ÖPNV Dresdner Verkehrsbetriebe erwarten Defizit von 26 Millionen Euro

10. Juli 2023, 21:37 Uhr

Es ist ein Dilemma. Das günstige Deutschlandticket soll eigentlich mehr Menschen dazu bewegen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Doch nun überlegen die Dresdner Verkehrsbetriebe Angebote zu reduzieren, weil durch das Ticket Einnahmen weggebrochen sind.

Angesichts eines Millionendefizits drohen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit drastischen Sparmaßnahmen. Gerade seit der Einführung des Deutschlandtickets seien die Einnahmen an den Ticketautomaten deutlich gesunken. Zudem koste der Wechsel zur E-Mobilität viel Geld, heißt es von den DVB.

26 Millionen Euro fehlen

Im kommenden Jahr sei insgesamt mit einem Finanzierungsdefizit von 26 Millionen Euro zu rechnen. Ohne finanzielle Zusagen müsse das Angebot reduziert werden, sagt DVB-Vorstand Lars Seiffert. Wenn das Geld nicht reicht, müsse ganz konkret dort gespart werden, wo wenige Fahrgäste sind - bei kleinen Buslinien in Randgebieten und eben auch bei Elbfähren und Bergbahnen. "So schön solche Sachen sind, sie kosten Geld und wenn wir uns das nicht mehr leisten können - wie jeder privat sagen würde: dann muss ich auf das eine oder andere verzichten."

Dresden fordert Geld von Bund und Land

Die Stadt Dresden hat den Bund und das Land aufgefordert, sich stärker an der Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs zu beteiligen. Dazu sagte Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) MDR SACHSEN: "Das Deutschlandticket sorgt für weniger Geld für den DVB." Wenn man eine Mobilitätswende erreichen wolle, müsse hier auch die Finanzierung mitgehen, wenn ein neues Angebot dazukommt. Die Stadt leistet Kühn zufolge mit aktuell 16 Millionen Euro bereits ihren Teil.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 10. Juli 2023 | 20:00 Uhr

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