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Die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr in Sachsen-Anhalt gesunken. Im Audio hören Sie die durchschnittlichen Preise für Magdeburg. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Wolfilser
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Immobilienpreise Eigentum und Mieten: So teuer ist Wohnen in Sachsen-Anhalt

24. Januar 2025, 16:45 Uhr

Die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen sind in Sachsen-Anhalt 2024 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Ein neuer Immobilienpreisspiegel zeigt: Auch in Magdeburg und Halle sind Einfamilienhäuser preiswerter geworden. Im Gegensatz dazu mussten Mieter im vergangenen Jahr teilweise mehr für ihren Wohnraum bezahlen.

Frau schaut in die Kamera
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Wohnraum in Sachsen-Anhalts Städten ist im Vergleich zum Vorjahr teilweise günstiger geworden. Das geht aus dem aktuellen Immobilienpreisspiegel des Immobilienverbandes Mitte-Ost (IVD) hervor, für den die durchschnittlichen Preise in 13 sachsen-anhaltischen Städten ausgewertet worden sind.

Ein Haus in der Hand eines Mannes 1 min
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Insbesondere die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser sind in Magdeburg und Halle demnach gesunken. Dort kostete ein freistehendes Einfamilienhaus 2024 dem Preisspiegel zufolge im Schnitt weniger als 300.000 Euro. Wer allerdings selbst bauen möchte, habe noch immer mit hohen Baukosten zu rechnen, sagt Martin Schatz. Er ist Vorstandsvorsitzender des IVD Mitte-Ost.

Ein Haus zu kaufen ist in Halle und Magdeburg günstiger geworden

"Eine Rückkehr zu alten Preisen ist kurzfristig nicht zu erwarten", sagt Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP). Dem Immobilienpreisspiegel zufolge sind die Wohnkosten seit 2020 insgesamt gestiegen. Im Vergleich zu 2023 seien aber die Preise für freistehende Eigenheime, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen mit mittlerem Wohnwert in Magdeburg und Halle gesunken, hieß es.

Neubauwohnungen, die nach dem KfW-Förderprogramm für Effizienzhäuser KfW55 der Kreditanstalt für Wiederaufbau entstehen, stehen im Stadtteil Ehrenfeld.
Die Linke kritisiert, dass in den vergangenen Jahren keine aktive Wohnraumförderung in Sachsen-Anhalt betrieben worden sei. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

So kostete ein freistehendes Haus in Halle und Magdeburg 2024 im Schnitt etwa 270.000 Euro und damit jeweils knapp 20.000 Euro mehr als noch 2020. Im Vergleich zu 2023 dagegen sind die Preise in Halle um 20.000 Euro und in Magdeburg um 100.000 Euro gefallen. Eine mögliche Erklärung dafür könnte die unklare Ansiedlung von Intel in Magdeburg sein. Der Chip-Hersteller galt "lange als wirtschaftlicher Impuls", so Schatz. Seit dem Baustopp sei die Dynamik auf dem Immobilienmarkt aber gedämpft.

Wohnwert von Häusern und Wohnungen Im IVD Immobilienpreisspiegel wurden Häuser und Wohnungen mit einem sogenannten mittleren Wohnwert verglichen. Das sind Objekte, die "in Bausubstanz und Ausstattung einem durchschnittlichen Standard" entsprechen und "sich in einem allgemeinen Wohngebiet" befinden. Häuser und Wohnungen mit einfachem Wohnwert sind hingegen nicht modernisiert, haben weniger Wohnfläche und liegen in keinem reinen Wohngebiet. Wohnraum mit gutem oder sehr gutem Wohnwert ist demnach flächenmäßig größer, in einer (sehr) ruhigen Wohngegend vorzufinden und (sehr) gut ausgestattet. IDV Mitte-Ost

Für Reihenhäuser ohne Garage musste Käuferinnen und Käufer im vergangenen Jahr in beiden Städten zirka 220.000 Euro zahlen. Eigentumswohnungen kosteten in Halle im Schnitt 1.350 Euro pro Quadratmeter, in Magdeburg 1.600 Euro.

