Tierseuchen Verdachtsfall: Blauzungenkrankheit nun auch im Vogtland?
Hauptinhalt
22. August 2024, 19:07 Uhr
Im Vogtland gibt es einen ersten Verdachtsfall zur aktuellen Variante der Blauzungenkrankheit. Betroffen ist nach Informationen des Landratsamtes in Plauen ein größerer Rinderbestand im Oberen Vogtland. Obwohl das Virus nicht direkt von Tier zu Tier übertragen werde, seien verdächtige Tiere separiert worden. "Die endgültige Bestätigung des Befundes durch das Friedrich-Loeffler-Institut steht noch aus." Die Tierärzte in der Region sowie die Veterinärämter der Nachbarlandkreise seien informiert worden.
Halter sollen ihre Tierbestände genau beobachten
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hatte wegen der Seuchenausbreitung bereits Anfang August Tierhalter dazu aufgerufen, ihre Bestände aufmerksam zu beobachten und bei Verdacht das Veterinäramt zu informieren. Erkrankte Tiere leiden beispielsweise an Appetitlosigkeit, Fieber und Milchrückgang. Der Erreger ist den Angaben zufolge für Menschen ungefährlich, kann aber für Schafe oder Rinder tödlich sein.
Stechmücken übertragen Erreger
Das Friedrich-Loeffler-Institut gab an, dass seit Anfang Juli in Deutschland vermehrt Fälle der Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 aufträten. Seit Juli 2024 habe es bundesweit mehr als 3.500 festgestellte Erkrankungen gegeben (Stand: 16. August). Ursache sei vor allem die witterungsbedingt hohe Aktivität der kleinen Mücken (Gnitzen), die das Virus übertragen. Die Krankheit war bereits in Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen. Seit 2023 breitet sich die Tierseuche von den Niederlanden aus ostwärts aus.
MDR (kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnnitz | 22. August 2024 | 10:30 Uhr