Bei Jüterbog Harzer Löschflugzeug weiter im Einsatz

02. Juni 2023, 15:52 Uhr

Das neu angeschaffte Löschflugzeug aus dem Harz soll auch am Freitag das Löschen eines großen Waldbrandes in Brandenburg weiter unterstützen. Es war am Donnerstag zu seinem ersten Einsatz aufgebrochen. Die Verantwortlichen zogen danach eine positive Bilanz.

Das Löschflugzeug aus dem Harz soll auch am Freitag beim Löschen eines Waldbrandes bei Jüterbog (Brandenburg) zum Einsatz kommen. rbb24 berichtet weiter, dass es Überlegungen gibt, ein zweites Löschflugzeug zur Brandbekämpfung hinzuzuziehen. Ob dann auch wieder wie am Donnerstag Löschhubschrauber eingesetzt werden, war am Morgen noch unklar.

Laut Feuerwehreinsatzleiter Rico Walentin hatte sich das Feuer zuletzt langsamer ausgebreitet. Erstmals sei damit in Brandenburg zum Löschen auch ein Flugzeug zum Einsatz gekommen. Das sei ein Versuch, so Walentin. Damit sammele man erste Erkenntnisse.

Löschflugzeug erfüllt Erwartungen

Nach dem ersten Einsatz des neuen Harzer Löschflugzeugs am Donnerstag hat Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse eine positive Bilanz gezogen. Lohse sprach bei MDR SACHSEN-ANHALT von hohen Erwartungen, die erfüllt worden seien.

Das, was man sich ausgemalt habe, funktioniere, so Lohse: "Die Abläufe von Piloten, das Betanken durch die Feuerwehr, die Abwürfe, die Koordination, das ist alles händelbar und machbar. Und ich glaube, wir haben mit der Anschaffung dieses Flugzeuges den richtigen Weg eingeschlagen, um es dann auch entsprechend gut einzusetzen."

Wir haben mit der Anschaffung dieses Flugzeugs den richtigen Weg eingeschlagen.

Kai-Uwe Lohse Kreisbrandmeister Harz

Das Flugzeug war am Donnerstagmorgen zu seinem ersten Einsatz geflogen. Aus der zuständigen Leitstelle im Landkreis Teltow-Fläming hieß es, das Feuer in einem munitionsverseuchten Gebiet sei bereits am Mittwoch ausgebrochen. Mit Stand Donnerstagabend, 22 Uhr, hat es auf 27 Hektar gebrannt.

Explosionsgefahr im Waldbrandgebiet

Die Kameraden könnten Teile des Waldstücks auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz wegen der Explosionsgefahr nicht betreten, hieß es weiter. Mit Kreisbrandmeister Lohse hat sich demnach auch ein Flugzeug-Mechaniker zum Einsatzort in Brandenburg begeben. Der Start hatte sich am Morgen um rund 1,5 Stunden verzögert, da die Wolken über dem Ballenstedter Flugplatz zu tief hingen, so Lohse.

Löschflugzeug in Ballenstedt stationiert

Seit April steht im Harz ein Löschflugzeug vom Typ "Dromader PZL M18 B" bereit. Einsatzbasis ist der Flugplatz Ballenstedt. Damit will der Landkreis vor allem für Waldbrände im eigenen Gebiet gewappnet sein. Die Bereitschaft lässt er sich 300.000 Euro für 2023 und 2024 kosten. Das Löschflugzeug kann pro Flug bis zu 2.200 Liter Wasser über Bränden abwerfen. Künftig sollen zentral am Flughafen Leipzig-Halle bis zu vier Löschflugzeuge stationiert werden, die im Brandfall angefordert werden können.

Hohe Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt

Auch in Sachsen-Anhalt ist die Waldbrandgefahr hoch: In neun von vierzehn Landkreisen und kreisfreien Städten gilt die Warnstufe 4.  Eine schnelle Kehrtwende Anfang Juni ist laut MDR-Wetterstudio nicht in Sicht. Demnach bleibt es trocken. Allein bis zum Wochenende sei kein Regen in Sicht.

Schon ab Warnstufe 2 gelten Grill- und Rauchverbot mit unterschiedlichen Abstands-Regeln. Erst ab Gefahrenstufe 5 dürfen Wälder außerhalb der Wege nicht mehr betreten werden.

MDR (Max Hensch, Kevin Poweska, Christoph Dziedo, Mario Köhne); zuerst veröffentlicht: 01.06.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. Juni 2023 | 07:30 Uhr

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