Engagement für Pfarrhof Denkmalschutzpreis geht nach Möckern

06. November 2023, 15:30 Uhr

Der Pfarrhof in Möckern im Jerichower Land ist eines der ältesten Gebäudeensembles der Stadt. Seit 1996 war er nicht mehr bewohnt und verfiel immer weiter, bis Kamilla Bühring ihn 2016 kaufte und denkmalgerecht sanierte. Für ihr Engagement ist sie nun mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet worden.

  • Kamilla Bühring setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die Alte Pfarre in Möckern ein. Dafür hat sie den Deutschen Preis für Denkmalschutz erhalten.
  • Eine weitere Auszeichnung geht nach Torgau in Sachsen.
  • Bereits in der Vergangenheit sind Personen und Initiativen aus Sachsen-Anhalt mit dem Preis geehrt worden.

Kamilla Bühring aus Möckern im Landkreis Jerichower Land hat den Deutschen Preis für Denkmalschutz 2023 bekommen. Bei der Preisverleihung am Montag in Erfurt wurde ihr Engagement um den Pfarrhof in Möckern mit der Silbernen Halbkugel geehrt. Es sei ihr "in beeindruckender Weise gelungen, Pfarrhaus und Nebengebäude denkmalgerecht zu sanieren", hieß es in der Würdigung.

Für ihren Einsatz ist Bühring bereits mit Sachsen-Anhalts Denkmalpreis 2023 ausgezeichnet worden. Ihre Arbeit ermögliche es, "die Geschichte vergangener Jahrhunderte und ihrer baulichen Zeugnisse hautnah zu erleben", teilte Kulturminister Rainer Robra mit. Es freue ihn, dass neben dem Land Sachsen-Anhalt nun auch das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz diesen Einsatz würdigt.

Ältestes Gebäude in Möckern

Zur Alten Pfarre in Möckern gehören das Pfarrhaus aus dem Jahr 1666 und verschiedene Wirtschaftsgebäude wie eine Scheune, Viehställe und eine Waschküche. Es ist eines der ältesten Gebäude im Ort. Nachdem 1996 die letzten Bewohnerinnen und Bewohner ausgezogen waren, stand es lange leer, die Gebäude verfielen immer mehr.

2016 kaufte die damals 78 Jahre alte Bühring das Anwesen. Für alte Gebäude habe sie schon immer eine Vorliebe gehabt, sagte sie MDR SACHSEN-ANHALT. Mit Fördergeldern sanierte sie das Pfarrhaus sowie die Nebengebäude denkmalgerecht und bepflanzte den Pfarrgarten wieder mit Obstbäumen. Ihr Lieblingsplatz ist die Veranda. "Man kann hier einfach mit einem Glas Wein abends träumen. Dieses ganze Grundstück umfängt einen", sagt sie.

Weitere Auszeichnung geht nach Sachsen

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Jürgen Herzog, Vorsitzender des Torgauer Geschichtsvereins in Sachsen. Die Jury würdigt damit seine Verdienste um die Sanierung vieler Renaissance-Häuser in der Stadt. Herzog selbst ist besonders stolz auf die neu geschaffenen Museen und den Museumspfad in Torgau.

Barbara Meyer, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung, bezeichnete Herzog in einer Mitteilung als Vorbild. Der Preis sei "die verdiente Würdigung seiner Leistung für die Restaurierung und Nutzung so vieler Kulturdenkmale in der ehemaligen kurfürstlichen Residenzstadt Torgau".

Höchste Auszeichnung im Denkmalschutz

Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wird seit 1978 jedes Jahr vom Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz verliehen. Er gliedert sich in vier Kategorien und wird an Persönlichkeiten und Vereine vergeben, die sich in hervorragender Weise um die Belange der Denkmalpflege verdient gemacht haben. Es ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in Deutschland.

Bereits in den vergangenen Jahren wurden Initiativen aus Sachsen-Anhalt ausgezeichnet, zuletzt 2019 die "Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs e.V." und 2018 der Verein "Bauhütte Stadtgottesacker" aus Halle.

Mehr zum Denkmalschutz in Sachsen-Anhalt

MDR (Fabienne von der Eltz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. November 2023 | 10:40 Uhr

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