Flüchtlinge Messe geräumt: Dresden bringt Geflüchtete im Eventwerk unter
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14. Dezember 2022, 15:55 Uhr
In Dresden werden Geflüchtete künftig im Eventwerk untergebracht. Dort sollen sie mehr Privatsphäre haben, als in der bisher genutzten Messehalle. Eigentlich ist das Ziel der Landeshauptstadt aber eine dezentrale Unterkunft - allerdings fehlen Wohnungen und Hotelkapazitäten.
- Im Eventwerk Dresden kommen zunächst 178 Menschen unter.
- Die Landesdirektion wies der Landeshauptstadt im November 560 Geflüchtete zu.
- Die Stadt hält am Ziel dezentraler Unterkünfte fest, scheitert derzeit aber an der Realität.
Im früheren Eventwerk im Dresdner Norden werden ab Donnerstag Geflüchtete untergebracht. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Demnach wird die Messehalle 4, die bislang als Flüchtlingsunterkunft benutzt wurde, geräumt und wieder für den Messebetrieb freigegeben.
In der Veranstaltungshalle werde zunächst Platz für bis zu 178 geflüchtete Menschen geschafften, hieß es. Im Gegensatz zur Messe Dresden stünden den Flüchtlingen dort private Bereiche zum Wohnen und Schlafen zur Verfügung. Außerdem teilte die Stadt mit, dass dort Sprachkurse und Freizeitaktivitäten angeboten werden sollen. Im kommenden Jahr soll die Kapazität der Unterkunft auf 314 Plätze erweitert werden.
560 Menschen aus mehr als zehn Ländern
Bereits im November diesen Jahres sind der Stadt nach eigenen Angaben 560 Geflüchtete und Asylbewerber von der Landesdirektion zugewiesen worden. Grundlage ist das Sächsische Flüchtlingsaufnahmegesetz.
Die Menschen kamen aus Äthiopien, Afghanistan, Eritrea, Georgien, Indien, dem Irak, Jordanien, Libanon, Marokko, Myanmar, palästinensischen Gebieten, Syrien, der Türkei und Venezuela. Bis Ende 2022 würden der Landeshauptstadt Dresden keine weiteren Personen über das Gesetz zugewiesen, hieß es.
Kaum Angebot auf Wohnungsmarkt - Hotels ausgebucht
Die städtische Strategie sehe vor, möglichst viele Menschen dezentral in Wohnungen und Wohnheimen, die sich gut ins Wohnquartier einfügen, unterzubringen. Allerdings reiche das Angebot auf dem Wohnungsmarkt dafür nicht aus. Auch das Angebot an Hotelzimmern sei begrenzt und zudem in der Adventszeit sehr gut gebucht. Deshalb müsse auf andere Immobilien ausgewichen werden, so die Stadtverwaltung.
MDR (lam)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 14. Dezember 2022 | 15:30 Uhr