Verkehrschaos Unfall auf A2: Warum Umleitungen trotz neuem Entlastungskonzept überfüllt sind
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01. September 2023, 07:43 Uhr
Chaos auf den Straßen: Wegen des schweren Lkw-Unfalls ist die A2 bei Magdeburg teils gesperrt, auch die Umleitungs-Straßen sind überlastet. Eigentlich soll ein neues Leitsystem für Entlastung auf den Straßen sorgen, doch das konnte nicht greifen. Das Land Sachsen-Anhalt kündigte an, die Ampelschaltung in Burg zu optimieren – allerdings erst im kommenden Jahr.
- Aufgrund massiver Staus in und um Burg sollen die Ampelschaltungen optimiert werden – allerdings erst 2024.
- Ein im März vorgestelltes Umleitungs-Konzept bei Staus auf der A2 hätte Burg auch nicht entlastet.
- Die Landesstraßenbaubehörde betont: Ganz ohne Staus komme man bei großen Sperrungen nicht aus.
Nach dem schweren Lkw-Unfall auf der A2 nordöstlich von Magdeburg am Dienstag will das Land angesichts massiver Staus auf der Umleitungs-Strecke über Burg die Ampelschaltung verbessern. Der Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Stefan Hörold, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, damit solle der Verkehrsfluss im Bereich Burg für den umgeleiteten Autobahn-Verkehr erleichtert werden. Die vergangenen Tage hätten "deutlich gezeigt, dass wir das schnellstmöglich optimieren müssen".
Neue Ampelschaltung wohl erst 2024
Infolge des Unfalls waren die Ampelanlagen zunächst ausgeschaltet worden. Allerdings habe auch das für Probleme, etwa für Zufahrten gesorgt, sagte Hörold. Für die Zukunft sollen durch eine verkehrs-technische Untersuchung neue Schalt-Programme für die Ampeln erarbeitet werden. Hörold zufolge braucht das aber Zeit – die Änderungen werden demnach wohl erst im kommenden Jahr wirksam.
Seit dem Unfall am Dienstagmittag auf der A2 kommt es in und um Burg zu massiven Behinderungen und langen Staus. Erst im März hatte das Infrastrukturministerium für Staus auf der A2 ein dreistufiges Entlastungskonzept vorgestellt, bei dem der Verkehr durch eine neue elektronische Beschilderung entweder über die B1 oder die B246a umgeleitet wird.
Straßenbau-Behörde: Verkehrskonzept ändert nichts an Staus in Burg
Behörden-Chef Hörold erklärte nun, das neue Konzept habe im Falle des jüngsten Unfalls jedoch gar nicht greifen können. Hintergrund ist, dass die Umleitungen ohnehin zunächst durch den Ort Burg führten. "Die Situation in Burg wäre nicht anders gewesen. Das lässt sich nicht ändern", sagte Hörold.
Das neue Leitsystem ziele vor allem darauf ab, für Entlastung im Verlauf der B1 über Magdeburg zu sorgen. Beim Unfall vom Dienstag konnte der Verkehr in Richtung Hannover aber bereits an der Anschlussstelle Burg-Zentrum wieder auf die A2 geleitet werden – eine weitere Umleitung über Magdeburg war also gar nicht nötig. Auch der Gegenverkehr in Richtung Berlin sei durch Burg geleitet worden, daher habe es dort eine hohe Verkehrsbelastung gegeben.
Sie bekommen keine sechsspurige Autobahn auf eine zweispurige Bundesstraße.
Hörold betonte, dass eine solche Ausnahmesituation grundsätzlich nicht ohne Staus zu bewältigen sei. "Sie bekommen keine sechsspurige Autobahn auf eine zweispurige Bundesstraße", sagte der Leiter der Behörde.
Neues Leitsystem: Umleitungen innerhalb von Sekunden angezeigt
Er regte an, das neue Konzept für Unfälle und Sperrungen dieses Ausmaßes noch zu erweitern: In einer vierten Stufe sollten demnach großräumige Umleitungen im Autobahn-Netz vorgesehen werden.
A2 im Fokus der Polizei
Die Autobahn 2 ist in Sachsen-Anhalt aufgrund der Vielzahl an schweren Verkehrsunfällen im Fokus der Polizei. Die aktuelle Häufung auf dem betroffenen Autobahnabschnitt zwischen Theeßen und Burg stehe in direktem Zusammenhang mit den dortigen Baumaßnahmen, teilte das Innenministerium auf eine Anfrage mit.
Wie aus einer Übersicht des Ministeriums zu Verkehrsunfällen auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt hervorgeht, kamen 2022 auf der A2 die meisten Menschen zu Schaden. Bei 1.145 Unfällen gab es demnach insgesamt 335 verunglückte Personen. Davon wurden zwölf Menschen getötet und 71 schwer verletzt.
dpa
Die neue Beschilderung habe unterdessen gut funktioniert, sagte Hörold. So hätten die dynamischen Anzeigetafeln, etwa bei der Ausfahrt in Theeßen oder im Bereich Burg korrekt die Umleitung angezeigt. Dies sei "praktisch in Sekunden" nach der Meldung durch die Autobahnpolizei passiert. Auch der Austausch mit der Verkehrsmanagementzentrale der Autobahn GmbH habe gut geklappt.
Das bestätigte auch die Autobahn GmbH selbst. Sprecher Tino Möhring teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, die Prozesse im Zuge des jüngsten Unfalls – etwa die Auslösung durch die Polizei oder die Aktivierung der Beschilderung – hätten "sehr zügig funktioniert".
MDR (Felix Fahnert)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. August 2023 | 11:00 Uhr
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