In Elbingerode im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) brennt ein Osterfeuer.
In Sachsen-Anhalt werden in diesen Tagen in vielen Orten Osterfeuer entzündet. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Frank Drechsler

Übersicht Nach Regenfällen: Viele Osterfeuer finden doch statt

18. April 2025, 09:44 Uhr

Zu Ostern werden traditionell die Osterfeuer entzündet – auch an zahlreichen Orten in Sachsen-Anhalt. Einige bereits abgesagte finden nach den Niederschlägen doch statt. Wann und wo Sie die Frühlingsabende am knisternden Feuer dennoch genießen können und was es bei einem privaten Osterfeuer zu beachten gibt, erfahren Sie im Überblick.

Zu Ostern werden in ganz Sachsen-Anhalt traditionell Osterfeuer entzündet. Auch die Feiertage können Sie überall im Land entspannt mit Freunden und Familie an einem knisternden Feuer ausklingen lassen. Hier erfahren Sie, wo in Sachsen-Anhalt 2025 Osterfeuer geplant sind und was Sie bei einem privaten Feuer zu Ostern beachten müssen.

Wo die Osterfeuer 2025 in Sachsen-Anhalt brennen – und wo doch nicht

Die meisten Osterfeuer sind am Karsamstag geplant. Doch auch schon am Gründonnerstag gibt es Osterfeuer, ebenso am Ostersonntag und sogar nach Ostern.

Wegen der jüngsten Regenfälle im Land dürfen vielerorts in Sachsen-Anhalt nun doch die Osterfeuer entzündet werden. Laut dem Landeszentrum Wald sind die Waldbrandgefahrenstufen in allen Teilen des Landes auf Stufe zwei oder niedriger gesenkt worden. Zuvor galt insbesondere im Norden und Osten von Sachsen-Anhalt aufgrund der Trockenheit die höchste Gefahrenstufe vier. Mehrere Feuerwehr-Leitstellen bestätigten MDR SACHSEN-ANHALT, dass angemeldete Osterfeuer nun wieder stattfinden dürfen.

Allerdings gibt es auch vereinzelte Absagen. In einigen Orten wurden die Feuer wegen Vandalismus bereits abgesagt. Unbekannte Täter hatten in den vergangenen Tagen vorbereitete Osterfeuer vorzeitig angezündet. Betroffen von den Vorfällen sind vor allem der Landkreis Harz, Mansfeld-Südharz und die Börde. In zwei Fällen wurden Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch erstattet.

MDR SACHSEN-ANHALT hat hier einige Termine für Osterfeuer aufgelistet. Sollte die Redaktion erfahren haben, dass ein Osterfeuer wegen der Trockenheit abgesagt wurde, haben wir das entsprechend notiert. Sollten Sie weitere Orte, Termine oder gar Absagen kennen, können Sie uns das per E-Mail mitteilen und uns so helfen, die Übersicht auf dem aktuellen Stand zu halten.

Osterfeuer am Karsamstag (19. April)

