Neue Kampagne "Jädze gehds abr los": Freistaat fördert Vielfalt der Dialekte in Sachsen
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17. Juli 2024, 10:45 Uhr
Die neue Dialekt-Kampagne der Sächsischen Staatskanzlei will die diversen Mundarten der Bevölkerung vorstellen und damit zugleich für das Bundesland werben. Dafür hat der Freistaat einen Internet-Auftritt und einen neuen Imagefilm produzieren lassen. In den kommenden Wochen werden diese über "So geht sächsisch" ausgespielt. Mit dabei sind auch bekannte "Dialektfluencer" des Sächsischen.
- Humorvoll will der Freistaat das eher unbeliebte Sächsisch präsentieren.
- Mitgemacht bei der Kampagne haben auch über Instagram bekannte Persönlichkeiten.
- Sächsisch ist nicht gleich Sächsisch: Fachleute unterscheiden verschiedene Sprachräume.
Auch im Jahr 2023 ist der sächsische Dialekt zur nervigsten Mundart in Deutschland bestimmt worden. Aus dieser Not will der Freistaat eine Tugend machen und die Mundart in einer Kampagne groß rausbringen. Das soll unter dem Motto Slogan "Sächsisch für alle!" auf humorvolle Weise passieren.
"Dialektfluencer" sollen Mundart bewerben
Laut Staatskanzlei werden Filme, Clips und Infos in den kommenden Wochen auf allen Medienkanälen der Imagekampagne "So geht sächsisch" ausgespielt. Es solle auch Projekte mit "Dialektfluencern" und Mundart-Promis geben, die selbstbewusst und ironisch zugleich fürs Sächsische werben sollen. Genannt wurden dafür auch Tina Goldschmidt alias "schnappatmig", Kristina vom Dorf, die als "de Sachsen Muddi" ihre Follower unterhält und der "tramfluencer" Maik Zeuge.
Ministerpräsident will Dialekt feiern
"Mit der neuen Aktion wollen wir unseren Dialekt feiern. Denn der ist ein Stück sächsischer Identität und bedeutet Heimat, Stolz, Vertrautheit und Vielfalt", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Den einen sächsischen Dialekt gebe es ohnehin nicht. Denn so vielgestaltig wie die Regionen seien auch die Mundarten.
Was uns aber alle verbindet: Wir lieben unseren Dialekt. Wir tragen ihn im Herzen und selbstbewusst auf der Zunge. Es ist wichtig, diesen Reichtum zu bewahren.
Fachleute unterteilen in fünf verschiedene Sprachräume
Bei der Kampagne blicken auch Experten auf die verschiedenen sächsischen Mundarten und geben wissenschaftliche Hintergründe zur Entwicklung und Geschichte der Sprache. Diese fünf verschiedenen Sprachräume prägen Sachsen:
- das Osterländisch im Raum Leipzig und nördlich davon
- das Obersächsisch (Meißnische) mit Dresden im Zentrum
- das Vogtländische im Südwesten
- das Erzgebirgische im Süden/Südwesten
- das Oberlausitzische im Osten.
- Allerdings: Die Grenzen der Sprachräume verschwimmen und innerhalb der großen Sprachräume haben sich viele Unterdialekte herausgebildet.
MDR (kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 16. Juli 2024 | 19:00 Uhr