
Kinderklinik Chemnitz Frühchen-Treff: Fest mit glücklichen Kindern und Eltern
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12. Mai 2024, 08:00 Uhr
Auf den ersten Blick wirkt das Kinderfest auf der Wiese vor der Kinderklinik in Chemnitz nicht anders als andere: Hüpfburg, Ponyreiten, Tanz. Besonders sind die kleinen Gäste. Sie sind Frühchen, die vor vier oder fünf Jahren ihren schweren Start ins Leben in der Chemnitzer Kinderklinik hatten. Das Fest ist für Kinder, Eltern und das Team der Kinderklinik auch ein fröhliches Wiedersehen.
Das "Frühchentreffen" der Kinderklinik Chemnitz hat schon Tradition. Die Idee sei vor 16 Jahren den Krankenschwestern der Klinik gekommen, sagt ihr Chefarzt Axel Hübler.
"Sie wollten wissen, was aus ihren ehemaligen Patienten geworden ist. Nach Wochen oder Monaten einer Intensivtherapie, wo die Eltern täglich hier sind und um das Leben ihrer Kinder bangen, entsteht oft eine Bindung, die über den Beruf hinausgeht", sagt der Arzt.
Umso schöner sei immer das Wiedersehen, sagt Hübler. "Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die jungen Patienten, die 2019 und 2020 hier als Frühchen einen schweren Start ins Leben hatten, und ihre Eltern."
Wenn ein Kind sehr zeitig als Frühgeborenes zur Welt kommt, dann sei es sehr wichtig, die Eltern kontinuierlich einzubeziehen. "Sie sind die wichtigsten Menschen im Leben ihrer Kinder und dürfen nicht an ihrer Seite fehlen."
Die Eltern sind die wichtigsten Menschen im Leben ihrer Kinder und dürfen nicht an ihrer Seite fehlen.
Gemischte Gefühle bei den Eltern
"Es sind sehr sehr gemischte Gefühle, weil es eine sehr sehr schwere Zeit war", sagt Christin Topp. "Das Fest lässt mich heute auch sehr emotional werden." Aber es sei auch schön, andere Eltern und Kinder wieder hier zu treffen und zu sehen, wie gesund sie sind.
"Trotzdem ist es rückblickend schwer gewesen. Meine Tochter war ein Zwillingskind. Das andere haben wir verloren", sagt sie. "Aber weil unsere Tochter so eine gute Entwicklung genommen hat, freut man sich jetzt auch einfach wieder." Und natürlich sei es schön, nach dem Fest einfach wieder nach Hause zu dürfen mit den gesunden Kindern.
Auch Michael Kröbler, der mit seinen beiden Söhnen zum Frühchenfest gekommen ist, hat gemischte Gefühle. "Aber mittlerweile können wir uns gut erinnern. Wir hatten am Anfang viel Angst. Aber mittlerweile schaue ich mir die beiden Jungs an und weiß, es ist alles super verlaufen."
Kröbler lobt das Team, das rund um die Uhr für Kinder und Eltern da gewesen ist. "Für die Eltern ist der Klinikaufenthalt eine sehr schwierige Zeit. Das gesamte Personal und auch der Oberarzt haben das hervorragend gemacht."
Jetzt schaue er entspannt zurück auf die schwere Zeit. "Dieses Jahr kommen sie in die Schule." Es sei alles gut gelaufen ohne Folgeschäden bei den Jungs. "Ich wünsche allen Eltern, die jetzt in der Situation sind, viel Kraft und dass sie die Hoffnung nie aufgeben."
Ich wünsche allen Eltern, die jetzt in der Situation sind, viel Kraft und dass sie die Hoffnung nie aufgeben.
MDR (tfr/shö)