Freiwillige helfen im Hochwasser
Dank vieler freiwilliger Helfer konnte das Team vom Weltecho Chemnitz größere Schäden durch das Hochwasser abwenden. Doch ganz gebannt ist die Lage noch nicht. Bildrechte: Weltecho Chemnitz

Gemeinschaft Das kleine Weihnachtswunder im Weltecho Chemnitz

25. Dezember 2023, 17:35 Uhr

In Chemnitz werden viele Menschen den Heiligabend 2023 nicht so schnell vergessen. Dauerregen und Schneeschmelze haben große Teile der Stadt unter Wasser gesetzt. Betroffen war auch der Club "Weltecho". Doch viele Helfer sorgten für ein besonderes Weihnachtsfest.

Dauerregen und Tauwetter haben am Heiligabend in und um Chemnitz zu Überflutungen geführt. Betroffen war auch der Club "Weltecho", der direkt am Fluss Chemnitz liegt. Das Wasser schoss von der Straßenseite aus in das Gebäude.

Große Sorge um die im Keller verbaute Technik

Doch viele Helfer sorgten für ein besonderes Weihnachtsfest, wie Vorstand Sebastian Reichert im Gespräch mit MDR SACHSEN erzählt. "Es war natürlich wenig besinnlich, aber wir haben ganz viel Weihnachtswunder erlebt." Zwischen 40 und 50 Menschen waren den ganzen Tag im Einsatz, um das Gebäude zu verbarrikadieren, die Pumpen zu bedienen und Sandsäcke zu schleppen. "Wir mussten die gesamte Straßenfront mit etwa 150 Sandsäcken verbarrikadieren, weil dort mehrere Türen sind."

Freiwillige helfen im Hochwasser
150 Sandsäcke wurden im Weltecho Chemnitz gestapelt. Bildrechte: Weltecho Chemnitz

Größte Sorge bereitete den Clubbetreibern vor allem die Elektrik im Keller des Gebäudes. "Wir haben sieben oder acht Pumpen zusätzlich zu denen aufgebaut, die vom Vermieter da sind", erzählt Sebastian Reichert. "Wir mussten aufpassen, dass nichts überläuft und es eine Havarie gibt und am Ende alles durchschmort." Für die Nacht wurden Kontrollteams eingeteilt, die immer wieder vor Ort waren, um die Lage zu überprüfen.

Freiwillige helfen im Hochwasser
Pumpen und Helfer waren im Dauereinsatz, um die wertvolle Veranstaltungstechnik zu schützen. Bildrechte: Weltecho Chemnitz

Ältere Chemnitzer bringen Stollen vorbei

Besonders gefreut hat Sebastian Reichert, dass nicht nur Angestellte, Mitglieder und Stammgäste mit angepackt haben. "Es kamen auch ganz viele Chemnitzer und Chemnitzerinnen, die am Abend eigentlich auf unsere Party wollten, die eine kleine Institution ist in Chemnitz. Und sie haben dann irgendwie Sandsäcke von überall angekarrt, mitgetragen, mitgeholfen. Und dann kamen ältere Leute, die uns Stollen vorbeigebracht haben. Es war also ein buntes Potpourri."

Wir haben das alle gemeinsam gewuppt. Und das ist ja auch etwas, was man mitnehmen kann. Die Leute waren wirklich ganz, ganz großartig und fabelhaft.

Sebastian Reichert Vorstand Club Weltecho Chemnitz

Was kommt noch aus dem Erzgebirge?

Nun hoffen er und die anderen Teammitglieder vom Weltecho, dass die Schneeschmelze aus dem Erzgebirge die Lage nicht noch einmal verschlimmert. "Wir können erst mal aufatmen. Wir wissen aber nicht, wie die Wassermengen, die aus dem Erzgebirge kommen, sich dann noch mal auswirken." Denn eigentlich steht am zweiten Weihnachtsfeiertag schon wieder eine Party an. "Wir beraten uns noch. Auf jeden Fall gehen wir gestärkt aus der Sache raus. Wir haben das gemeinsam gewuppt."

MDR (dkö/lpr/Natalie von Mildenstein)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Nachmittag | 25. Dezember 2023 | 14:10 Uhr

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