Altmarkkreis Salzwedel: Gardelegen – abgesagt wegen Waldbrandgefahr, stattdessen gibt es eine Feuerschale und Live-Musik, Seehausen, Salzwedel (Ortsteile: Riebau, Langenapel, Buchwitz, Gr. Chüden, Tylsen, Ritze, Mahldorf, Dambeck, Hilgenholz, Osterwohle, Chüttlitz, Kl. Gartz, Seeben, Klein Gerstedt, Andorf, Wistedt, Henningen) – jeweils abgesagt wegen Waldbrandgefahr, Klötze abgesagt wegen Waldbrandgefahr, stattdessen eine Feuerschale in den Ortsteilen.
Stendal:
Birkholz, Bittkau, Einwinkel, Elversdorf, Groß Garz, Heiligenfelde, Hüselitz, Jerchel, Lüderitz, Neuermark-Lübars, Neukamern, Ottersburg, Scharlibbe, Sophienhof, Staats, Uchtdorf, Wahrenberg, Wanzer, Werben, Weißewarte – jeweils abgesagt wegen Waldbrandgefahr
Börde: Dahlenwarsleben, Jersleben, Meseberg, Osterweddingen, Sülldorf, Zielitz
Magdeburg:
Hopfgartenverein (Festwiese), Festung Mark, Mückenwirt, Treibgut, Lemsdorf, Randau, Pechau, Osterfeuer im Andacht (Evangelische Hoffnungsgemeinde)
Jerichower Land:
Bergzow, Burg, Dannigkow, Derben, Detershagen, Dornburg, Gommern, Gethin "Zille", Ladeburg, Leitzkau, Lübs, Menz, Möckern (Hohenziatz), Neuderben, Parchau, Pietzpuhl, Prödel, Vehlitz, Wahlitz
Harz: Abbenrode, Bad Suderode, Benneckenstein, Blankenburg, Börnecke, Cattenstedt, Danstedt, Darlingerode, Derenburg, Drübeck, Elbingerode, Elend, Ermsleben, Gernrode, Harzgerode (Schielo), Heimburg, Heudeber, Huy-Neinstedt, Ilsenburg, Langeln, Langenstein, Oesig, Rieder, Rhoden, Schierke, Schmatzfeld, Stapelburg, Tanne, Thale, Timmenrode, Veckenstedt, Wegeleben, Halberstadt
Salzlandkreis: Aschersleben (OT Drohndorf), Bernburg (OT Peißen), Atzendorf, Biere, Calbe, Eggersdorf, Eickendorf, Frose, Gröna, Latdorf, Löderburg, Nienburg (OT Wedlitz), Üllnitz, Plötzky, Seeland, Welsleben
Wittenberg:
Apollensdorf, Bad Schmiedeberg (OT Pretzsch), Gräfenhainichen (OT Schköna sowie Zschornewitz), Jessen (OT Mügeln, Arndrof, Schweinitz, Klossa, Grabo), Kemberg, Lutherstadt Wittenberg (OT Pratau), Mönchenhöfe, Piesteritz (Volkspark), Zschornewitz, Zahna-Elster (OT Bülzig sowie Mühlanger)
Anhalt-Bitterfeld:
Aken (Elbe), Bitterfeld-Wolfen, Bärenthoren, Köthen – bis auf das zentrale Osterfeuer im Köthener Friedenspark alle wegen Waldbrandgefahr abgesagt, Mühro, Walternienburg,  Zerbst/Anhalt (sowie auch OT Bias, Deetz, Dobritz, Gehrden, Grimme, Güterglück, Jütrichau, Leps, Lindau, Polenzko, Reuden/Anhalt, Schora, Straguth, Walternienburg) – alle Feuer in Köthen und Zerbst abgesagt wegen Waldbrandgefahr
Dessau-Roßlau:
Großkühnau, Naturbad Mosigkau
Mansfeld-Südharz:
Kreisfeld, Leimbach, Wallhausen
Saalekreis:
Kleinkugel, Krumpa, Merseburg (Radrennbahn), Morl, Niederschmon, Querfurt, Rodden/Pissen, Sennewitz, Thalschütz, Zöschen
Halle:
Peißnitzhaus
Burgenlandkreis:
 Bad Bibra, Kahlwinkel, Lützen (OT Pobles/Kreischau), Reinsdorf, Rössuln, Wendelstein, Werschen

Osterfeuer am Ostersonntag (20. April)

Dessau-Roßlau: Kleinkühnau
Halle:
Heidesee
Harz: Hasselfelde
Magdeburg: Stadtfeld West, Osterfeier mit Feuerschale (Bayerischer Biergarten)
Salzlandkreis: Aderstedt, Baalberge, Biendorf, Peißen, Poley, Preußlitz, Wohlsdorf
Stendal: Klötze – Feuerschalen statt Osterfeuer in fünf Ortsteilen
Altmarkkreis Salzwedel: Salzwedel (OT Barnebeck) – abgesagt wegen Waldbrandgefahr

Osterfeuer nach Ostern

Wittenberg: Oranienbaum-Wörlitz (am 26. April)

Diese Osterfeuer haben am Gründonnerstag (17. April) stattgefunden

Altmarkkreis Salzwedel: Beetzendorf (OT Tangeln), Salzwedel (OT Königstedt) – beide abgesagt wegen Waldbrandgefahr
Stendal: Brunkau, Iden, Klietz, Mahlpfuhl, Osterburg, Ringfurth, Schönwalde – alle abgesagt wegen Waldbrandgefahr
Börde: Gersdorf, Gröningen, Kroppenstedt, Samswegen, Vahldorf
Jerichower Land:
Jagdhütte Güsen, Heyrothsberge (Biederitz), Ihleburg, Karith, Körbelitz, Möser, Schartau, Schloss Zerben
Harz: Hüttenrode, Mahndorf, Meisdorf, Wasserleben
Salzlandkreis: Kleinmühlingen, Hohenerxleben
Wittenberg:
Gräfenhainichen (OT Tornau sowie Jüdenberg), Zahna-Elster (OT Zahna, Gallin sowie Listerfehrda), Listerfehrda, Jessen (OT Ruhlsdorf, Neuerstadt, Kleinkorga)
Mansfeld-Südharz:
Kelbra, Röblingen am See
Saalekreis:
Esperstedt, Lochau
Burgenlandkreis:
 Eckartsberga, Granschütz, Nebra, Taugwitz, Zangenberg

Ursprung der Osterfeuer

Der Brauch des Osterfeuers ist germanischen Ursprungs. Symbolisch stand das Osterfeuer vermutlich für die Sonne, die damals als Mittelpunkt menschlichen Lebens galt. Mit den Frühlings-Feuern wurde der Sieg der Sonne über den langen Winter gefeiert. Das älteste schriftliche Zeugnis für die Feuer ist ein Briefwechsel aus dem Jahr 751 zwischen dem Missionar Bonifatius und Papst Zacharias. Darin wird ein Brauch beschrieben, der als "Pessachfeuer" bezeichnet wird. 

