Ein Heißluftballon in Herzform 2021 über der Altstadt von Dresden
Der Valentinstag erinnert an den Schutzpatron der Liebenden. Auch in Dresden wird mit Andachten oder Segnungsgottesdiensten, etwa in der Kreuzkirche, daran erinnert. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Robert Michael

14. Februar 2025 Valentinstag: Warum wir uns Herzen und Rosen schenken

14. Februar 2025, 09:00 Uhr

Der Valentinstag ist keine Erfindung der Floristen. Die Ursprünge liegen im Christentum. Der 14. Februar ist der Gedenktag des Heiligen Valentin. An den Schutzpatron der Liebenden wird heute in vielen Gemeinden mit ökumenischen Segnungsgottesdiensten erinnert. Offen "für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind", so wird es wieder bei vielen Gottesdiensten in Mitteldeutschland heißen, von Gotha über Erfurt und Weimar bis Naumburg, aber auch in Schönebeck oder Kloster Drübeck im Harz und in Dresden.

Am Valentinstag geht es ums Herz. Auch um das Herz eines Mannes, der so beseelt von Christus war, dass er der Legende nach dafür sein Leben gegeben hat.

Märtyrer für die Liebe

Der Heilige Valentin starb den Märtyrertod vermutlich im Jahre 269 nach Christus – an einem 14. Februar. Er wurde von Soldaten des römischen Kaisers Claudius II. wegen des öffentlichen Bekenntnisses zu seinem christlichen Glauben ermordet. Für Valentin war Christus die große Liebe, wie es darin heißt. Ihm wollte er nachfolgen. Er war so voller Leidenschaft, dass er ganz genau wusste, wie es sich anfühlt, von ganzem Herzen "entflammt" zu sein.

Heiliger Valentin, Skulptur von Tilman Riemenschneider
Der Heilige Valentin als Holz-Skulptur geschaffen von Tilman Riemenschneider um 1505 Bildrechte: picture alliance / akg-images | akg-images

Die Legende erzählt, der Heilige Valentin habe römische Legionäre, denen es verboten war, nach christlichem Ritus zu heiraten, heimlich getraut. Liebenden soll er bunte Blumensträuße geschenkt haben. Dieser Brauch hat sich zum Gedenktag des Heiligen Valentin bis heute gehalten. In vielen Gemeinden ist es inzwischen Tradition, Paare zum Valentinstag zu segnen.

"Vielliebchentag": Bräuche und Sträuße zum Valentinstag weltweit

Nicht nur in Deutschland wird der Valentinstag gefeiert. In England schickt man sich am Valentinstag anonym Liebesbriefe (Valentine Greetings). In Frankreich und Belgien gab es vom 14. Jahrhundert an den Brauch, mit einem Los Valentin und Valentine zu bestimmen, die dann für ein ganzes Jahr in einer Art Verlobung miteinander verbunden blieben.

Warum der Valentinstag keine Erfindung der Blumenhändler ist, erklärt Felix Seibert-Daiker. Er weiß: Namensgeber ist der Heilige Valentin, der Schutzpatron der Verliebten. Was steckt hinter der Geschichte dieses Mannes? 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

In Italien verabreden sich Liebende auf Brücken, wo der inzwischen weltweit beliebte Brauch gepflegt wird, Liebesschlösser als Zeichen der ewigen Verbundenheit an Geländern anzubringen. In Japan beschenken Frauen die Männer mit Schokolade. Im deutschsprachigen Raum lebte der Brauch, sich Blumen zu schenken, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Dieses Ritual hat antike Wurzeln: Im alten Rom huldigte man damit der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt. Den Frauen in den Familien wurden an diesem Tag Blumen geschenkt.

Heiliger Valentin
Der Heilige Valentin ist der Patron der Liebenden. Bildrechte: MDR / Saskia Barthel

In den Hansestädten hatte der Valentinstag früher noch eine ganz andere Bedeutung. Die Zünfte der Seefahrer, Kaufleute und Handwerker sowie anderer Bruderschaften trafen sich am 14. Februar zum Freundschaftsmahl. Der 14. Februar wurde damals auch "Vielliebchentag" genannt, weil an diesem Tag auf den Feldern der Vielliebchensalat (Feldsalat) gestochen wurde. Und noch ein alter Brauch zum Valentinstag ist überliefert: Man sagte früher, ein lediges Mädchen werde jenen Burschen zum Ehemann nehmen, den es am 14. Februar als erstes erblickt. Junge Männer, die sich ein Mädchen auserkoren hatten, überreichten ihm deshalb schon in aller Früh dieses Tages einen Blumenstrauß.

