Erinnerung an Bombenangriff Ticker: Ermittlungsverfahren nach Demos und Kritik an Polizei
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13. Februar 2023, 23:56 Uhr
Kranzniederlegung, Menschenkette, Demos und Gegendemos - mehrere Tausend Menschen gedachten der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar. Im Ticker können Sie die Ereignisse des Tages nachlesen.
23:36 Uhr | Ticker-Ende
Alle Versammlungen in Dresden sind beendet. An dieser Stelle endet unser Ticker. Den Gedenktag in Bildern können Sie hier nachverfolgen:
23:09 Uhr | Fünf Ermittlungsverfahren nach Demos
Die Polizei Dresden hat nach den Demonstration ein erstes Fazit gezogen. Die beiden Versammlungen seien konsequent getrennt gehalten worden. "Um ein unmittelbares Aufeinandertreffen zu verhindern, mussten die Beamten an verschiedenen Stellen unmittelbaren Zwang anwenden", so die Polizei. Insgesamt wurden fünf Ermittlungsverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Verstößen gegen das Versammlungsgesetzes sowie Sachbeschädigung eingeleitet. Außerdem sei von mehreren Personen die Identität festgestellt worden, unter anderem an der Zinzendorfstraße wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.
Rund 1.200 Polizisten seien am Montag in Dresden im Einsatz gewesen. Unterstützt wurde die Polizeidirektion Dresden dabei von der sächsischen Bereitschaftspolizei, Beamten aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sowie der Bundespolizei.
22:59 Uhr | Vorsitzender der Jusos Dresden kritisiert Polizei
Matthias Lüth, Vorsitzender der Jusos Dresden, zeigt sich zufrieden. Die Demo sei erfolgreich gewesen, da der rechte Aufzug daran gehindert wurde, in die Innenstadt zu gelangen. Allerdings kritisiert er deutlich die Polizei. Der Einsatz sei überzogen gewesen und neben Schlagstöcken sei auch Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten zum Einsatz gekommen.
22:16 Uhr | Demonstration der rechten Szene beendet
Die Kundgebung der rechten Szene wurde offiziell vom Veranstalter beendet. Nach Reporterangaben verlassen zahlreiche Menschen umgehend den Platz.
21:45 Uhr | Zweites Glockenläuten
Mit dem zweiten Läuten der Kirchenglocken in der Stadt erinnert Dresden an den Zeitpunkt, an dem es den ersten Bombenangriff am 13. Februar 1945 gab. Bis 22:00 können an der Frauenkirche Kerzen zum Gedenken entzündet werden.
21:22 Uhr | Kundgebung im Skatepark
Im Skatepark Lingneralle/Georgplatz findet aktuell eine Kundgebung des Aufzugs aus dem verschwörungsideologischen Spektrum statt.
21:04 Uhr | Erneute Blockadeversuche
Die Gegendemonstranten bilden nun am Georgplatz erneut eine Blockade mit rund 40 Personen. Bislang macht die Polizei keine Anstalten diese zu räumen, so ein MDR-Reporter. Währenddessen hat sich der Aufzug der rechten Szene nach Reporterangaben wieder in Bewegung gesetzt und läuft nun auf der Petersburger Straße in Richtung Walpurgisstraße.
20:51 Uhr | Gegendemonstranten werfen Böller
Der Aufzug aus dem verschwörungsideologischen Spektrum ist in der Nähe der Trümmerfrau erneut zum Stehen gekommen. Nach Reporterangaben versuchen die Gegendemonstranten wieder eine Blockade auf der Petersburger Straße einzurichten. Außerdem konnten die Reporter Böllerwürfe aus der Gegendemonstration beobachten. Die Situation sei unübersichtlich.
20:46 Uhr | Polizei hält Demonstranten von einander getrennt
Der Demonstrationzug der rechten Szene hat sich wieder in Bewegung gesetzt. Nach Reporterangaben biegt er hinter Polizeisperren auf die Petersburger Straße ein. Gegendemonstranten haben versucht, in Richtung Rathaus durch die Polizeisperren durchzubrechen und wurden von den Beamten daran gehindert.
Unsere gesetzliche Aufgabe ist es, die Ausübung der Versammlungsfreiheit allen zu gewährleisten, die sich friedlich und gewaltfrei versammeln. Unter dieser Voraussetzung werden wir als Polizei für Gegendemonstranten einen Protest in Hör- und Sichtweite gewährleisten. Gegenüber Störern werden wir jedoch konsequent und mit einer niedrigen Einschreitschwelle agieren.
