Prozessbeginn Geplanter Amoklauf in Schule: Jugendlicher wegen versuchten Mordes vor Gericht

Wegen versuchten Mordes in zwei Fällen muss sich ab Mittwoch ein Jugendlicher vor dem Landgericht Bautzen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 17-Jährigen außerdem gefährliche Körperverletzung und Brandstiftung vor, teilte das Landgericht mit. Der Jugendliche hatte einen achtjährigen Schüler mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.

Am 23. August 2023 hat der damals 16-Jährige offenbar versucht, während der Unterrichtszeit das Schulzentrum in der Kirchstraße in Brand zu stecken. Er soll mit Molotowcocktails, einer mit Spiritus gefüllten Spielzeugspritzpistole sowie einem Feuerzeug die Schule betreten haben.

Beim Versuch, die Tat vorzubereiten, habe ihn auf der Jungentoilette ein Drittklässler überrascht, den er deshalb unvermittelt mit einem Messer von hinten angegriffen hätte. Der Polizei zufolge zündete sich der Angreifer nach der Tat selbst an.

Die Flammen wurden gelöscht, er wurde festgenommen. Der Jugendliche wurde mit schwersten Verbrennungen in eine Spezialklinik gebracht und ins künstliche Koma versetzt. Der damals 16-Jährige war früher selbst auf diese Schule gegangen.

Am 13. Mai 2023 soll der Jugendliche bereits in der Kleingartenanlage "Zum Wiesengrund" in Bischofswerda eine Gartenlaube angezündet haben. Am selben Tag soll er den Entschluss zu einem Amoklauf in seiner ehemaligen Schule gefasst haben.

Die Verhandlungen vor der Jugendstrafkammer sind bis 18. September vorgesehen und nicht öffentlich, da der Angeklagte Jugendlicher ist.