Geplante Einsparungen OB Hilbert warnt vor DVB-Pleite

07. Februar 2025, 19:06 Uhr

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat vor einer Insolvenz der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) gewarnt, wenn das Nahverkehrsangebot nicht reduziert wird. Hintergrund ist, dass die Zuschüsse für die DVB ab diesem Jahr nicht mehr in bisheriger Höhe zur Verfügung stehen. Es klafft eine Finanzierungslücke von 18 Millionen Euro.

Eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe
Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben soll das Angebot wegen einer Finanzierungslücke von 18 Millionen Euro reduziert werden. Dem muss der Stadtrat noch zustimmen. Bildrechte: picture alliance / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa | Monika Skolimowska

Nach Aussagen von Hilbert steht "die nackte Existenz der Verkehrsbetriebe auf dem Plan." Um das zu verhindern, müssten unbedingt die geplanten Kürzungen im DVB-Angebot erfolgen, sagte Hilbert. "So schwer uns manche Einsparungen fallen - sie sind zwingend notwendig, sonst haben wir kein Verkehrsunternehmen mehr", sagte der OB im MDR-Interview.

Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden 1 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Fr 07.02.2025 17:30Uhr 00:25 min

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OB Hilbert: Ohne Kürzungen müsste Stadt 800.000 Euro zuschießen

Der Stadtrat soll am kommenden Mittwoch über die Kürzungen entscheiden. Wenn er zustimmt, soll das reduzierte Angebot ab dem 1. April gelten. Aus Sicht von Hilbert gilt es, keine Zeit zu verlieren. Ohne Kürzungen müsste die Stadt der DVB monatlich 800.000 Euro monatlich zuschießen. "Die müssten irgendwo anders her finanziert werden", sagte Hilbert.

DVB: Nötige Einsparungen trotz steigender Fahrgastzahlen

Auch die DVB warnt davor, die vorgesehenen Kürzungen nicht zu beschließen oder zu verschieben. "Wenn das jetzt ewig ausgesessen wird oder vertagt wird, fahren wir das Angebot wie bisher, aber das Geld ist dafür nicht da", sagte DVB-Sprecher Falk Lösch dem MDR.

Wenn das jetzt ewig ausgessen wird oder vertagt wird, fahren wir das Angebot wie bisher, aber das Geld ist dafür nicht da.

Falk Lösch Pressesprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe

Eigentlich müsste bei einer wachsenden Stadt und steigenden Fahrgastzahlen das ÖPNV-Angebot ausgebaut werden, so Lösch. Doch die hohen Kosten durch gestiegene Energie- und Baupreise sowie höhere Tarifabschlüsse zwingen zu den Einsparungen, sagte Lösch.

Mehrere Angebote vor dem Aus

Die vorgesehenen Kürzungen betreffen mehrere Dresdner Linien. Laut DVB sollen die beiden Fähren in Johannstadt und Niederpoyritz eingestellt werden, die Bergbahnen nur noch im Sommer fahren und auch zwei Buslinien verschwinden. Vor allem in den Randbereichen der Stadt soll auf etlichen Linien an der Takt deutlich gekürzt werden.

MDR (phb/kwo)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 07. Februar 2025 | 17:30 Uhr

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