20:40 Uhr | Demonstrationen treffen aufeinander
Die rechte Demonstration trifft am Pirnaischen Platz ein. Laut Reporterangaben herrscht nun eine hektische Stimmung. Die Gegendemonstranten versuchen eine weitere Blockade etwas weiter vorn am Pirnaischen Platz einzurichten, während der Demonstrationszug der rechten Szene gerade erst einmal angehalten hat. Die neuen Blockadeversuche werden nach Reporterangaben von der Polizei geräumt.
20:36 Uhr | Gedenken mit Kerzen an der Frauenkirche
An der Frauenkirche können unterdessen alle Bürgerinnen und Bürger zum Gedenken Kerzen abstellen.
20:32 Uhr | Polizei will Blockaden nicht räumen
Die Polizei will die Blockaden der Gegendemonstranten am Pirnaischen Platz und auf der Petersburger Straße nicht räumen. Nach Reporterangaben sei alles entspannt und die Polizei wolle niemanden wegtragen.
20:16 Uhr | Demonstration der rechten Szene startet
Nach Reporterangaben hat sich die Demonstration der rechten Szene in Bewegung gesetzt. Die rund 1.000 Teilnehmenden laufen nun von der Torwirtschaft in Richtung Straßburger Platz.
20:03 Uhr | Gegendemonstration blockiert Pirnaischen Platz
Der Gegenprotest aus der linken und bürgerlichen Stadtgesellschaft hat auf dem Pirnaischen Platz eine Blockade errichtet. Die Demonstranten stehen und sitzen auf der Straße und wollen so eine mögliche Demo-Route der rechten Demonstranten verhindern. Wie Reporter berichten, wird nun auch versucht, die Petersburger Straße zu blockieren. Insgesamt seien rund 2.000 Teilnehmende vor Ort.
19:54 Uhr | Demonstranten aus dem Querdenker-Milieu sammeln sich
Gegenüber der Torwirtschaft am Großen Garten sammeln sich derzeit Demonstranten aus dem sogenannten Querdenker-Milieu und rechten Spektrum. Nach Reporterangaben sind es bislang Hunderte Teilnehmende. Sie wollen einen sogenannten Gedenk-Spaziergang durch die Stadt veranstalten.
19:43 Uhr | Demonstration läuft Richtung Pirnaischer Platz
Der linke und bürgerliche Protest läuft mit rund 1.000 Teilnehmern von der Trümmerfrau in Richtung Pirnaischer Platz.
Es ist wichtig hier heute Abend zu demonstrieren um zu zeigen, wie viele Leute in der Gesellschaft die politische Meinung haben, dass es für Nazis etc. keinen Platz auf der Straße geben sollte und dass der Opfermythos Quatsch ist.
19:41 Uhr | Mehrere Demonstrationen am Abend geplant
In diesen Tagen steht in der Landeshauptstadt das Gedenken an die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 im Mittelpunkt. Was ist am Montagabend geplant? Reporter Florian Glatter berichtet live aus Dresden.
19:36 Uhr | Verkehrseinschränkungen am Georgplatz
Aktuell kommt es laut Polizei zu Verkehrseinschränkungen rund um den Georgplatz. Das hänge mit den zahlreichen Versammlungen heute in Dresden zusammen.
19:30 Uhr | Gedenkkonzerte in Kulturpalast und Semperoper
Jetzt beginnt das Gedenkkonzert der Dresdner Philharmoniker im Kulturpalast. Gespielt wird eine Dichtung auf Anna Seghers‘ Roman "Das siebte Kreuz" von Hans-Ulrich Treichel. Auch in der Semperoper wird an den 2. Weltkrieg erinnert und die h-Moll-Messe von Bach aufgeführt. Das Sinfonie-Konzert wird mitgeschnitten und ab 20.05 Uhr bei MDR Klassik sowie MDR Kultur gesendet.
