Feuerwehrleute besprechen sich vor einem Einsatz.
Zahlreiche Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehren üben ihre Funktion aus, ohne den dafür vorgesehen Lehrgang absolviert zu haben. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO / Tim Oelbermann

Führungskräftemangel Viele Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehren ohne vorgeschriebenen Lehrgang

03. August 2023, 19:07 Uhr

In Sachsen-Anhalt sind mehr als 200 ungeschulte Feuerwehrleute in einer Führungsposition. Das Innenministerium will die Zahl der notwendigen Lehrgänge weiter erhöhen, um mehr ausgebildete Wehrleiter einsetzen zu können.

In Sachsen-Anhalt gibt es Nachholbedarf bei der Ausbildung von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehren. Viele Wehrleiter verfügten nicht über die eigentlich notwendige Qualifikation für die Position, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben hervorgeht.

Hunderte ohne Lehrgang im Amt

Demnach üben derzeit 215 Ehrenamtliche die Funktion des Wehrführers in ihrer Gemeinde aus, ohne den in der Laufbahnverordnung für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren vorgeschriebenen Lehrgang "Leiter einer Feuerwehr" absolviert zu haben. 90 von ihnen üben die Funktion des Wehrleiters schon länger als zwei Jahre aus. Für einige Regionen und Gemeinden fehlen entsprechende Angaben, wie eine nach Landkreisen und kreisfreien Städten gegliederte Tabelle zeigt.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Wehrführer ohne die geforderte Ausbildung leicht zurückgegangen. Im vergangenen Jahr waren 232 ehrenamtliche Kräfte als Wehrleiter im Einsatz, ohne die entsprechende Qualifikation dafür zu haben. Das hatte die Landesregierung auf Anfrage der SPD-Fraktion mitgeteilt.

Mehr Lehrgänge geplant

Das Innenministerium wies darauf hin, dass die Zahl der Teilnehmenden an den Lehrgängen "Leiter einer Feuerwehr" von 20 auf 30 erhöht worden sei. In diesem Jahr würden insgesamt zehn dieser Lehrgänge stattfinden. Für das kommende Jahr sollen regionale Lehrgänge mit einer Teilnehmerzahl von rund 100 angeboten werden. Eine deutliche Priorisierung der Gruppen-, Zug- und Verbandsführerlehrgänge werde 2024 erfolgen.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rüdiger Erben, sagte: "Die Sicherstellung der Ausbildung ist keine Kür, sondern eine Pflichtaufgabe des Landes. Mit der Corona-Pandemie ist das nicht mehr zu rechtfertigen. Wenn nicht bald Erfolge zu verzeichnen sind, wird der Rückstand immer größer, denn in sehr vielen unserer Feuerwehren steht ein Generationswechsel bevor."

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dpa, MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. August 2023 | 18:00 Uhr

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