Moderne Verwaltung Thale startet "Digitales Rathaus"
Hauptinhalt
25. November 2022, 09:05 Uhr
Einen Reisepass beantragen, sich ummelden oder ein Fahrzeug anmelden – in Thale müssen Einwohner dafür nicht mehr zum Amt gehen. Im restlichen Sachsen-Anhalt lässt die Digitalisierung aber in vielen Fällen auf sich warten.
- In Thale können viele Behördenangelegenheiten zunehmend digital per Computer oder Smartphone erledigt werden.
- Damit ist die Stadt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt Vorreiter.
- Insgesamt kommt die Digitalisierung der Verwaltung nur schleppend voran.
In Thale im Landkreis Harz werden künftig viele Behördengänge überflüssig. Die Stadtverwaltung hat am Freitag das so genannte "Digitale Rathaus" gestartet. Damit können viele Dienstleistungen der Stadtverwaltung per Computer oder Handy genutzt werden. Außerdem wird die Terminbuchung vereinfacht. Zuvor müssen sich die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt aber ein eigenes Bürgerkonto einrichten.
Thale folgt mit "Digitalem Rathaus" auf Arneburg-Goldbeck
Der Geschäftsführer der IT-Firma Innocon Systems aus Tangermünde, Hagen Woecht, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, damit sei Thale nach der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck die zweite Kommune im Land, die ihre Verwaltung derart digitalisiert. Der Softwareanbieter hat das "Digitale Rathaus" entwickelt. Grundlage ist das Pilotprojekt in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte in der Altmark.
Digitalisierung von Behörden in Sachsen-Anhalt kommt kaum voran
Dabei hat Sachsen-Anhalt in Sachen Digitalisierung seine selbstgesteckten Ziele deutlich verfehlt. Bis Jahresende sollten 575 Verwaltungsdienstleistungen online angeboten werden. Bislang seien davon nur 106 Dienstleistungen hierzulande aktuell online verfügbar, sagte Stefan Thurmann, Sprecher des Digitalisierungsministeriums, Anfang November. Bei 189 weiteren werde an der technischen Umsetzung gearbeitet.
Sachsen-Anhalts Ministerin für Digitales, Lydia Hüskens (FDP), setzt auf eine Beschleunigung im kommenden Jahr. Land und Kommunen sollten stärker gemeinsam an einem Strang ziehen.
Das Onlinezugangsgesetz sollte sicherstellen, dass in Deutschland bis Ende 2022 die meisten besonders relevanten Behördengänge auch online erledigt werden können. Dazu gehören Verwaltungsvorgänge wie die Anmeldung eines Wohnsitzes, die Beantragung eines neuen Personalausweises oder die An- und Ummeldung eines Autos.
Ziele aus Onlinezugangsgesetz verfehlt
Fünf Jahre haben nicht ausgereicht, das Ziel zu erreichen. Ministerin Hüskens sieht den Grund zum einen in der langen Frist. Das Thema sei vielfach vor sich hergeschoben worden. Zum anderen sei vielen erst mit der Corona-Pandemie die Relevanz des Themas deutlich geworden.
MDR (Elke Kürschner, Hannes Leonard), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. November 2022 | 06:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/6baa2118-4dd6-4eec-ac9a-1dad0ac21d7b was not found on this server.