19:24 Uhr | Rund 1.000 Menschen bei Kundgebung an der Trümmerfrau
Bei der Kundgebung an der Trümmerfrau haben sich rund 1.000 Menschen versammelt. Nach Reporterangaben ist die Stimmung entspannt und es gibt Live-Musik. Gerade nähert sich ein Demozug aus Richtung des Unicampus. Für diese Demo hatte der Studierendenrat der TU Dresden geworben. Die "Zubringerdemo" war am Fritz-Förster-Platz in die Innenstadt gestartet und zum Rathaus gelaufen. Die Organisatoren twitterten, dass sich diese 300 bis 400 Teilnehmer an der Trümmerfrau mit anderen Demonstrierenden zusammentaten.
18:23 Uhr | Hunderte Menschen sammeln sich im Alaunpark
MDR-Reporter berichten, dass sich im Alaunpark im Dresdner Stadtteil Neustadt mehrere hundert Menschen versammelt haben. Sie verstehen sich nach Angaben von mehreren linken und antifaschistischen Initiativen als "Zubringerdemo", um gegen Neonazis und Rechte in der Innenstadt zu protestieren. Die wiederum hatten für den Abend einen Aufzug Richtung Innenstadt angemeldet.
Die Polizei Dresden hatte sich schon im Vorfeld auf eine "höhere Dynamik" am Abend eingestellt. Denn erstmalig sei an einem 13. Februar ein Aufzug aus der montäglichen Protestbewegung angezeigt worden. Ihm steht der zweite Aufzug als Gegenprotest gegenüber, zu dem sich auch im Alaunpark versammelt wurde.
18:12 Uhr | Tausende bilden Menschenkette
Tausende Teilnehmer bilden um die Altstadt gerade eine Menschenkette, um ein Zeichen für Frieden zu setzen. Unter ihnen befinden sich auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), TU-Rektorin Ursula Staudinger und Landtagspräsident Matthias Rößler. "Versöhnung bildet das Fundament eines Friedens, der über Generationen hinweg trägt", sagt Hilbert. "Was wir hier am 13. Februar tun können, ist klar zu benennen, wie Nationalismus, Imperialismus und Größenwahn enden: in Trümmern." Nach Angaben aus dem Rathaus folgten rund 10.000 Menschen dem Aufruf von Stadt und Zivilgesellschaft.
Wir wollen den 13. Februar alle gemeinsam als Tag des Gedenkens für Frieden und Demokratie hier mitgestalten.
18:05 Uhr | Dresdner Gedenkweg beginnt in wenigen Minuten
In wenigen Minuten beginnt der "Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung". Um 18.15 Uhr wird vor der Gedenkstele an die Zerstörung der alten Synagoge und an die Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus am Hasenberg gegenüber der neuen Synagoge gedacht. Die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden lädt dazu ein.
Der Gedenkweg führt mit Textlesungen zur Skulptur des Großen Trauernden Mannes, das Trümmerstück aus der Kuppel der Frauenkirche auf deren Nordseite, dann an der Südostseite des Altmarktes nahe der Gedenk- und Mahnmals für die Opfer der Luftangriffe auf Dresden vom 13. und 14. Februar 1945 zur Kreuzkirche zum Denk- und Mahnmal "Schwerter zu Pflugscharen - Steine des Anstoßes", zum Denk-Raum für die Sophienkirche und abschließend zur Frauenkirche.
18:00 Uhr | Kirchenglocken läuten in der ganzen Stadt
Zehn Minuten lang läuten traditionell alle Kirchenglocken in der Stadt, wenn sich die Menschenkette schließt. Die Menschen wollen damit dem Bombardement der Stadt im Jahr 1945 und der Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedenken. Um 21:45 Uhr läuten die Glocken ein zweites Mal. Zu diesem Zeitpunkt gab es den ersten Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945. Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche Dresden gibt es bis 22 Uhr zudem ein stilles Gedenken. Die Menschen können Kerzen als Zeichen des wahrhaftigen Erinnerns an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und der Gewaltherrschaft und als Mahnung gegen jeden Missbrauch des Gedenktages entzünden.
17:28 Uhr | Gedenken an der Trümmerfrau
An der Trümmerfrau haben sich nach Reporterangaben rund 30 Personen versammelt. Angemeldet wurde die Kundgebung von den Grünen. Man wolle sich damit gegen die Instrumentalisierung des 13. Februar durch Rechte wehren, sagt Organisator Valentin Lippmann (Grüne). Auch am Postplatz haben die Grünen eine Versammlung angemeldet. Dort gibt nach Reporterangaben bislang rund 20 Teilnehmende.
