Zahlen zum Tag der Liebe Von Hochzeit bis Scheidung: Fünf Fakten zum Valentinstag in Sachsen-Anhalt
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14. Februar 2023, 05:00 Uhr
Heiraten am 14. Februar: In Sachsen-Anhalt ist der Valentinstag als Hochzeitstag ziemlich beliebt. Wie sich die Zahl der Hochzeiten seit der Wende entwickelt hat, wann Frauen im Durchschnitt zum ersten Mal Mutter werden und wie viele Scheidungen es in Sachsen-Anhalt gibt – die Analyse von MDR Data zum Tag der Liebe.
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Der Valentinstag ist ein beliebtes Hochzeitsdatum
Paare, die sich im Frühjahr das Ja-Wort geben möchten, entscheiden sich in Sachsen-Anhalt gerne für den symbolträchtigen Valentinstag. Das zeigt eine Auswertung aller standesamtlichen Trauungen in den Jahren 2008 bis 2020. Aus Zahlen des Statistischen Landesamts geht hervor, dass es in Sachsen-Anhalt in diesem Zeitraum durchschnittlich 42 Trauungen pro Jahr am 14. Februar gab. Noch beliebter ist im ersten Quartal nur der 29. Februar – alle vier Jahre geben sich hier durchschnittlich 46 Paare das Ja-Wort.
Die meisten Paare entscheiden sich aber für eine Hochzeit im Sommer. Beliebt sind hier vor allem Schnapszahlen wie der 6.6. und 7.7. – mit durchschnittlich 140 Trauungen jährlich ist der 8.8. aber Hochzeitsdatum Nummer eins.
Weil die Datenerhebung erst im Jahr 2008 begonnen wurde, sind der 06.06.06 und der 07.07.07 nicht in der Statistik enthalten – das könnte erklären, warum sie so deutlich hinter dem 08.08. zurückliegen.
30 Jahre nach der Wiedervereinigung: Mehr Hochzeiten in Sachsen-Anhalt
30 Jahre nach der Wiedervereinigung werden in Sachsen-Anhalt mehr Ehen geschlossen als direkt nach der Wende. Von 1990 auf 1991 gab es den Zahlen zufolge einen massiven Einbruch an Eheschließungen, seitdem wächst und stabilisiert sich die Zahl neuer Eheschließungen. 1991 wurden 8.301 Ehen geschlossen, 2021 immerhin 8.427. Mit 11.370 Eheschließungen haben sich 2018 die meisten Paare das Ja-Wort gegeben.
Die gesunkene Zahl in den vergangenen Jahren könnte damit zusammenhängen, dass Pandemie-bedingt große Feiern schlechter möglich waren: Das Statistische Bundesamt und verschiedene Landesämter haben angemerkt, dass gerade zu Beginn der Pandemie Standesämter zum Teil geschlossen waren und Hochzeiten verschoben werden mussten. Noch nie haben demnach so wenige Paare in der Bundesrepublik Deutschland geheiratet wie 2021 (für die Kriegsjahre 1944 und 1945 liegen keine Daten vor).
Warum die Zahl der Hochzeiten nach der Wiedervereinigung so massiv abgefallen ist, analysierte die Tageszeitung Taz bereits 1990: Viele Vorteile, die in der DDR für ein Ehepaar galten - etwa eine größere Wohnung oder bessere Kredite - habe es nach der Wende nicht mehr gegeben, und damit auch weniger Gründe, schnell zu heiraten.
So viele gleichgeschlechtliche Trauungen gibt es in Sachsen-Anhalt
Als im Oktober 2017 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wurde, machte sich das statistisch bemerkbar. Die Anzahl aller Eheschließungen in Sachsen-Anhalt stieg aber erst im nächsten Jahr sprunghaft an. Das liegt daran, dass das Statistische Landesamt alle gleichgeschlechtlichen Ehen und Umwandlungen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft dem Jahr 2018 zuschreibt, auch wenn die Ehe noch Ende 2017 geschlossen wurde. Jede zwanzigste Trauung galt 2018 nach dieser Rechnung einem gleichgeschlechtlichen Paar. In den Jahren danach hat sich der Anteil gleichgeschlechtlicher Trauungen bei etwa zwei Prozent aller Eheschließungen eingependelt. In Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau werden anteilig die meisten gleichgeschlechtlichen Paare getraut.
Sachsen-Anhalterinnen werden früh Mutter
Wo die Liebe hinfällt, folgt oft die Familienplanung. In Sachsen-Anhalt sind junge Paare damit besonders früh dran: Im Jahr 2021 bekamen Frauen hier mit durchschnittlich 29,1 Jahren ihr erstes Kind. Damit sind sie im deutschlandweiten Vergleich die jüngsten Mütter. Bundesweit lag das Alter bei der Geburt des ersten Kindes im Jahr 2021 bei 30,5 Jahren.
Mit einer Geburtenrate von 1,6 Kindern je Frau zwischen 15 und 50 Jahren liegt Sachsen-Anhalt im bundesweiten Mittelfeld.
Die Anzahl der Scheidungen in Sachsen-Anhalt sinkt
Auch wenn 2021 69 Ehen mehr geschieden wurden als im Jahr davor, gibt der Trend in Sachsen-Anhalt doch Grund, an die Liebe zu glauben: In den Jahren 2001 bis 2021 ist die Anzahl an Scheidungen deutlich zurückgegangen. Gab es 2001 noch 62,3 Scheidungen je 100 Eheschließungen, sind es 2021 nur noch 41. Ihr Tief hat die Scheidungsquote 2018 erreicht, seitdem ist sie wieder leicht gestiegen. Übrigens: In rund 55 Prozent der Fälle wurde der Scheidungsantrag 2021 von Frauen eingereicht.
MDR (Marie Gundlach)
Dieses Thema im Programm: MDR UM 11 | 14. Februar 2023 | 11:00 Uhr
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