Ermittlungen Spurensuche in Kirchenruine Großröhrsdorf beendet
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16. August 2023, 10:13 Uhr
Zwölf Tage ist es her, dass die Kirche in Großröhrsdorf in Flammen aufging. Mittlerweile sitzt ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft, die Spurensuche ist vorerst beendet. Die Gemeinde plant jetzt den Neuanfang, die Spendenbereitschaft ist ungebrochen.
Die Ermittlungen zum Feuer in der Kirche in Großröhrsdorf gehen nach der Feststellung der Brandursache und der Festnahme des mutmaßlichen Brandstifters weiter. Eine Sprecherin der Görlitzer Polizei sagte, die Spurensuche in der Ruine sei beendet, sie könne aber bei Bedarf jederzeit wiederaufgenommen werden. Der Tatort sei weiter abgesperrt. Die Ermittler werteten nun auch dort sichergestelltes Beweismaterial sowie Aussagen von Zeugen aus.
Spendenaktion läuft weiter
Unterdessen läuft die Spendenaktion für die Kirchgemeinde weiter. Mit Stand Montag sind bislang 205.500 Euro eingegangen, wie die Kirchgemeinde Großröhrsdorf-Kleinröhrsdorf auf ihrer Homepage mitteilte. Ein Sprecher des sächsischen Landeskirchenamtes in Dresden sagte, es würden neue Gesangbücher und andere Materialien gebraucht. Es sei außerdem geplant, einen provisorischen Glockenturm aufzustellen, um zum Gottesdienst zu läuten.
Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Die protestantische Kirche aus dem 18. Jahrhundert war in der Nacht zum 4. August durch ein Feuer größtenteils zerstört worden. Die Polizei hat einen Mann aus der Umgebung der Kleinstadt festgenommen. Er sitzt wegen des Verdachts der schwerer Brandstiftung in Untersuchungshaft. Der 40-Jährige hat Polizeiangaben zufolge die Tat gestanden, zum Motiv sagen die Behörden bisher nichts. Die Kriminalpolizei Görlitz geht derzeit davon aus, dass der Familienvater in einer persönlich schwierigen Lebenssituation war. Zudem soll er im Zwist mit der Kirche gelegen haben.
Kirche größtenteils zerstört
Das Feuer hat Dachstuhl, Kirchenschiff und den oberen Teil des Kirchenturms schwer beschädigt. Viele historische Kunstschätze und Architekturteile sind verloren, darunter Taufstein und -schale, Kanzel, Orgel, Emporen sowie eine geschnitzte Madonna aus dem 15. Jahrhundert und eine Nachbildung des Altars der Leipziger Thomaskirche. Die vier 1919 in dem Ort gegossenen Glocken aus Stahl stürzten ab.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 14. August 2023 | 18:30 Uhr