Protest Bauern bremsen Verkehr an Autobahnbrücken aus
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22. März 2023, 12:08 Uhr
Sachsens Bauern sind unzufrieden. Während die Anforderungen an Umwelt- und Tierschutz für sie steigen, würden billige Agrargüter aus dem Ausland importiert. Auch bei anderen Themen fordern die Bauern ein Handeln in der Agrarpolitik.
Aus Protest gegen die deutsche und europäische Agrarpolitik haben Bauern am Dienstagabend in Sachsen an mehreren Autobahnbrücken den Verkehr blockiert. In Chemnitz, Bautzen und Grimma hätten sich rund 500 Personen mit etwa 300 Traktoren beteiligt, teilte der Verein "Land schafft Verbindung Sachsen" mit, der die Demonstration koordinierte. Die Protestierenden hätten eine Rettungsgasse gebildet. Zudem habe die Polizei die Bereiche abgesperrt.
Europäische Standards bei Importen gefordert
Es könne nicht sein, dass hunderttausende Tonnen Agrargüter ohne klare Herkunft, soziale und ökologische Standards nach Europa importiert werden sollen, während landwirtschaftliche Flächen stillgelegt würden, hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Nötig seien europäische Standards bei Importen.
Außerdem soll der Schutzstatus des Wolfes überdacht werden. "Artenschutz und Weidetierhaltung dürfen kein Widerspruch sein." Es brauche eine Änderung im Jagdrecht, um die "ungebremste Ausbreitung zu unterbinden". Die Agrarminister der Länder und das Bundeslandwirtschaftsministerium müssten einen Weg finden, die brennenden Fragen der Agrarpolitik zu beantworten.
Agrarministerkonferenz in Büsum
Am Mittwoch beginnt im schleswig-holsteinischen Büsum eine Agrarministerkonferenz. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem der Umbau der Tierhaltung sowie die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der EU.
MDR (ama)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 21. März 2023 | 22:00 Uhr