Nach Landtagswahl Linke-Chefin Schaper leitet fortan Landtagsfraktion
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24. September 2024, 18:45 Uhr
Im sächsischen Landtag hat sich die Fraktion der Linken konstituiert. Sechs Abgeordnete sind in den Landtag eingezogen. Sie wählten einstimmig Susanne Schaper zur Vorsitzenden und Stefan Hartmann zum Stellvertreter. Beide führen auch die Partei. Luise Neuhaus-Wartenberg bekam als Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion gleichfalls die volle Stimmenzahl.
Die Linken hatten bei der Landtagswahl am 1. September nur 4,5 Prozent der Stimmen erhalten. Sie konnten aber Direktmandate in zwei Leipziger Wahlkreisen erringen und sind deshalb im Parlament vertreten. Die sächsische Linksfraktion ist jedoch um mehr als die Hälfte geschrumpft. 2019 hatte die Partei noch 10,4 Prozent der Stimmen bei der damaligen Landtagswahl erhalten und 14 Abgeordnete in das Parlament entsandt.
Partei geht mit Demut und Zuversicht in neue Legislatur
Man wisse darum, mit zwei blauen Augen davongekommen zu sein, sagt Schaper. "Wir gehen jetzt mit einer gewissen Demut, aber auch Zuversicht in die nächsten fünf Jahre", sagte die Linken-Politikerin. Die Situation werde auch als Chance gesehen. Man werde die Linken im neuen Landtag als laute und soziale Opposition wahrnehmen, kündigte Schaper an. "Wir werden unserem Wertkompass selbstverständlich treu bleiben."
Ergebnisse der Brandenburg-Wahl machen nachdenklich
Laut Schaper will die Partei ihren Markenkern behalten und die "laute Stimme für die Leisen" sein. Als stabile Oppositionskraft werde man "im Sturm der Zeitenwende" bei Themen standhalten, die im Moment vielleicht gerade nicht mehrheitsfähig sind. Es gehe darum, die Demokratie zu verteidigen. Mit Blick auf das Ergebnis der Linken in Brandenburg beginne man die neue Legislatur nicht nur mit Freude. Dass erstmals eine Linke-Fraktion seit der Wende einen ostdeutschen Landtag verlassen müsse, gebe zu denken.
MDR (phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 24. September 2024 | 17:00 Uhr