Auch in Dessau-Roßlau sind Häuser und Eigentumswohnungen mit Beginn der Corona-Pandemie teuer geworden. Im Vergleich zu 2023 sind die Preise jedoch größtenteils gleich geblieben. Ein freistehendes Eigenheim (mittleren Wohnwerts) kostete 2024 in der Bauhausstadt durchschnittlich etwa 150.000 Euro, ein Reihenhaus zirka 100.000 Euro.

Oschersleben und Schönebeck: Häuser kosten unter 100.000 Euro

Der Immobilienspiegel führt auch die Wohnraumpreise für zehn weitere Städte in Sachsen-Anhalt auf: Am günstigsten ist demnach ein Haus in Oschersleben und Schönebeck. Häuser in der Börde und in der Altmark kosteten 2024 je nach Wohnwert zwischen 40.000 und 270.000 Euro.

Die Häuser sind dann nicht modernisiert, haben eine alte Heizung und einen hohen Energieverbrauch.

Sprecherin der IVD Mitte-Ost

Der einfache Wohnwert komme aber kaum noch vor, sagt eine Sprecherin der IVD Mitte-Ost. "Die Häuser sind dann nicht modernisiert, haben eine alte Heizung und einen hohen Energieverbrauch". Daher sei dieser Wohnraum im Kauf zwar günstig, das Wohnen darin sei durch die Nebenkosten dann aber teuer, so die Sprecherin weiter.

Am meisten müssen Käuferinnen und Käufer in Wernigerode zahlen. Die Häuser in der Stadt im Landkreis Harz kosteten bei einem mittlerem Wohnwert 300.000 Euro und damit auch mehr als in der Landeshauptstadt.

Lange Prüfzeiten und hohe Zinsen erschweren Immobilienkauf

Obwohl die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen gesunken sind, sei es nicht einfacher geworden, diese zu kaufen oder zu bauen, so Schatz. Interessierte hätten trotz gesunkener Zinsen mit langen Prüfzeiten bei Banken und teils schwierigen Finanzierungskonditionen zu rechnen, erklärt der Vorsitzende des IVD Mitte-Ost.

Mieten in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau erhöhen sich kaum

Entgegen der Kaufpreise sind Mieten in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau nicht gesunken, allerdings gegenüber 2023 in den meisten Fällen auch nicht gestiegen. So haben Mieter und Mieterinnen für eine nicht-Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern in Halle im Schnitt 600 Euro, in Magdeburg 680 Euro und in Dessau-Roßlau 440 Euro Kaltmiete gezahlt.

Auch die Mieten für Neubauwohnungen sind in Magdeburg und Dessau-Roßlau gleich geblieben. Nur in Halle verzeichnet der Immobilienspiegel teurere Mieten für Neubauwohnungen: Die Kaltmiete ist seit 2023 um 25 Prozent gestiegen. Eine 80 Quadratmeter Wohnung in Halle kostete 2024 somit nicht mehr 640 Euro, sondern durchschnittlich 800 Euro.

Den Anstieg der Mietpreise erklärt sich Schatz damit, dass die geplanten Neubauprojekte wegen hoher Kosten oft verschoben werden. "Der Druck auf dem Mietmarkt bleibt hoch", so Schatz weiter.

Mieten in Aschersleben und Zeitz am günstigsten

Die Mieten in den anderen zehn Städten zeigen hingegen im Vergleich zu den Vorjahren einen steigenden Trend. Am preiswertesten sind Mietwohnungen in Aschersleben und Zeitz. Dort kostete eine 80-Quadratmeter Wohnung 400 Euro Kaltmiete.

Dabei profitiert Halle von seiner Rolle als Wissenschafts- und Forschungsstandort

Martin Schatz, Vorstandsvorsitzender des IVD Mitte-Ost

Am teuersten sind die zwei einwohnerstärksten Städte Halle und Magdeburg. "Dabei profitiert Halle von seiner Rolle als Wissenschafts- und Forschungsstandort", sagt Schatz. Durch die Studierenden und zugezogene Fachkräfte steige die Nachfrage kontinuierlich.

MDR (Cynthia Seidel, David Wünschel), erstmals veröffentlich am 23.01.2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Januar 2025 | 07:00 Uhr

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