Polizeischule Aschersleben Gewerkschaft der Polizei geht von dauerhaftem Nachwuchsproblem aus

Die Gewerkschaft der Polizei Sachsen-Anhalt geht von einem anhaltenden Nachwuchsproblem aus. Das hat der Vorsitzende Uwe Bachmann MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Demnach kann auch mit neu ausgebildeten Polizeibeamten das im Koalitionsvertrag gesteckte Ziel von 7.000 Beamten bis 2026 nicht erreicht werden.

"Wenn wir die altersbedingten Abgänge gegen die Zugänge rechnen, dann denke ich, werden wir perspektivisch auf maximal 6.800 Beamte kommen." Derzeit würden 6.400 Beamte zur Verfügung stehen.

Ähnlich wie auch in den Klassenzimmern des Landes seien viele Beamtinnen und Beamte kurz vor dem Ruhestand. Bachmann mahnt, es würde ein Informationsverlust drohen, wenn diese Beamten jetzt in den Ruhestand gehen. Mit ihnen würde auch die Erfahrung gehen, die junge Beamte noch nicht mitbringen könnten.

Bachmann spricht sich aber bei der Auswahl von Anwärterinnen und Anwärtern dennoch weiterhin für hohe Ansprüche aus. "Es ist derzeit schwer, Nachwuchs zu gewinnen. Wir brauchen Schüler aus den Schulen, die auch den Berufsethos des Polizeibeamten mit sich bringen. "Es sei damit in der Tat schwer, geeignete Bewerber zu finden. Wichtig sei aber, dass die Qualitätskriterien erhalten blieben. "Lieber weniger einstellen, dafür gut ausgebildete Polizisten."

Der Gewerkschaftler sieht seine Kolleginnen und Kollegen auch nach wie vor vor hohen Belastungen. "Gerade die Absicherung von Veranstaltungen wie Demonstrationen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dafür benötigen wir ebenso mehr Beamte, um die Kollegen zu entlasten."