Ein Mädchen lächelt in die Kamera
Damit der sächsische Dialekt selbstbewusst gesprochen wird, werden in Leipzig schon die Jüngsten herangezogen, beim Wettbewerb Gaggaudebbchen. (Archivbild) Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

Neue Kampagne "Jädze gehds abr los": Freistaat fördert Vielfalt der Dialekte in Sachsen

17. Juli 2024, 10:45 Uhr

Die neue Dialekt-Kampagne der Sächsischen Staatskanzlei will die diversen Mundarten der Bevölkerung vorstellen und damit zugleich für das Bundesland werben. Dafür hat der Freistaat einen Internet-Auftritt und einen neuen Imagefilm produzieren lassen. In den kommenden Wochen werden diese über "So geht sächsisch" ausgespielt. Mit dabei sind auch bekannte "Dialektfluencer" des Sächsischen.

Auch im Jahr 2023 ist der sächsische Dialekt zur nervigsten Mundart in Deutschland bestimmt worden. Aus dieser Not will der Freistaat eine Tugend machen und die Mundart in einer Kampagne groß rausbringen. Das soll unter dem Motto Slogan "Sächsisch für alle!" auf humorvolle Weise passieren.

Sprechblasen mit sächsischer Mundart
Den einen Dialekt in Sachsen gibt es nicht, es sind fünf verschiedene Sprachräume bekannt - hinzu kommen viele Unterdialekte. Diese Vielfalt will eine neue Dialekt-Kampagne der Staatskanzlei würdigen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Steinach

"Dialektfluencer" sollen Mundart bewerben

Laut Staatskanzlei werden Filme, Clips und Infos in den kommenden Wochen auf allen Medienkanälen der Imagekampagne "So geht sächsisch" ausgespielt. Es solle auch Projekte mit "Dialektfluencern" und Mundart-Promis geben, die selbstbewusst und ironisch zugleich fürs Sächsische werben sollen. Genannt wurden dafür auch Tina Goldschmidt alias "schnappatmig", Kristina vom Dorf, die als "de Sachsen Muddi" ihre Follower unterhält und der "tramfluencer" Maik Zeuge.

Eine Frau mit dunkelblondem Haar und schwarzem T-Shirt schaut freundlich in die Kamera.
Tina Goldschmidt feiert als "schnappatmig" auf Instagram große Erfolge mit ihrer Art, den sächsischen Dialekt beliebter zu machen. Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid

Ministerpräsident will Dialekt feiern

"Mit der neuen Aktion wollen wir unseren Dialekt feiern. Denn der ist ein Stück sächsischer Identität und bedeutet Heimat, Stolz, Vertrautheit und Vielfalt", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Den einen sächsischen Dialekt gebe es ohnehin nicht. Denn so vielgestaltig wie die Regionen seien auch die Mundarten.

Was uns aber alle verbindet: Wir lieben unseren Dialekt. Wir tragen ihn im Herzen und selbstbewusst auf der Zunge. Es ist wichtig, diesen Reichtum zu bewahren.

Michael Kretschmer Ministerpräsident des Freistaats (CDU)

Fachleute unterteilen in fünf verschiedene Sprachräume

Bei der Kampagne blicken auch Experten auf die verschiedenen sächsischen Mundarten und geben wissenschaftliche Hintergründe zur Entwicklung und Geschichte der Sprache. Diese fünf verschiedenen Sprachräume prägen Sachsen:

  • das Osterländisch im Raum Leipzig und nördlich davon
  • das Obersächsisch (Meißnische) mit Dresden im Zentrum
  • das Vogtländische im Südwesten
  • das Erzgebirgische im Süden/Südwesten
  • das Oberlausitzische im Osten.
  • Allerdings: Die Grenzen der Sprachräume verschwimmen und innerhalb der großen Sprachräume haben sich viele Unterdialekte herausgebildet.

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MDR (kk)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 16. Juli 2024 | 19:00 Uhr

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