Freudestrahlend nimmt Regine Hausdorf die Glückwünsche entgegen: von einige Kegelbrüdern und -schwestern aus ihrem Verein, die plötzlich als Überraschungsbesuch in ihrem Friseursalon in der Ernst-Rietschel-Straße in Pulsnitz stehen. Mit Blumen und kleinen Geschenken für sie zum Geburtstag.

Es ist ihr zwar 80. Geburtstag, aber Regine Hausdorf hat eine Energie, von der sich manch deutlich Jüngerer noch eine Scheibe abschneiden könnte. Hält Haare schneiden jung? "Na klar", sagt die Friseurin und lacht.

Die Frage, wann sie ihren Laden schließen wird, bekäme sie öfter gestellt. "Da will ich mich nicht festlegen", sagt sie. "Solange es meine Gesundheit zulässt, möchte ich schon noch ein bisschen was tun."

Auch ihr Kegelfreund Lutz Schöne ist überzeugt, dass Regine Hausdorf noch viele Damen-, Herren- und Kinderköpfe waschen und schneiden wird. "Da sie ja noch total fit ist, gehe ich mal davon aus: Zehn Jahre schafft sie noch", sagt er.

Dass Regine Hausdorf so jung geblieben ist, erklärt sich Schöne durch ihre Lebensfreude: "In Pulsnitz haben wir ein Nachtlokal, eher für Jüngere. Und da ist sie regelmäßig dabei. Sie braucht es ganz einfach, sich dort mit den jungen Leuten zu unterhalten. Sie lässt es knallen. Und das ist gut so", sagt er.

Regine Hausdorf selbst hat noch eine andere Erklärung: "Meine lieben, netten Kunden haben mir viel Kraft gegeben. Und es ist einfach meine Berufung, Friseur zu sein."

Seit 60 Jahren übt Regine Hausdorf nun ihren Beruf aus – anders als geplant: "Eigentlich wollte ich Drogistin werden. Da habe ich aber keine Lehrstelle bekommen. Und da habe ich mich als Friseurin beworben und das habe ich nie bereut. Die ganzen Jahre nicht."

In den nächsten Tagen wolle sie mit der Familie und Freunden feiern. Doch jetzt knallen erstmal mit den Kegelfreunden die Korken im Salon: Prost auf Regine Hausdorf.