Leere Flure in der Grundschule Dorf im Warndt.
Die Schülerinnen und Schüler der betroffenen Schulen erhalten Hilfe von Schulpsychologen. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Becker&Bredel

Reaktionen Große Anteilnahme nach tödlichem Busunfall bei Cranzahl

06. Dezember 2023, 19:37 Uhr

Nach dem Busunfall bei Cranzahl, bei dem am Dienstag ein zehn Jahre alter Schüler ums Leben gekommen ist, ist die Anteilnahme im Erzgebirge groß. Die betroffenen Eltern und Schüler werden unterstützt.

Der Landrat des Erzgebirgskreises Rico Anton (CDU) hat mit tiefer Bestürzung auf den schweren Busunfall im Sehmataler Ortsteil Cranzahl reagiert. In einem auf der Internetseite des Erzgebirgskreises veröffentlichten Statement erklärte er am Dienstag, dass seine Gedanken als Familienvater in diesem traurigen Moment bei den Eltern des verstorbenen Kindes seien.

"Ich spreche Ihnen mein tief empfundenes Mitgefühl und Beileid aus und wünsche Ihnen viel Kraft für die schwere Zeit, die Sie in diesem Augenblick durchleben müssen." Den Verletzten wünschte er schnelle Genesung. "Sie werden Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. Ich wünsche Ihnen hierfür viel Kraft, wir sind in Gedanken auch bei Ihnen." Er bedankte sich bei den Einsatzkräften der Polizei, des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und dem Kriseninterventionsteam.

Landratsamt Erzgebirgskreis in Annaberg-Buchholz
Auf der Internetseite des Landratsamtes hat Landrat Rico Anton den Angehörigen sein Beileid ausgedrückt. Bildrechte: IMAGO / Uwe Meinhold

Bürgermeister von Sehmatal dankt den Rettungskräften

Auch der Bürgermeister der Gemeinde Sehmatal, Sebastian Nestler (Freie Wähler Bürgerforum Annaberg), zeigte sich betroffen. "Ich habe selbst Kinder, die früh mit dem Schulbus fahren. Das Geschehen nimmt einen sehr mit."

Er habe gesehen, dass die Einsatzkräfte sehr schnell vor Ort waren. "Sie haben durch ihr Handeln vielleicht noch Schlimmeres an diesem traurigen Tag verhindert. Es ist auch und gerade in solch schweren Momenten gut zu wissen, dass sie da sind und wir uns auf sie verlassen können.“

Menschen in Warnkleidung und ein Polizeiauto stehen an einem winterlichen Tag auf einem Weg
der Bürgermeister von Sehmatal, Rico Anton, bedankte sich für den schnellen Einsatz der Rettungskräfte am Unfallort. Bildrechte: MDR/TNN

Schulpsychologen helfen in den betroffenen Schulen

Der Sprecher des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Clemens Arndt, nahm Anteil an dem Geschehen. "Wir sind mit all unseren Gedanken bei der Familie des verstorbenen Jungen." Gleichzeitig unterstütze das LaSuB die betroffenen Schulen mit allen Kräften. "Wir haben heute an den drei betroffenen Schulen Schulpsychologen vor Ort. Sie unterstützen die Schulleitung bei der Nachsorge" Sie seien als Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer da. "Es ist ja für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrkräfte ein sehr traumatisches Erlebnis." Daher sei es wichtig, dass Personen da seien, die aufgrund ihrer Profession mit einer solchen Situation besser umgehen können, sagte Arndt. "Sie können den Lehrerinnen und Lehrern Strategien an die Hand geben, um die Situation im Nachgang gut aufarbeiten zu können."

Sächsische Opferbeauftrage bietet Hilfe an

Auch die Opferbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Iris Kloppich, hat sich mit persönlichen Worten an die Hinterbliebenen gewandt. "Meine Gedanken sind bei den Eltern, Angehörigen und Freunden des getöteten Kindes, die inmitten der besinnlichen Vorweihnachtszeit einen solchen Schicksalsschlag bewältigen müssen. Als Mutter und Großmutter fühle ich mit ihnen und wünsche ihnen viel Kraft in diesen schweren Stunden."

Gleichzeitig bot sie den Verletzten und Betroffenen des Unglücks Beratung und Vermittlung von Unterstützungsleistungen an.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Busfahrer

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Busfahrer eingeleitet, der am Dienstag zwischen der Bundesstraße 95 und dem Sehmataler Ortsteil Cranzahl mit einem Linienbus einen Schneepflug gestreift hatte und danach gegen einen Baum geprallt war. Dabei war ein zehn Jahre alter Junge ums Leben gekommen.

Gegen den 45-Jährigen werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz am Mittwoch.

Gleichzeitig hat die Polizei Äußerungen in den sozialen Medien widersprochen, in denen vom Tod des Busfahrers die Rede war.

Mittlerweile ist im Internet eine Spendenkampagne für die Hinterbliebenen angelaufen. Am Mittwochabend waren bereits mehr als 26.000 Euro gespendet worden.

MDR (tfr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 06. Dezember 2023 | 08:30 Uhr

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