigt Gästeführerin Kristin Arnold: "Alle, die bis jetzt da waren, haben sich im Albertinum die Bilder angeschaut und wollten dann sehen, wie die Steine in echt aussehen. Und ich denke, sobald wir die Sonderausstellung in Dresden haben, kommen auch viele Leute raus und gucken es sich an."
Als Napoleon im März 1813 Dresden besetzte, war Friedrich ins nahe Elbsandsteingebirge geflohen, das er schon kannte, und bei einem Freund in Krippen untergekommen. Von dem kleinen Örtchen an der Elbe führt seit 2001 der nach ihm benannte Wanderweg dorthin, wo er während seines längsten Aufenthalts in der Umgebung zeichnete: Baum- und Felsstudien, Ausblicke, Sandsteinbruch oder Waldwege.
Mehr Infos zum Wanderweg und 250. Jubiläumsjahr
Caspar-David-Friedrich-Weg
Start: Krippen (Bad Schandau)
Über: Schöna
Ende: Krippen (Bad Schandau)
Dauer: 5,5 Stunden
Aufstieg: 369 Höhenmeter
Abstieg: 367 Höhenmeter
Von Krippen aus führt der Weg am Mittelhangweg nach Schöna mit Kaiserkrone. Zurück geht es über den Wolfsberg und durch Reinhardtsdorf wieder nach Krippen. An zwölf Stationen sind auf Infotafeln die Zeichnungen und Gemälde von Caspar David Friedrich zu sehen, die an den entsprechenden Orten entstandenen sein könnten. Die Informationstafeln sowie 70 Wegweiser sind erneuert worden. Sie erklären jetzt auch auf Tschechisch und Englisch, zu welchem Werk die jeweilige Aussicht Friedrich anregt haben könnte. Damit die Landschaften nachvollziehbar sind, wurde der Weg zur Neueröffnung wieder freigeschnitten.
Jubiläumsjahr
Das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs wird mit zahlreichen Ausstellungen, Vorträgen und Festen gefeiert. Am 24. August eröffnen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre Ausstellung "Caspar David Friedrich. Wo alles begann".
Quelle: MDR KULTUR (Grit Krause)
Redaktionelle Bearbeitung: op, ks, hro
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 29. April 2024 | 11:40 Uhr