16:59 Uhr | Menschenkette als Friedenssymbol in der Altstadt
In genau einer Stunde soll sich eine Menschenkette um die Dresdner Altstadt schließen. Zuvor gibt es Chormusik und Ansprachen auf der Bühne auf Höhe des Grünen Gewandhauses auf dem Neumarkt. Oberbürgermeister Dirk Hilbert und TU-Rektorin Ursula Staudinger werden zu den Dresdnerinnen und Dresdnern sprechen.
16:50 Uhr | Kundgebung am Kulturpalast beendet
Die Versammlung am Kulturpalast wurde nach Polizeiangaben vom Veranstalter Uwe Steimle beendet. Die Wilsdruffer Straße soll zeitnah wieder freigegeben werden.
16:16 Uhr | Sperrung der Wilsdruffer Straße
Die Wilsdruffer Straße vom Pirnaischen Platz in Richtung Postplatz wird in Kürze vorübergehend für den Straßenverkehr gesperrt. Das teilte die Polizei auf Twitter mit. Der öffentliche Nahverkehr sei bislang nicht von den Einschränkungen betroffen.
16:00 Uhr | Kundgebung am Kulturpalast
Am Kulturpalast in der Dresdner Innenstadt hat der wegen seiner ausländerfeindlichen und homophoben Äußerungen umstrittene Kabarettist Uwe Steimle zu einer Kundgebung aufgerufen. Nach Reporterangaben protestieren die etwa 700 Teilnehmenden gegen Waffenlieferungen in die Ukraine.
15:20 Uhr | Zahlreiche Teilnehmende bei Gedenken auf Heidefriedhof
Die Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof wird von mehreren Dutzend Menschen besucht. Viele von ihnen legen Rosen am Denkmal für die Opfer der Bombardierung nieder.
15:00 Uhr | Omas gegen Rechts halten Mahnwache an der Kreuzkirche
Die Gruppe "Omas gegen Rechts" die sich für Frieden und Vielfalt einsetzt, hält zur Zeit eine Mahnwache an der Dresdner Kreuzkirche ab. Dort kommen sie auch mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch. "Die fruchtlose Diskussion um die Zahl der Toten vergiftete lange Zeit die Atmosphäre des Gedenkens, und noch immer finden die amtlichen Zahlen der Historikerkommission von 2010 Kritiker",
14:45 Uhr | Mit weißen Rosen: Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof
Seit 14 Uhr kommen Menschen auf dem Heidefriedhof zum Gedenken zusammen. Dort befinden sich sowohl die "Gedenkstätte für die Opfer des 13. und 14. Februar 1945" als auch ein Ehrenhain für die Opfer des Faschismus. Eingeladen zur Gedenkveranstaltung hat der Verein "Denk Mal Fort! e.V. - Die Erinnerungswerkstatt Dresden". Vor Ort wurden weiße Rosen ausgegeben.
14:30 Uhr | Journalist Cornelius Pollmer aus Dresden erklärt Hintergründe von Protest und Gegenprotest
Noch immer wird das Gedenken an den 13. Februar 1945 in Dresden von Neonazis instrumentalisiert. Der in Dresden geborene Journalist Cornelius Pollmer spricht über die Hintergründe und den Gegenprotest der Zivilgesellschaft.
13:00 Uhr | Besuch aus Coventry und Ostrava
An den heutigen Gedenkveranstaltungen nehmen auch Gäste aus dem Ausland teil. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind das unter anderem der Oberbürgermeister aus der Partnerstadt Coventry, Lord Mayor Kevin Maton, und die Vize-Bürgermeisterin der Partnerstadt Ostrava, Andrea Hoffmannóva.
12:45 Uhr | Zeitplan Gedenkveranstaltungen
In Dresden finden heute zahlreiche Veranstaltungen statt. Höhepunkt ist die Bildung der Menschenkette um 18 Uhr. Dabei umschließen Tausende Dresdner symbolisch die Innenstadt, um sie zu schützen und ein Zeichen des Friedens auszusenden. Weitere Programmpunkte sind:
14:00 Uhr: Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof
16:00 Uhr: Stilles Gedenken vor der Frauenkirche
18:00 Uhr: Schließen der Menschenkette
18:30 Uhr: Dresdner Gedenkweg
21:45 Uhr: Glockenläuten in allen Dresdner Kirchen
12:15 Uhr | Landtagspräsident: Der Krieg ist zurückgekehrt
Der Krieg in der Ukraine mache betroffen, sagt Landtagspräsident Matthias Rößler am Rande der Gedenkveranstaltung auf dem Nordfriedhof MDR SACHSEN. "Der Krieg ist zurückgekehrt, auch zu uns nach Europa. Das haben wir nicht für möglich gehalten." Er hoffe, dass der Krieg schnell ein Ende findet, so Rößler.
