Oh là, là Drei Dates für Schildkröte Emil im Tierpark Bischofswerda
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07. August 2024, 07:00 Uhr
Lange war die Landschildkröte Emil aus dem Tierpark in Bischofswerda allein. Doch das Lotterleben als Junggeselle hat ein Ende. Emil wohnt ab sofort in einer Top-Anlage und hat auch noch drei Ladys um sich.
Schildkrötenmann Emil kommt aus dem Nicken nicht mehr raus. Nicht eine, nicht zwei, nein drei Schildkrötendamen haben mit ihm das neue Gehege bezogen. Erst an diesem Dienstag ist die griechische Landschildkröte Paula aus dem Dresdner Tierheim im Tierpark von Bischofswerda eingetroffen.
Schildkröte Paula aus Dresdner Tierheim
Während sich die Dame noch im Schildkrötenhaus ausruht, pirscht Emil draußen auf der sonnendurchfluteten Anlage erstaunlich flink Schildkröte Emilia hinterher und nickt. Und das bedeutet heftiges Flirten. Mit Kopfnicken und dem Strecken des Halses zeigen die Männchen während der Balz und Paarung ihr Interesse und ihre Stärke.
"Der Emil ist seit 20 Jahren bei uns im Tierpark, er war ein Fundtier", denkt Tierparkchefin Silvia Berger zurück. Bisher seien die Haltungsbedingungen für die Vierzehen-Landschildkröte nicht optimal gewesen. Im Sommer lebte er im Steinkauz-Gehege, im Winter bei einem passionierten Reptilienhalter. Doch nun konnte der Tierpark in eine extra Schildkrötenlandschaft investieren.
Überwinterungsgrube im Schildkrötenhaus
Auf 70 Quadratmetern gibt es gibt verschiedene Schotterwege, Steine, Verstecke und Röhren. Ein kleiner Hibiskus wächst, dessen Blüten für die Zoobesucher schön und für die Tiere lecker sind. Hübsch teilt auch ein Minibach die Anlage, der mit einer Schildkrötenbrücke versehen wurde. Weiche Erde sei ebenfalls wichtig, so Berger.
Schildkröten buddeln sich gern mal ein und machen Gänge.
"Schildkröten buddeln sich gern mal ein und machen Gänge." Schließlich gibt es im hölzernen Schildkrötenhaus eine Überwinterungsgrube, in der die etwa 20 Zentimeter großen Tiere in der kalten Jahreszeit ihre Winterruhe halten können.
"Wir freuen uns riesig über die Anlage", sagt die Tierparkleiterin. Jetzt könne man hier wunderbar Schildkröten beobachten und auch etwas über die Haltung der Tiere lernen. Insgesamt hat das Gehege 36.400 Euro gekostet. Davon kamen 18.200 Euro als Fördermittel aus dem Kulturraum Oberlausitz/Niederschlesien. Der Rest wurde mit städtischem Geld, Spenden und Eintrittsgeldern aufgestockt.
Anspruchsvolle Haltung für ein langes Leben
Nun hat Emil dauerhaften Damenbesuch von Emilia, Doris und Paula. Alle Schildkröten seien Fundtiere oder wurden aus privaten Haushalten abgegeben. "Wir hatten uns von Anfang an vorgenommen, dass wir auch eine Schildkröte aus einem Tierheim holen, weil wir wissen, dass sie mitunter schlecht vermittelbar sind."
Denn die Haltung dieser Reptilien sei durchaus anspruchsvoll. Hinzu komme das hohe Alter, das Schildkröten erreichen können - mit 60 Jahren Minimum. Mit den insgesamt vier Tieren sei nun aber das Maximum an Schildkröten im Bischofswerdaer Tierpark erreicht, mehr könne man nicht aufnehmen, so Berger.
Am Sonntag, den 11. August, wird in Bischofswerda von 14 bis 18 Uhr Tierparkfest gefeiert. Höhepunkt ist um 15 Uhr die offizielle Übergabe der Landschildkrötenanlage. Zeitgleich wird ein kleiner Spielplatz am Schildkrötenhaus eingeweiht.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 07. August 2024 | 13:30 Uhr