Sommerkino Petition für Erhalt der Chemnitzer Filmnächte auf dem Theaterplatz
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13. Oktober 2022, 12:23 Uhr
Die Chemnitzer Filmnächte auf dem Theaterplatz haben sich in den vergangenen zwölf Sommerkino-Jahren auf dem attraktiven Innenstadt-Areal etabliert. Im übernächsten Jahr soll damit Schluss sein, weil die Stadt den Platz für ihre Kulturhauptstadt-Projekte freihalten will. Eine Petition soll die Stadt umstimmen.
Auf dieser Seite:
- Der Filmnächte-Chef überreicht der Stadt Chemnitz eine Petition für den Erhalt des Standortes auf dem Theaterplatz.
- Festivalleiter möchte Filmnächte zum Teil der Kulturhauptstadt machen.
- Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky will sich mit den Planungen noch nicht festlegen.
Am Mittwoch hat Michael Claus, Festivalleiter der Filmächte Chemnitz, eine Petition im Rathaus der Stadt überreicht. Die 2.800 Unterzeichner fordern die Stadt auf, die Veranstaltung über das Jahr 2023 hinaus auf dem Theaterplatz zu belassen.
Der Vertrag mit der Stadt läuft im kommenden Jahr aus. Ab 2024 will die Kommune den attraktiven Standort in der Innenstadt für eigene Kulturhauptstadt-Projekte nutzen.
Bei der Übergabe der Petition ließ Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky das durchblicken. "Es geht nicht um die Frage, ob die Chemnitzer Filmnächte stattfinden, sondern vielleicht um die Frage, wo sie stattfinden."
Es geht nicht um die Frage, ob die Chemnitzer Filmnächte stattfinden, sondern vielleicht um die Frage, wo sie stattfinden.
Festivalleiter möchte Filmnächte in die Kulturhauptstadt integrieren
Michael Claus würde gern 2024 und auch im Kulturhauptstadtjahr 2025 die Filmnächte weiter auf dem Theaterplatz durchführen. Bei anderen Plätzen, wie dem Seeberplatz am Chemnitzfluss, geht er von weniger Ambiente, mangelnder Kapazität und möglicherweise härteren Lärmschutzauflagen wegen der Anwohner aus.
Um den Theaterplatz als Filmnächte-Ort zu erhalten, sei er kompromissbereit, sagt Claus. "Ich habe selbst bereits Ideen übermittelt, wie man viele Akteure unter einem Hut bekäme." Das könnte zum Beispiel ein Filmfestival sein, bei dem die Partnerstädte eingbunden werden.
"Vielleicht könnte man einen eigenen Wettbewerb dazu kreieren. Die Ideen sind da und jetzt geht es darum, ins Gespräch zu kommen, um sich miteinander auszutauschen." Man sollte nicht nach dem Motto verfahren: 'Der Herr Claus, der veranstaltet hier ein bisschen Filmnächte. Ist das Kunst und Kultur oder kann das schon weg?'. "Jetzt muss man doch nach vorn blicken und Lösungen finden."
Jetzt muss man doch nach vorn blicken und Lösungen finden.
Claus: Schlechte Erfahrungen mit der Dialogfähigkeit der Stadt
Laut Ruscheinsky gibt es noch keine konkreten Pläne der Stadt für Veranstaltungen auf dem Theaterplatz in den Jahren 2024 und 2025. "Die Planung kann dann stattfinden, wenn wir auch wissen, wie die anderen Programme, auch der Kulturhauptstadt, aussehen. Da können wir nicht vorab Fakten schaffen."
Claus ist da ganz anderer Auffassung und hat schlechte Erfahrungen mit der Stadtpolitik gemacht. "Zwischen 'es gibt noch keine Planungen' und 'die Planungen sind fertig' war oft die Einbeziehung mangelhaft und eben nicht partizipativ, wie der Kulturhauptstadtprozess sein soll", sagt er.
Mit dem Amtsvorgänger der Kulturbürgermeisterin habe es Vorgespräche gegeben, sagt Claus. Nach ihrem Amtsantritt vor acht Monaten hat Dagmar Ruscheinsky am Mittwoch erstmals mit dem Filmnächte-Team gesprochen.
MDR (tfr/nki)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 12. Oktober 2022 | 16:30 Uhr