Entsorgung Brüchau: Zukunft der Giftschlamm-Deponie bleibt weiter unklar
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14. Juni 2024, 19:00 Uhr
Die Zukunft der Giftschlamm-Deponie Brüchau in der Altmark bleibt weiter offen. Der Landtag hatte vor vier Jahren schon beschlossen, dass die Grube komplett ausgebaggert und saniert werden soll. Laut Betreiber, Neptune Energy, ist das aber nicht möglich, weil es keine Entsorgungswege gibt. In der Grube liegen unter anderem Quecksilber, Arsen und radioaktive Stoffe.
- Die Zukunft der Giftschlammgrube Brüchau bleibt offen.
- Die Entsorgung der Giftstoffe im Falle einer Auskofferung ist ungeklärt – darum steht eine Verkapselung im Raum.
- Wirtschaftsminister Sven Schulze versprach schnellstmögliche Lösungen.
Bereits vor vier Jahren hat der Landtag von Sachsen-Anhalt beschlossen, dass die Giftschlamm-Deponie Brüchau in der Altmark ausgekoffert werden muss. Doch das ist bis heute nicht passiert. Denn bislang bleibt unklar, wie die ausgebaggerten Giftstoffe entsorgt werden können.
Am Dienstag hatte eine Bürgerinitiative erneut die sofortige Räumung der Grube gefordert. Die Giftschlammgrube Brüchau wird bereits seit 10 Jahren nicht mehr genutzt – aber die Ausbaggerung lässt auf sich warten.
Entsorgung des Giftmülls unklar – Verkapselung vorgeschlagen
Laut dem Präsidenten des Landesamtes für Geologie und Bergwesen, Uwe Schaar, hat der Betreiber der Deponie, Neptune Energy, zwar Pläne zur Auskofferung der Grube vorgelegt. Allerdings fehlten darin die Angaben, wie die ausgebaggerten Giftstoffe anschließend entsorgt werden können.
Im Mai hatte das Unternehmen mitgeteilt, für 15 Prozent der eingelagerten Stoffe gebe es keine Entsorgungsmöglichkeiten, eine Auskofferung sei daher nicht möglich.
Als Alternativlösung ist eine Abkapselung der Deponie im Gespräch. Dabei könnte die Grube nach unten abgedichtet und oben mit einem Deckel verschlossen werden. Für diese Variante gibt es jedoch beim zuständigen Bergamt bislang keine Anträge.
Wirtschaftminister Schulze will schnellstmöglich Lösung finden
Sollte Neptun Energy solche Anträge stellen, müssten sie vom zuständigen Bergamt auch geprüft und bewertet werden, sagte heute Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU). Er würde alles daran setzen, eine schnellstmögliche Lösung zu finden. Derzeit müsse das Unternehmen weitere Unterlagen vorlegen. Schulze bremste die Erwartungen, dass es nun sehr schnell gehen würde: Derzeit liefen noch mehrere rechtliche Auseinandersetzungen.
Erst in dieser Woche hatte sich der Landtag erneut mit diesem Thema beschäftigt. In Brüchau selbst kämpft seit Jahren eine Bürgerinitiative für die restlose Beseitigung der Giftbrühe. Sie wirft dem Unternehmen vor, sich aus Kostengründen davor drücken zu wollen.
MDR (Jochen Müller, Leonard Schubert), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Juni 2024 | 17:00 Uhr
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