Ein Sprayer zieht die Konturen seines Graffiti mit einem Edding nach
Erneut haben Unbekannte in Burg rechtsextreme Symbole auf verschiedene Flächen geschmiert. (Symbolbild) Bildrechte: imago/photothek

Schon im März und Februar Vorfälle Erneut rechtsextreme Schmierereien in Burg

21. April 2024, 14:36 Uhr

Wieder haben Unbekannte in der Innenstadt von Burg Hakenkreuze und SS-Runen auf verschiedene Flächen geschmiert. Im März und Februar gab es bereits ähnliche Vorfälle. Die Polizei vor Ort hatte im März davon gesprochen, eine Gruppe von zehn Personen im Visier zu haben.

In der Innenstadt von Burg im Jerichower Land haben Unbekannte erneut Hakenkreuze und SS-Runen auf verschiedene Flächen geschmiert. Das hat die Polizei mitgeteilt. Demnach waren die verfassungsfeindlichen Schriftzüge und Symbole sowohl auf öffentlichen als auch privaten Flächen in der Schartauer Straße entdeckt worden, darunter auf Baucontainern, Blumenkübeln, Fensterbänken und Stromkästen. Sie waren bereits Freitag entdeckt worden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

In den vergangenen Monaten war es in Burg schon mehrfach zu ähnlichen Fällen gekommen. Im März waren mehrere Graffiti und Aufkleber mit rechtsextremen Botschaften in und um Burg aufgetaucht. Nachdem mehrere Anzeigen eingegangen waren, hatte die Polizei die Ermittlungen aufgenommen und um Zeugenhinweise gebeten.

Zehn Personen im Visier der Ermittlungen

Thomas Kriebitzsch, der Leiter des Polizeireviers Jerichower Land, hatte bei MDR SACHSEN-ANHALT im März von sechs laufenden Ermittlungsverfahren gesprochen. Zu dem Zeitpunkt sei eine Gruppe von zehn Personen im Visier der Ermittlungen gewesen.

Rechtsextremes Graffiti an Hauswand
Dieser und weitere rechtsextreme Schriftzüge waren im März in Burg aufgetaucht. Bildrechte: MDR

Bei den Stickern habe es sich um ausländerfeindliche Motive gehandelt. Sie haben sich laut Polizei gegen Flüchtlinge oder Israel gerichtet. Andere riefen demnach dazu auf, "aktiv für die Heimat" zu werden.

Rechtsextremer Aufkleber an Laternenmast
Eines der ausländerfeindlichen Motive, die im März an Laternenmasten in Burg entdeckt worden waren. Bildrechte: MDR

Mehrere Graffiti in Burg hatten nach Informationen der Polizei außerdem einen "Nazi-Kiez" ausgerufen und Adolf Hitler verherrlicht. Die Urheber der Schmierereien hatten sich als "Nationale Sozialisten Burg" oder "Nationale Sozialisten Jerichower Land" bezeichnet.

Schon im Februar rechtsextreme Schmierereien

Ein junger Mann hatte im März die Schmierereien öffentlich gepostet und verurteilt. Kurz darauf war er nach eigenen Angaben in einem weiteren Graffito antisemitisch beleidigt und bedroht worden. Die Polizei ermittelte unter anderem auch wegen Beleidigung und Bedrohung.

Eine Gruppe älterer Frauen lächelt in die Kamera. Vor ihnen liegen Regenschirme, auf denen "Omas gegen Rechts" steht. 2 min
Bildrechte: Omas gegen Rechts, Regionalgruppe Halle
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Die "Omas gegen Rechts" gibt es in Halle seit 2019, seit Anfang 2024 haben sie neue Mitglieder dazu gewonnen. Sabine F. und Sabine G. sind schon seit mehreren Jahren dabei. Im Audio erklären sie, warum.

MDR FERNSEHEN Di 19.03.2024 10:57Uhr 01:47 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/audio-omas-gegen-rechts-hintergrund-100.html

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Audio

Auch Mitte Februar waren in Burg Nazi-Schmierereien aufgetaucht. So war auf einem Gehweg ein übergroßer Davidstern aufgesprüht, darunter der Schriftzug "Sieg Heil". Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen aufgenommen.

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MDR (Max Hensch, André Plaul, Michel Holzberger, Mario Köhne, Anja Höhne, Alisa Sonntag)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 21. April 2024 | 10:00 Uhr

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