Streit eskaliert Tötungsdelikt in Asylunterkunft in Zittau: Verdächtiger in Untersuchungshaft

Ein Mann ist bei einem Streit in einer Asylunterkunft in Zittau ums Leben gekommen. Der 41-jährige Mann aus Pakistan sei noch in der Sachsenstraße seinen schweren Verletzungen erlegen, teilte die Polizei am Mittwochabend mit. Der 24 Jahre alte Verdächtige aus Indien wurde demnach vorläufig festgenommen.

Nach Angaben der Polizei ist der Asylbewerber aus Pakistan mit einem Küchenmesser so stark verletzt worden, dass er starb. Das habe die Obduktion ergeben. Das Tatwerkzeug - ein Küchenmesser - sei sichergestellt worden.

Der 24-jährige Inder ist den Angaben zufolge in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Görlitz hatte die Vorführung des Beschuldigten beim Haftrichter am Donnerstagmorgen beantragt. Die Polizei ermittelt mit der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Totschlags. Nun müsse auch ermittelt werden, ob Mordmerkmale erfüllt seien und was das Motiv der Tat war.

Der Landrat des Landkreises Görlitz, Stephan Meyer (CDU), reagierte bestürzt auf den Vorfall. In einer Pressemitteilung schrieb er: "In diesen schweren Stunden gilt mein Mitgefühl den Angehörigen des Opfers. Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger um Geduld, während die Ermittlungen der Polizei noch andauern, um die Umstände dieser Tat vollständig aufzuklären. Der mutmaßliche Täter wurde bereits verhaftet."

Zugleich appellierte Meyer an die Bevölkerung, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen oder pauschale Verurteilungen gegenüber Asylbewerbern oder anderen Bevölkerungsgruppen vorzunehmen. Die Sicherheit der Menschen hat laut Meyer oberste Priorität.

Indien und Pakistan waren einst beide britische Kolonien und gründeten sich 1947 als zwei unabhängige Staaten. Seitdem brodelt ein Konflikt um die Region Kaschmir, der die beiden ehemaligen Brüder zum Feind macht.