Feuer bei Recyclingfirma Großbrand in Bernburger Recyclingfirma: Amt will Brandort auf Schadstoffe prüfen
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10. April 2025, 09:38 Uhr
Die Feuerwehren im Salzlandkreis sind am Dienstag zwölf Stunden bei einem Brand in Bernburg im Einsatz gewesen. Zuvor war eine Anlage eines Recyclingunternehmens in Flammen aufgegangen. Die Behörden warnten vor womöglich giftigem Rauch. Nun soll am Brandort kontrolliert werden, ob Schadstoffe in die Umwelt gelangt sind.
Nach dem Großbrand in einem Recycling-Unternehmen in Bernburg im Salzlandkreis will das Landesverwaltungsamt den Brandort genauer untersuchen. Wie die Behörde mitteilte, soll zeitnah geprüft werden, ob durch das Feuer Schadstoffe in die Umwelt gelangt sind.
Restlöscharbeiten in Bernburg schwieriger als erwartet
Der Brand war am Dienstagmorgen ausgebrochen. Erst nach zwölf Stunden konnte die Feuerwehr ihren Einsatz auf dem Gelände des Unternehmens beenden. Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Tilo Timplan MDR SACHSEN-ANHALT sagte, hatten sich die Rest-Löscharbeiten schwieriger gestaltet als erwartet.
Die Zahl der Einsatzkräfte wurde deswegen – anders als zunächst geplant – nicht reduziert, sondern aufgestockt – von 131 auf 143. Timplan sagte, wahrscheinlich sei die Konstruktion der betroffenen Halle aufgrund der Wärmeentwicklung gestört. Man habe daher versucht, so wenig wie möglich in die Halle rein zu müssen. Ein Radlader habe unter Beobachtung Müll herausgeholt, der dann abgelöscht worden sei. Außerdem habe eine Firma eine umgebaute Betonpumpe angeboten, die über das Dach in die Halle eindringe und Schaum-Mittel aufbringe.
Warnung vor Rauch in Bernburg aufgehoben
Der Brand der Brennstoffproduktionsanlage war gegen 4 Uhr am Morgen ausgebrochen. Anwohner wurden über Stunden aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen abzuschalten. Warnapps wie Katwarn und Nina wurden ausgelöst und warnten vor womöglich giftigem Rauch.
Die Einsatzkräfte konnten Timplan zufolge verhindern, dass kontaminiertes Löschwasser in die Saale fließt. Unter anderem wurde es durch ein spezielles Kissen aufgehalten. Kräfte des Mobilen Labors des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge waren vor Ort und haben Analysen vorgenommen. Das Löschwasser sei zwar verunreinigt worden, es bestehe aber keine Gefahr, hieß es vom Mobilen Labor und auch von der Wasserschutzpolizei.
Polizei geht von Millionenschaden aus
Verletzte hat es nach Angaben des Landkreises nicht gegeben. Der Schaden geht nach ersten Schätzungen der Polizei in die Millionen. Demnach ist das Dach der Brennstoffproduktionsanlage eingestürzt. Wie es zu dem Brand kommen konnte, ist noch offen.
MDR (Nadine Hampel, Michael Rosebrock, Cornelia Winkler, Kalina Bunk, Michel Holzberger, Christoph Dziedo, Susanne Ahrens, Luca Deutschländer) zuerst veröffentlicht am 8.4.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. April 2025 | 15:30 Uhr