Seit dem elften Jahrhundert sind die Osterfeuer auch in Deutschland nachgewiesen. In der Osternacht wird zu Beginn der Liturgie vor der Kirche das Osterfeuer entfacht. Im Kreise der Gemeinde entzündet der Priester dann die Osterkerze. Diese wird nach der Weihe in einer feierlichen Prozession in die dunkle Kirche getragen. Dabei ertönt drei Mal der Ruf des "Lumen Christi" (Christus, das Licht).

Das feiern wir zu Ostern

Gründonnerstag

An diesem Tag gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Nach der Messe werden oft Blumen, Schmuck und Kerzen aus Kirchen entfernt. Kirchenglocken bleiben bis in die Nacht auf Ostersonntag still.

Karfreitag

Jesus wurde nach der Bibel in Jerusalem an ein Kreuz genagelt und starb. Um sich darauf zu besinnen, beten und fasten Christen. In weiten Teilen Deutschlands gilt etwa ein mehr oder weniger striktes Tanz-Verbot. Tanzt man dann beispielsweise in Baden-Württemberg in der Öffentlichkeit, kann eine Strafe von bis zu 1.500 Euro anfallen. In einigen Dörfern auf den Philippinen schlagen sich Menschen sogar selbst an Kreuze – als Sühne für ihre Sünden. Die katholische Kirche verurteilt dieses Ritual aber.

Ostersonntag

Statt des Leichnams von Jesu ist ein Engel in dem ansonsten leeren Grab. Nach christlicher Vorstellung ist er von den Toten auferstanden. Darauf gründet sich der Glaube an ein Leben nach dem Tod. Ostereier etwa gelten schon seit ein paar Jahrhunderten als Symbol dafür – genauso auch Osterfeuer mit ihrem hellen Licht als Kontrast zur Dunkelheit. In den USA gibt es den Brauch, dass Kinder Eier im Garten des US-Präsidenten suchen und sie mit einem großen Löffel balancieren. Ostersonntag ist jeweils der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.

Ostermontag

Nach der Bibel trafen zwei Jünger den von den Toten auferstandenen Jesus, erkannten ihn aber zunächst nicht. In Anlehnung daran pilgern besonders im Süden Deutschlands einige Menschen an diesem Tag. Andere machen einen Osterspaziergang.

Regeln für private Osterfeuer

Wer sein ganz privates Osterfeuer entfachen möchte, der muss das grundsätzlich bei der Gemeindeverwaltung anmelden. Die informiert dann auch die zuständige Rettungsleitstelle, damit die nicht unnötigerweise ausrückt, weil Nachbarn besorgt über den Rauch sind. Für die Anmeldung kann eine Gebühr anfallen. Wer das Feuer auf einem fremden Grundstück entfachen will, muss vorher auch die Einverständniserklärung des Grundstücksbesitzers einholen.

Ob großes Feuer oder Feuerschale: Sicherheitshinweise beachten!

Die Feuerwehr empfiehlt, dafür zu sorgen, dass ein ausreichender Abstand zu Gebäuden, Straßen und von Brand gefährdeten Materialien wie Bäume oder Sträucher eingehalten wird – eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Wer kein großes Feuer macht, sondern es an einer Feuerschale oder mit Fackeln entzündet, benötigt in der Regel keine Genehmigung dafür. Auch hier sollte ausreichend Abstand zur Umgebung gehalten werden. Zudem sollten Sie drauf achten, dass Fackeln sicher stehen sowie die Feuerschale einen festen Stand hat und nicht umkippen kann.

In jedem Fall sollten stets ausreichende Mengen an Lösch-Mitteln wie Wasser oder Sand bereitgehalten werden, damit bei Gefahr sofort reagiert werden kann. Auch sollte man sichergehen, dass das Feuer am Ende auch wirklich aus ist. Gerade bei großen Feuern sei eine Nach-Aufsicht wegen der Gefahr des Wiederaufflammens unverzichtbar, heißt es.

Beim Osterfeuer den Tierschutz beachten

Der Naturschutzbund Sachsen-Anhalt (NABU) mahnt zur Vorsicht: Viele Tiere würden die vorher aufgeschichteten Holz- und Reisighaufen gern als Unterschlupf nutzen. Besonders Igel, Spitzmäuse oder Amphibien machen die Holzhaufen demnach gern zu ihren Wohnquartieren. Außerdem brüten einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle gern in solchen Haufen.

Wer ein Osterfeuer plane, sollte daher den Haufen erst unmittelbar vor der Verbrennung aufschichten, rät der NABU Sachsen-Anhalt. Zumindest solle man vorher noch einmal vorsichtig umschichten, damit die Tiere noch Gelegenheit hätten, sich in Sicherheit zu bringen.

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Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (Moritz Arand, Sebastian Gall, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. April 2024 | 08:30 Uhr

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