Ein Rollstuhlfahrer wird bei strahlendem Sonnenschein durch eine Allee Schatten spendender Bäume gefahren.
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Umweltbundesamt warnt Hitzetage in Sachsen-Anhalt haben sich verdoppelt – und es werden mehr

05. Juni 2024, 15:19 Uhr

Sommer, Sonne, Sonnenschein – was früher oft ein Grund zur Freude war, ist heute deutlich problematischer. In Sachsen-Anhalt leiden schon jetzt mehr als 200.000 Arbeitnehmer unter großer Hitze am Arbeitsplatz, zeigt eine neue Umfrage. Eine Untersuchung des Umweltbundesamtes zeigt, besonders Städte werden zukünftig unter hochsommerlichen Temperaturen leiden. Die Experten empfehlen dringend, vorzusorgen.

Nach Angaben des Umweltlandesamtes in Halle (Saale) hat sich die Zahl der besonders heißen Tage (30 Grad und mehr) in Sachsen-Anhalt in den vergangenen 50 Jahren nahezu verdoppelt. Seien es 1974 noch sechs Hitzetage pro Jahr gewesen, verzeichne man heutzutage durchschnittlich elf.

Die Zahl könnte bis zum Jahr 2100 auf 38 Tage steigen, so die Behörde. Dies berge erhebliche Gesundheitsrisiken, vor allem in den Städten. Das Umweltamt verlangt deshalb ein weltweit entschlossenes Handeln beim Klimaschutz. Sogenannte Hitzeaktionspläne wären hilfreich.

Bundesweiter Hitzeaktionstag Bundesweit findet am Mittwoch (5.6.) der sogenannte Hitzeaktionstag statt. Aufgerufen dazu hat ein Bündnis aus Ärzten, Krankenkassen, Behörden, Wohlfahrtsverbänden und Krankenhäusern. Das breite Bündnis fordert einen besseren Umgang mit Hitzeereignissen.

In Magdeburg wurde bereits im April ein entsprechender Entwurf vorgestellt. Er sieht unter anderem Maßnahmen wie Balkon-, Dach- und Fassadenbegrünung oder Verdunstungsbeete vor. Auch in Halle (Saale) sind solche Projekte in Arbeit. Der erste bundesweite Hitzeaktionstag fand im vergangenen Jahr statt.

Schon jetzt: 240.000 Menschen leiden unter Hitze

Die zunehmende Hitze macht schon jetzt vielen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt zunehmend zu schaffen. Das geht aus dem Gesundheitsreport der DAK Sachsen-Anhalt hervor, den die Krankenkasse am Mittwoch veröffentlicht hat.

Demnach leidet fast jeder vierte Arbeitnehmer unter stickiger Büroluft oder Bruthitze auf Baustellen. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen im Land seien das rund 240.000 Menschen. Knapp zwei Drittel sehen laut der Studie ihre Leistungsfähigkeit durch extreme Temperaturen eingeschränkt. Etwa ein Sechstel habe hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

Vergleich: Besonders viele Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt leiden

Der Anteil der hitzebelasteten Menschen bei der Arbeit sei in Sachsen-Anhalt (24 Prozent) deutlich größer als in jedem anderen Bundesland. Für den Bericht hat die Krankenkasse unter anderem die Daten von 51.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten auswerten lassen.

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MDR (Jörg Wunram, Hannes Leonard), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 05. Juni 2024 | 07:00 Uhr

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