Ein Wohnhaus mit abgebranntem Dach
Der ausgebrannte Dachstuhl des Mehrfamilienhauses in Bautzen: Das Feuer zerstörte die Wohnungen, Rauch und Löschwasser machten das Gebäude unbewohnbar. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wohnungssuche Dachstuhlbrand in Bautzen: Hoffnung für Mieter

19. Dezember 2024, 12:03 Uhr

Durch ein Feuer ist in Bautzen kurz vor Weihnachten ein Mehrfamilienhaus zerstört worden. Sechs Wohnungen sind unbewohnbar. Die Schäden sind enorm. Die betroffenen Familien stehen vor großen Herausforderungen – doch Hilfe ist in Sicht.

Ein Dachstuhlbrand hat am Montagabend ein Mehrfamilienhaus in Bautzen unbewohnbar gemacht. Die zehn Bewohner und Bewohnerinnen sowie sechs Katzen blieben unverletzt. Doch sechs Wohnungen sind durch Feuer, Rauch und Löschwasser so stark beschädigt, dass sie vorerst nicht genutzt werden können. Die betroffenen Familien stehen wenige Tage vor Weihnachten vor der Herausforderung, eine neue Unterkunft zu finden.

Haus unbewohnbar: Löschwasser zieht bis in untere Etagen

Am Montag gegen 21:45 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr Bautzen ein. Als die Einsatzkräfte ankamen, standen Teile des Dachstuhls bereits in Flammen. Es bestand laut Feuerwehr die Gefahr, dass sich das Feuer durch den starken Wind ausbreitet und auf benachbarte Häuser übergreift. Dank des schnellen Einsatzes habe die Feuerwehr diese Gefahr abwenden können. Sie nutzten eine kurze Windpause für die Löscharbeiten. Das betroffene Haus selbst war jedoch nicht mehr zu retten.

"Durch den Brand wurde der Dachstuhl vollständig zerstört, Löschwasser hat sich bis in die unteren Etagen gezogen und erhebliche Schäden verursacht", erklärte Markus Bergander von der Berufsfeuerwehr Bautzen. Auch Elektroinstallationen und die Heizung seien nicht mehr funktionsfähig. "Der Brandrauch hat sich im gesamten Gebäude ausgebreitet – es ist nicht mehr bewohnbar."

Eine Frau im Interview
Die Mutter von Katrin Kühn wohnte in dem Haus. Jetzt unterstützt sie ihre Mutter beim Ausräumen der vom Brand beschädigten Wohnung. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Retten, was zu retten ist

Die Polizei ermittelt derzeit die Brandursache. Klar ist jedoch, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht so bald wieder in ihre Wohnungen einziehen können. Die Betroffenen versuchen nun zu retten, was zu retten ist. Während ein beißender Brandgeruch in der Luft liegt, packen sie ihre Habseligkeiten und tragen sie aus dem Haus.

Der gewohnte Lebensraum ist über Nacht verloren gegangen. Das ist sehr, sehr bitter.

Katrin Kühn Tochter einer betroffenen Mieterin

Katrin Kühn, Tochter einer Bewohnerin, schildert MDR SACHSEN: "Es ist sehr emotional, gerade jetzt vor Weihnachten die Wohnung zu verlieren. Der gewohnte Lebensraum ist über Nacht verloren gegangen. Das ist sehr, sehr bitter." Ihre Mutter ist vorübergehend bei der Schwester untergekommen.

Eine Frau im Interview
Elisabeth Erber von der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft versucht, trotz Weihnachtsstress bei der Wohnungssuche zu helfen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Herausforderung: Wohnraum vor Weihnachten finden

Elisabeth Erber von der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft zeigt sich bemüht, schnelle Lösungen zu finden. Doch die Suche gestaltet sich schwierig: Der Wohnungsmarkt ist angespannt und viele Sachen müssen vor dem Jahreswechsel noch erledigt werden. "Klar ist es stressig, bis Freitag die Wohnungen übergeben zu können. Das ist ein ungeplanter Mehraufwand, aber natürlich müssen die Leute ein Dach über 'n Kopf bekommen", sagt Elisabeth Erber MDR SACHSEN.

Das ist ein ungeplanter Mehraufwand, aber natürlich müssen die Leute ein Dach über 'n Kopf bekommen.

Elisabeth Erber Wohnungsbaugesellschaft Bautzen

Auch einer weiteren Familie konnte die Wohnungsbaugesellschaft schon eine Wohnung anbieten. Nun hat sich noch eine dritte Familie an sie gewandt und hofft auf Hilfe, sagte Elisabeth Erber. Ob dieser Familie ebenfalls so schnell geholfen werden könne, wisse sie noch nicht.

Hoffungsschimmer: Neue Wohnung bereits am Freitag

Tatsächlich gab es für die Mutter von Katrin Kühn bereits einen Hoffnungsschimmer: Für sie steht ab Freitag eine neue Wohnung bereit. "Die Hilfsbereitschaft war groß und alles ging sehr unkompliziert", freut sich Katrin Kühn für Ihre Mutter.

MDR (kav)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 19. Dezember 2024 | 19:00 Uhr

Mehr aus Bautzen, Hoyerswerda und Kamenz

Mehr aus Sachsen