11:30 Uhr | Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge: Menschliches Leid vor Augen führen
Ingo Flemming vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge mahnt: In Anbetracht der 25.000 Toten der Bombardierung Dresdens müsse man sich "das menschliche Leid, was damals passiert ist und bis heute nachwirkt, immer wieder vor Augen führen."
Um die Opferzahl gibt es bis heute Diskussionen. Offizielle Stellen gingen lange von rund 35.000 Toten aus, manche Quellen nennen 250.000 oder mehr - dafür gibt es aber keine Belege. Der Zahlenstreit hatte die Stadt 2004 bewogen, eine Expertenkommission einzuberufen. Nach ihren Erkenntnissen kamen maximal 25.000 Menschen ums Leben. "Die fruchtlose Diskussion um die Zahl der Toten vergiftete lange Zeit die Atmosphäre des Gedenkens, und noch immer finden die amtlichen Zahlen der Historikerkommission von 2010 Kritiker", so der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge.
Flemming zieht auch Parallelen zum Krieg in der Ukraine. "Man muss die Nähe zur Ukraine einfach herstellen, da dort wegen russischer Bomben Zivilbevölkerung ums Leben kommt und so das gleiche Leid entsteht. Und das, wo wir doch dachten, es seit 80 Jahren überwunden zu haben."
11:00 Uhr | OB Hilbert zieht Parallelen zum Ukraine-Krieg
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert zieht im Rahmen der heutigen Gedenkfeiern Parallelen zum Krieg in der Ukraine. Dresden habe selbst viele Geflüchtete aufgenommen. "Deswegen ist es auch mit unseren Erfahrungen wichtig, daran zu erinnern", sagt er. Zudem spricht er sich, auch im Namen eines großen Teiles der Zivilgesellschaft, für Frieden aus.
Vor einem Jahr hätten wir es uns nicht vorstellen können, dass wenige Tage später ein Krieg beginnt. Ein Krieg, der in seinen Auswirkungen auch bis nach Dresden zu spüren ist.
09:30 Uhr | Erste Veranstaltung auf dem Nordfriedhof
Zur Stunde findet eine Kranzniederlegung auf dem Dresdner Nordfriedhof statt. Mit einem Stillen Gedenken soll an die Toten der Luftangriffe erinnert werden. Zu dem Termin werden unter anderem Mitglieder des Sächsischen Landtags und der Staatsregierung sowie Vertreter der Landeshauptstadt erwartet.
09:00 Uhr | Verkehrsbehinderungen in Dresden
Wegen der Demonstrationen müssen sich die Dresdner heute auf zahlreiche Verkehrsbehinderungen einstellen. Es wird mehrfach kurzfristige Straßensperrungen, vor allem in der Innenstadt, geben. Auch der Öffentliche Nahverkehr ist betroffen. Die Dresdner Verkehrsbetriebe informieren auf Twitter und in der DVB-App über auf Ausfälle und Umleitungen.
08:30 Uhr | Klepsch: In Anstrengungen für Frieden nicht nachlassen
Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch hat dazu aufgerufen, von Dresden ein positives Signal nach außen zu senden. Die Geschehnisse von damals seien Antrieb, in den Anstrengungen für Frieden, Freiheit und Demokratie in Europa nicht nachzulassen, so Klepsch.
08:00 Uhr | Gedenken an Bombardierung Dresdens vor 78 Jahren
Am 13. Februar 1945 haben die Alliierten einen mehrtägigen Angriff auf Dresden begonnen. Tausende Bomben haben große Teile der Stadt zerstört. Nach Einschätzung einer Expertenkommission sind bis zu 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Heute, 78 Jahre später, wird daran in Dresden mit verschiedenen Veranstaltungen gedacht.
MDR (sho/dkö/ali)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Februar 2023 | 19:00 Uhr