
Sanierung oder Umzug? Kino in Auerbach steht vor ungewisser Zukunft
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16. März 2025, 11:30 Uhr
Kino hat für viele noch immer eine besondere Faszination. Im vogtländischen Auerbach könnte die Leinwand allerdings bald dunkel bleiben. Denn dem einzig noch verbliebenen Kino im Göltzschtal droht die Schließung.
- Das Kino im vogtländischen Auerbach könnte bald umziehen.
- Die Betreiberin hat ihren Pachtvertrag gekündigt und sich mögliche neue Objekte angeschaut.
- Es sei zu früh für konkrete Aussagen, aber Hoffnung auf Happy End bis Ostern besteht.
Das Gebäude, welches das Kino in Auerbach beherbergt, ist 130 Jahre alt. Es ist stark sanierungsbedürftig und verschlingt vor allem jede Menge Geld für die Heizung. Die Kosten seien kaum zu erwirtschaften, berichtet Betreiberin Katharina Repp im Gespräch mit MDR SACHSEN.
Sie komme sich hier zuweilen vor, wie in einem schlechten Film, sagt die Unternehmerin: "Ich möchte Kino machen und wir hatten ja immer eine gute Basis. Es lief immer sehr gut, bloß wenn die Kosten einen auffressen, dann bringt das nichts, dann muss man das auch wirtschaftlich sehen."
Pachtvertrag zum Sommer gekündigt
Deswegen hat Repp den Pachtvertrag mit der Stadt erstmal zum Sommer gekündigt - und hofft für einen Weiterbetrieb auf Unterstützung der Kommune. Vonseiten der Stadt will man, dass die Filme weiterlaufen. Selbst im Stadtrat war das Kino schon Thema und man hat Katarina Repp Unterstützung zugesagt.
Bauamtsleiter: Kino im Göltzschtal soll erhalten bleiben
Als erster Schritt wurde die Heizungsanlage des Kinos neu eingestellt und angepasst. Darüber hinaus gibt es Pläne für einen Umzug des Kinos in ein anderes Gebäude. Es habe auch erste Besichtigungen gegeben, sagt Bauamtsleiter Patrick Ziesche: "Das ist noch nicht in dem Topf, wo es kocht. Wir haben mit dem Eigentümer geredet, der ist dem durchaus offen gegenüber." Es werde jetzt geprüft, ob das technisch überhaupt möglich sei.
Ziel müsse sein, das Kino für das Göltzschtal auf jeden Fall zu erhalten, sagt Ziesche - entweder am bisherigen oder eben an einem neuen Standort.
Happy End bis Ostern?
Insgesamt betreibt Katharina Repp vier Kinos - drei im Erzgebirge und das in Auerbach. Der Ort sei ihr ans Herz gewachsen und so bastelt sie nach der Besichtigung im Kopf schon mal am Drehbuch: "Es ist wirklich Wahnsinn gewesen, ich bin total begeistert. Ich habe jetzt Pläne bekommen und es ist schon sehr spannend."
Man müsse aber erst schauen, ob es sich lohne, gibt Repp zu bedenken. Es sei nicht damit getan, die Projektoren mitzunehmen: "Die Leinwand müsste neu gemacht werden, die Bestuhlung, wir brauchen wahrscheinlich auch ein bisschen Hilfe", erläutert sie optimistisch.
Bis Ostern wollen sich Stadt und Kinobetreiberin auf eine gemeinsame Story für die Zukunft des Kinos verständigen - und die soll auf jeden Fall ein Happy End bekommen.
MDR (sme)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 13. März 2025 | 16:30 Uhr