NS-Geschichte 15.000 Menschen besuchen KZ-Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt
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19. Januar 2025, 08:49 Uhr
Im vergangenen Jahr haben über Tausend Menschen mehr die Angebote der beiden KZ-Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt besucht, als noch im Jahr zuvor. Das teilte die Stiftung Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt mit. Insgesamt waren circa 14.900 Besucher am ehemaligen KZ Lichtenburg in Prettin und an der Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt.
Die zwei Gedenkstätten der ehemaligen Konzentrationslager in Sachsen-Anhalt wurden 2024 häufiger besucht als im Vorjahr. Nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt haben sich dort insgesamt fast 15.000 Menschen mit Antisemitismus und den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Neben den KZ-Gedenkstätten erinnert auch die Gedenkstätte für Opfer der NS-"Euthanasie" in Bernburg, die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe in Gardelegen und die Gedenkstätte Roter Ochse in Halle an die Opfer des NS-Regimes.
1.150 Besucher mehr in KZ-Gedenkstätten
Rund 3.700 Personen besuchten in diesem Jahr nach Angaben der Stiftung das ehemalige Konzentrationslager Lichtenburg in Prettin nördlich von Torgau – 600 mehr als 2023. Zusammen mit den Teilnehmenden der auswärtigen und digitalen Aktivitäten haben sich 6.100 Menschen für die Geschichten und Schicksale aus dem ehemaligen KZ Lichtenburg interessiert.
Das Konzentrationslager Lichtenburg Das Konzentrationslager Lichtenburg im Renaissanceschloss war ab 1933 erst ein Gefängnis für Männer, ab 1939 das erste zentrale Frauen-KZ im Reichsgebiet. Von September 1941 bis April 1945 wurde das KZ Lichtenburg als Außenlager des KZ Sachsenhausen (Thüringen) genutzt. Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Auch die Gedenkstätte für die Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt verzeichnete nach Angaben der Stiftung einen Besucherzuwachs. 2024 hätten etwa 8.300 Menschen die Gedenkstätte besucht – 150 mehr als im Jahr zuvor. Die digitalen und auswärtigen Angebote seien von circa 500 Personen genutzt worden.
Das Konzentrationslager Langenstein-Zwieberge Das Konzentrationslager Langenstein-Zwieberge in der Nähe von Halberstadt war ein Außenlager, indem Menschen aus 23 Ländern inhaftiert waren. Zwischen 1944 und 1945 sollten die Gefangenen ein 13 Kilometer langes Stollensystem in die Thekenberge treiben. Währenddessen starben 1.700 Menschen infolge der schweren körperlichen Arbeit und mangelhaften Ernährung. Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
epd, MDR (Cynthia Seidel)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Januar 2025 | 13:00 Uhr