Grünes Licht Grundschule Elsterberg in Sachsen darf Schüler aus Thüringen aufnehmen

Das Kultusministerium in Sachsen hat Grünes Licht gegeben: Die Grundschule in Elsterberg im Vogtland darf Erstklässler aus dem Thüringer Nachbarort Cossengrün für das kommende Schuljahr aufnehmen, wie das Ministerium mitteilte. In diesem Jahr hatten sich für die Grundschule Elsterberg insgesamt 41 Kinder angemeldet, darunter 14 aus Thüringen.

Die Thüringer Eltern aus den nahelegenen Grenzorten zu Sachsen wollen aufgrund der langen Fahrzeiten und dem Alter der Kinder sowie aufgrund von Geschwisterkindern, die bereits in Sachsen beschult werden, ihre Kinder in Elsterberg statt im thüringischen Greiz einschulen lassen.

"Wir entscheiden hier im Sinne der Schülerinnen und Schüler - kurze Beine, kurze Wege", sagte Kultusminister Christian Piwarz laut einer Mitteilung. Der CDU-Politiker machte zudem deutlich, dass zeitnah eine längerfristige vertragliche Vereinbarung zwischen Thüringen und Sachsen mit klaren Verpflichtungen zustande kommen müsse.

Schon bisher regelt ein Staatsvertrag zwischen beiden Ländern die grenzüberschreitende Bildungszusammenarbeit. Und da gilt seit zehn Jahren die Regel: Muss eine neue Klasse gebildet werden, nimmt Sachsen nur dann Schülerinnen und Schüler aus Thüringen auf, wenn Thüringen die Lehrer stellt. Doch das hatte das Nachbarland in diesem Fall abgelehnt.

Laut Thüringer Kultusministerium lernen aktuell 1.485 Thüringer Schülerinnen und Schüler an öffentlichen sächsischen Schulen. Umgekehrt besuchen 1.167 sächsische Schüler eine staatliche Schule in Thüringen. Der größte Anteil in beiden Bundesländern wird durch Berufsschüler abgebildet.