14. Februar als Schicksals- und Unglückstag?

Heiliger Valentin
Altardecke in der Wallfahrtskirche Kirchworbis Bildrechte: Saskia Barthel

Der 14. Februar galt hierzulande früher auch als Schicksal- und Unglückstag. Deshalb stellte man sich an diesem Tag unter den besonderen Schutz des heiligen Valentin, dessen Name in der lateinischen Urbedeutung "gesund, heil, stark" bedeutet.

Der Heilige Valentin wird in vielen unterschiedlichen Anliegen um Beistand gebeten. Neben den Liebenden ist er Patron der Imker und wird außerdem bei Augenleiden, Epilepsie und anderen "fallenden" Krankheiten, beispielsweise Ohnmachtsanfällen, angerufen

Wer war Valentin?

Über das Leben des Namensgebers für den Valentinstag ist nicht viel bekannt. In der Kirchengeschichte gibt es einige Heilige namens Valentin: Dazu gehören Papst Valentin (827), Valentin von Viterbo (3./4. Jahrhundert) und der Bischof Valentinus von Passau (um 475).

Heute vermuten Kirchenhistoriker, dass es sich beim Namensgeber um Valentin von Terni handelt. Er war Bischof in der nördlich von Rom gelegenen Stadt. Valentin wurde unter Kaiser Claudius Goticus (um 270) wegen Verweigerung eines Götteropfers und weil er seinem Glauben nicht abschwören wollte, hingerichtet und an der Via Flaminia, nach anders lautenden Überlieferungen nahe Terni, beigesetzt. Seine Gebeine wurden erst 1605 in die Kathedrale von Terni überführt. Papst Julius I. (337-352) ließ eine Basilika (quae appellatur Valentin) mit dem Grab des heiligen Bischofs und Märtyrers Valentin von Terni ("in sua ecclesia … corpore jacet") am 2. Meilenstein der nördlich von Rom verlaufenden Via Flaminia bauen. In Rom wurde Valentin schon sehr früh als Heiliger verehrt. Sein Fest wird nachweisbar ab 350 gefeiert.

Kirchen in Mitteldeutschland: Andachten, Konzerte und spezielle Aktionen

Den Tag der Liebenden begehen auch die Kirchen in Mitteldeutschland. In der Dresdner Kreuzkirche gibt es am Abend eine Andacht für Verliebte. Der Ökumenische Segnungsgottesdienst am Valentinstag im Erfurter Dom richtet sich an alle, die partnerschaftlich unterwegs sind, wie das Bistum mitteilt. In der Feier gibt es Impulse von und für Menschen in Partnerschaft. In der Valentinuskapelle von Sankt Martin in Kirchworbis im Eichsfeld gibt es am Nachmittag eine Andacht.

Bei zahlreichen Gottesdiensten etwa in Naumburg, Eisenach oder in Niedertrebra im Weimarer Land können sich Paare erstmalig oder erneut unter den Segen Gottes stellen, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland mitteilt. Außerdem sind Andachten, Konzerte und spezielle Aktionen geplant.

Im Gemeindezentrum St. Jakobi in Schönebeck präsentiert die Folkband Bube-Dame-König ein Valentinstagkonzert. Im Kloster Drübeck im Harz steht "Liebliches und Leibliches zum Valentinstag" auf dem Programm. In der Rosenkirche Elende im Kirchenkreis Südharz werden Segnungen angeboten.

Innenansicht der Klosterkirche in Drübeck
Auch in der Klosterkirche Drübeck gibt es am 14. Februar 2025 ein Angebot für Liebende. Bildrechte: privat

Die Kirchengemeinde Weimar ist am Freitag auf dem Theaterplatz als Pop-up-Church präsent. Am Abend ist in der Herderkirche ein Gottesdienst mit persönlicher Segnung geplant. Gottesdienste mit Segnungen, speziellen Texten, Musik gibt es auch in Hollenbach im Kirchenkreis Mühlhausen, in der Margarethenkirche Gotha, in Eisenach oder im Pfarrhaus von Oberweid. In der Kirche St. Wigbert in Pferdingsleben ist am Freitagabend nach Andacht und Texten auch Livemusik vorgesehen.

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 14. Februar 2022 | 18:50 Uhr

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