Hand hält eine Spraydose.
Nach ersten Ermittlungen hat die Polizei zehn Personen im Burg im Visier, für rechte Graffiti und Aufkleber verantwortlich zu sein. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Jochen Tack

Zehn Personen im Visier Rechte Aufkleber und Graffiti in Burg: Sechs Ermittlungsverfahren

28. März 2024, 08:49 Uhr

Nachdem vor rund einer Woche in Burg und umliegenden Orten erneut rechtsextreme Sticker aufgetaucht sind, laufen bei der Polizei die Ermittlungen. Sie hat nach eigenen Angaben sechs solcher Verfahren eingeleitet. Zehn Personen sind demnach im Visier der Beamten.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell-App.

Im Falle der Graffiti und Aufkleber mit rechtsextremen Botschaften in und um Burg im Jerichower Land hat die Polizei eine Gruppe von zehn Personen im Visier. Aktuell laufen sechs Ermittlungsverfahren, wie der Leiter des Polizeireviers, Thomas Kriebitzsch, MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte. Die Aufkleber würden etwa ausländerfeindliche Motive zeigen.

Rechtsextremes Graffiti an Hauswand
Dieser und weitere rechtsextreme Schriftzüge sind zuletzt in Burg aufgetaucht. Bildrechte: MDR

Die Polizei hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass in der Stadt und Orten in der Umgebung Sticker aufgetaucht sind, die sich gegen Flüchtlinge oder Israel richten. Andere riefen dazu auf, "aktiv für die Heimat" zu werden. Mehrere Graffiti in Burg hatten demnach etwa einen "Nazi-Kiez" ausgerufen und Adolf Hitler verherrlicht. Die Urheber der Schmierereien bezeichnen sich als "Nationale Sozialisten Burg" oder "Nationale Sozialisten Jerichower Land".

Drohungen nach Anzeige der Schmierereien

Rechtsextremer Aufkleber an Laternenmast
Eines der ausländerfeindlichen Motive, die an Laternenmasten in Burg entdeckt wurden. Bildrechte: MDR

Ein junger Mann hatte die Schmierereien öffentlich gepostet und verurteilt. Kurz darauf war er nach eigenen Angaben in einem weiteren Graffito antisemitisch beleidigt und bedroht worden. Die Polizei ermittelt nun, nachdem mehrere Anzeigen eingegangen sind – unter anderem auch wegen Beleidigung und Bedrohung.

Bereits Mitte Februar waren in Burg Nazi-Schmierereien aufgetaucht. So waren auf einem Gehweg ein übergroßer Davidstern aufgesprüht, darunter der Schriftzug "Sieg Heil". Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf.

MDR (Max Hensch, André Plaul, Michel Holzberger, Mario Köhne); zuerst veröffentlicht: 20.März 2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. März 2024 | 06:30 Uhr

Mehr aus Jerichower Land, Magdeburg, Salzlandkreis und Börde

Sachsen-Anhalt

Ein bärtiger Mann mit gestreiftem Pulli, Fleecejacke und Basecap steht vor einem alten Landhaus.
Der Geschäftsführer des Storchenhofs Loburg, Michael Kaatz, steht vor dem zukünftigen Hauptgebäude. Bildrechte: MDR/Til Schäbitz

Mehr aus Sachsen-Anhalt