Polizisten versammeln sich auf einem Parkplatz.
Auch am Sonntag wird die Suche nach dem vermissten Mädchen in Döbeln fortgesetzt. Allerdings sind wenige Beamte im Einsatz als noch vorige Woche. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Suche Polizei sucht weiter nach vermisster Valeriia in Döbeln

09. Juni 2024, 16:55 Uhr

Seit nunmehr sieben Tagen sucht die Polizei in Döbeln nach der vermissten neunjährigen Valeriia. Bisher blieb die Suche erfolglos. Am Sonntag waren wieder Beamte in Döbeln auf der Suche nach dem Kind. Auch in den nächsten Tagen soll weiter gesucht werden, nochmals auch mit einer größeren Aktion.

Von der seit vergangenen Montag vermissten neunjährigen Valeriia aus Döbeln fehlt weiter jede Spur. Die Suche am Sonntag habe keine neue Spur ergeben, sagte eine Sprecherin der Chemnitzer Polizeidirektion am Nachmittag MDR SACHSEN. Es waren nochmals Anwohner befragt worden.

Die Polizeisprecherin erklärte, es sei nicht auszuschließen, dass sich jemand aufgrund der umfangreichen Berichterstattung in den Medien an ein Detail oder Beobachtungen erinnere. Es werde auch in den kommenden Tagen weiter nach dem Mädchen gesucht. Dabei sei in den nächsten Tagen noch einmal eine größere Aktion geplant, kündigte die Polizeisprecherin an.

Kontakt zum Vater in der Ukraine

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Dazu zählt eine Entführung, aber auch, dass sich das Kind versteckt hat oder verunglückt ist. Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebt mit seiner Mutter in Deutschland, der Vater ist den Angaben zufolge nach wie vor in der Ukraine. Auch zum Vater des Mädchens gebe es Kontakt. "Wir würden aber den Aufwand in Döbeln nicht betreiben, wenn wir glauben würden, dass sich das Mädchen im Ausland aufhält", hatte ein Polizeisprecher am Sonnabend betont.

Polizisten versammeln sich auf einem Parkplatz
In Döbeln ist weiterhin ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. Bildrechte: picture alliance/dpa/Robert Michael

Wir würden aber den Aufwand in Döbeln nicht betreiben, wenn wir glauben würden, dass sich das Mädchen im Ausland aufhält.

Sprecher Polizeidirektion Chemnitz

Polizeisprecher: "Wir drehen jeden Stein um"

Auch am Freitag war die umfangreiche Suchaktion mit Tauchern, Spezialhunden und Hunderten Polizisten erfolglos geblieben. Dabei waren auch eine Drohne und ein Hubschrauber eingesetzt worden. Doch von dem Mädchen fehlt weiter jede Spur. Der Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz, Andrzej Rydzik, sagte: "Wir versuchen weiterhin, jeden Stein umzudrehen." Wie schon am Donnerstag konzentrierte sich die Suche auf den Schulweg des Mädchens. Außerdem wurden mehrere Industriebrachen in der Stadt genauer untersucht.

Portraitfoto des vermissten acht Jahre alten Mädchens Valeriia aus Döbeln
Die neunjährige Valeriia aus Döbeln wird seit Montag vermisst. Das Kind kam an dem Tag nicht in der Schule an. Bildrechte: Polizei Sachsen

Suche seit Montag ohne konkrete Anhaltspunkte

Die Polizei sucht seit Montagabend nach dem vermissten Mädchen. Unterstützt wurde sie durch Hubschrauber, Drohnen und Spezialhunde, allerdings ohne Ergebnis. Rydzik schätzte, dass bisher etwa ein Drittel des Stadtgebiets gründlich abgesucht wurde. Dazu gehört etwa das Umfeld der Grundschule, aber auch ein größeres Areal am Flussufer der Freiberger Mulde.

Videomaterial wird von Super-Recognisern ausgewertet

Gleichzeitig werden etwa zehn Terrabyte Daten aus Überwachungskameras analysiert. Dabei kommen sogenannte Super-Recognizer zum Einsatz. Das sind Spezialisten, die Gesichter besonders gut wiedererkennen können. Auch Einwohner waren gebeten worden, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten.

Eine Gruppe Polizisten steht vor einem Grundstüchstor.
Am Donnerstag wurden bereits Grundstücke in der Nähe der Schule des Mädchens abgesucht. (Archivbild!) Bildrechte: MDR/Thomas Friedrich

Privatleute suchen ebenfalls nach dem Mädchen

Den Angaben nach gibt es in der Stadt mittlerweile auch private Suchtrupps. Das sei nicht verboten, sagte Rydzik. Allerdings dürften sie nicht die Arbeit der Polizei behindern oder bei ihrer Suche Straftaten wie Land- oder Hausfriedensbruch begehen. 

MDR (tfr/dkö/lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 09. Juni 2024 | 11:00 Uhr

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