Behinderungen Wieder spontane Bauernproteste an A72 bei Chemnitz

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Die Wut der Bauern gegen den drohenden Verlust von Steuererleichterungen hat am Dienstagmorgen zu erneuten Protesten geführt. Wie die Polizei MDR SACHSEN bestätigte, blockierten Bauern mit Traktoren kurzzeitig Teile der Autobahn-Anschlussstellen Stollberg-Nord und Hartenstein an der A72. Betroffen war gegen 6 Uhr demnach auch die S256, die Lichtensteiner Straße, zwischen Niederdorf und Autobahn. Die Aktionen seien nicht angemeldet gewesen.

Mitorganisator Yves Krone von der Agrargenossenschaft Lößnitz - Stollberg sagte MDR SACHSEN, man habe sich am späten Montagabend zu der spontanen Aktion entschlossen, nachdem die Bundespolitik am Montag nach den großen Bauernprotesten wenig Signale zum Einlenken gesendet habe. "Wir wollen nicht die arbeitende Bevölkerung ausbremsen, aber wir müssen auf unsere Lage aufmerksam machen", sagte Krone. Die Sparpläne seien existenzgefährdend. Es seien nur die beiden Zufahrten zur Autobahn blockiert worden. Die Abfahrten seien frei geblieben, damit es keinen gefährlichen Rückstau auf die Autobahn gebe. Rettungsfahrzeuge und Schulbusse hätten die Demo generell passieren können, so der Landwirt.

Er sieht die Bauernproteste in einem "gesamtgesellschaftlichen Kontext" und erinnerte an ähnliche Probleme bei Handwerkern und Gastronomen. Aufgabe der Bauern sei es, bezahlbare und gute Lebensmittel zu produzieren, was durch die Sparpläne in Gefahr gerate.

Weitere kurzfristige Aktionen wollten die Landwirte nicht ausschließen. Am Dienstag hatten sich rund 15 Fahrzeuge aus sieben Betrieben an den beiden Aktionen beteiligt. Die Bauern hatten beim Eintreffen der Polizei eine Spontandemo von einer Stunde angemeldet. Die Beamten hätten die Aktion daraufhin abgesichert.

Am Montag hatten tausende Bäuerinnen und Bauern bundesweit - auch in Chemnitz und Leipzig - gegen Pläne der Bundesregierung protestiert, Steuervergünstigungen für sogenannten Agrardiesel und die Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge abschaffen zu wollen. Es geht hierbei um Technik, die überwiegend auf Äckern eingesetzt wird. Branchenvertreter hatten weitere Aktionen angekündigt - allerdings eigentlich erst ab Januar, wenn die Pläne bis dahin nicht zurückgenommen würden.