Wieder eingefangen Luchs im Nationalpark Harz flieht nach Einzug
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07. Juni 2024, 13:23 Uhr
Im Harz leben längst wieder Luchse. Damit sich die Tiere künftig auch in anderen Regionen ansiedeln, macht der Nationalpark bei einem internationalen Zuchtprogramm mit. Dafür ist am Donnerstag ein Luchs aus dem Tiergarten Nürnberg in ein Gehege im Harz eingezogen – und direkt wieder ausgebüxt.
- Der Nationalpark Harz beteiligt sich an einem internationalen Zuchtprogramm für Luchse.
- Für das Zuchtprogramm ist ein junges Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg in das Gehege eingezogen, ein Weibchen folge später.
- In Thüringen und Sachsen konnten in diesem Jahr bereits Luchse erfolgreich ausgewildert werden.
Am Donnerstag ist ein Luchsmännchen in ein Gehege im Nationalpark Harz bei Bad Harzburg eingezogen – und nach nur wenigen Minuten über den etwa fünf Meter hohen Zaun verschwunden. Laut Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT dauerte die Suche nach dem Tier fast fünf Stunden. Der Luchs ist dabei nicht zu Schaden gekommen. Das Gatter hat daraufhin ein Netz erhalten, sodass der Luchs nicht erneut ausbrechen kann.
Der Nationalpark Harz beteiligt sich eigenen Angaben zufolge aktuell an einem internationalen Erhaltungszuchtprogramm. Hierbei sollen – koordiniert durch die Zuchtbuchführerin im Tierpark Bern – geeignete Paare für die Luchszucht zusammengestellt werden.
Nachwuchs soll in anderen Orten ausgewildert werden
Im Nationalpark Harz wird für die Zucht demnach ein großes, naturnahes Gehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg zur Verfügung gestellt. Dort soll das Zuchtpaar gehalten werden. Der erwartete Nachwuchs werde dann später an Artenschutzprojekte zur Auswilderung abgegeben oder ebenfalls für die Fortführung des Zuchtprogramms zum Einsatz kommen.
Nationalparkchef Roland Pietsch erklärte: "Das Wiederansiedlungsprojekt im Harz ist Basis einer vitalen Luchspopulation, die sich inzwischen weit über den Harz hinaus ausgebreitet hat. Doch dieser Erfolg kann kein Grund sein, sich zurückzulehnen – im Gegenteil: Der Luchs braucht weitere Unterstützung." Das Zuchtprogramm könne ein überlebenswichtiger Beitrag sein, um Europas größte Katzenart dauerhaft zu erhalten.
Luchs aus Nürnberg kommt in den Harz
Bereits im Mai sollte den Angaben zufolge das Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg in das Gehege einziehen, ein Weibchen folge später. Das Gehege des Nationalparks steht leer, seit im September 2022 die 17-jährige Luchsin Pamina eingeschläfert werden musste.
Der Transport des Luchsmännchens aus dem Tiergarten Nürnberg in den Harz konnte nicht wie geplant durchgeführt werden. Das Tier sei nicht in die entsprechende Transportbox zu bekommen gewesen, sagte ein Sprecher des Nationalparks Harz der Deutschen Presse-Agentur.
Luchse auch in Thüringen und Sachsen ausgewildert
Im Thüringer Wald sind bereits Mitte April zwei Luchse ausgewildert worden. Die Luchskatze Frieda wurde in Thüringen geboren. Sie wuchs im Wildkatzendorf Hütscheroda auf. Ihr Partner Viorel ist ein Wildfang aus den rumänischen Karpaten.
Und auch im Erzgebirge sind drei Luchse erfolgreich ausgewildert worden. Wie das Landesumweltamt mitteilte, leben sie seit Mitte März im Eibenstocker Forst.
MDR (Kalina Bunk, Hanna Kerwin), dpa | erstmals veröffentlicht am 19. Mai 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Juni 2024 | 05:40 Uhr
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