Besucher gehen beim Dresdner Stadtfest vor der Kulisse der Altstadt am Terrassenufer entlang
Das Dresdner Stadtfest startet am Freitag und geht bis Sonntag. Im Vorfeld gibt es Diskussionen, ob schwere Militärtechnik auf dem Fest gezeigt werden sollte. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Proteste Waffeln und Waffen: Stadtfest Dresden beginnt mit Streit über Militärtechnik der Bundeswehr

15. August 2024, 16:58 Uhr

Hüpfburg und Raketenwerfer, passen die zusammen? Die Bundeswehr will auch beim Stadtfest in Dresden in diesem Jahr mit schwerem Militärgerät aufwarten. Die Fraktion der Linken hat eine Petition dagegen gestartet. Die CDU verteidigt die Militär-Präsentation.

Die Präsentation von Militärtechnik der Bundeswehr auf dem Dresdner Stadtfest hat vor dem Fest Diskussionen ausgelöst und Gegenwehr. Die Linken im Stadtrat machen mit einer Online-Petition mobil gegen die Ausstellung von Militärtechnik. Die Bundeswehr will unter anderem Fahrzeuge der Feldjägertruppe, Radpanzer sowie das Flugabwehrsystem Patriot zeigen.

Linke: "Armee ist kein Abenteuercamp"

"Schwere militärische Waffen haben auf einem Stadtfest nichts zu suchen", betont Linke-Fraktionschef André Schollbach. Er sei entsetzt, dass zwischen Hüpfburg, Riesenrad und Zuckerwatte gefährliches Kriegsgerät zur Schau gestellt werden solle. Eine Armee sei doch kein fröhliches Abenteuercamp.

Schwere militärische Waffen haben auf einem Stadtfest nichts zu suchen.

André Schollbach Dresdner Linke-Stadtrat

CDU-Stadtrat: "Das Natürlichste von der Welt"

CDU-Stadtrat Hans-Joachim Brauns sieht das ganz anders: "Unsere Soldatinnen und Soldaten kommen aus der Mitte unserer Gesellschaft, gehören dahin und sind es auch. Wenn sie zeigen, womit sie ihren Auftrag erfüllen, ist das das Natürlichste von der Welt", erklärt Brauns. Kritik daran sei "völlig unangebracht". Mit der Aussetzung der Wehrpflicht werbe die Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt wie jeder andere Arbeitgeber um die Gunst von Auszubildenden. Dafür präsentiere sie sich mit all ihren modernen und technischen Möglichkeiten einer breiten Bevölkerung. 

Ein gefechtsbereites Flugabwehrraketensystem vom Typ «Patriot» des Flugabwehrraketengeschwaders 1 der Bundeswehr steht auf dem Flugfeld des Militärflughafens Schwesing.
Auch das Flugabwehrsystem Patriot der Bundeswehr soll in Dresden gezeigt werden. Es wird derzeit in der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland eingesetzt. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Bereits früher hatte sich die Bundeswehr immer wieder auf der "Blaulichtmeile" des Festes neben Polizei, Feuerwerk oder Technischem Hilfswerk präsentiert.

Etwa 500.000 Besucher zum Stadtfest erwartet

Das diesjährige Stadtfest beginnt am Freitag und dauert bis Sonntag. Schon seit Anfang der Woche wurden Bühnen, Schaubuden und Fahrgeschäfte aufgebaut, am Donnerstag richteten sich auch Händler und Getränkelieferanten ein. Zum Stadtfest werden über das gesamte Wochenende hinweg rund 500.000 Besucher auf dem Alt- und Neumarkt erwartet. Zum Auftakt gestalten am Freitagabend die Philharmonie zusammen mit dem Kreuzchor das Eröffnungskonzert auf dem Theaterplatz.

MDR (kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 15. August 2024 | 16:30 Uhr

Mehr aus Dresden und Radebeul

Mehr aus Sachsen