Krankenhaus bei Blankenburg Neues Zentralklinikum im Harz: Gesundheitsministerium lehnt Pläne ab
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23. Januar 2025, 15:19 Uhr
Im Harz soll ein neues Krankenhaus entstehen. Der Kreis und das Harzklinikum möchten die Akutbehandlung in einer neuen Klinik bei Blankenburg bündeln. Gesundheitsministerin Grimm-Benne bezeichnete das als "nicht wohnortnah" für die Menschen. Der Landrat des Harzkreises reagierte enttäuscht: Die Ablehnung sei lebensgefährlich.
- Landkreis Harz und Gesundheitsministerin streiten über Pläne für ein mögliches Notfallklinikum nahe Blankenburg.
- Laut Landrat ist die Ablehnung der Ministerin für die Harzer Bürger lebensgefährlich, da eine zeitnahe Notfallversorgung künftig nicht gewährleistet werden könne.
- Bisher gibt es vom Land keinen Plan zu den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt.
In Sachsen-Anhalt gibt es Streit über die Pläne eines Zentralklinikums im Landkreis Harz. Dabei wollen der Kreis und das Harzklinikum die stationäre Behandlung in einem neuen Krankenhaus bei Blankenburg bündeln.
Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sieht das kritisch, vor allem wegen der Investitionskosten und wegen des Personals. Sie sagte dazu am Dienstag nach dem Gesundheitskabinett zwischen Landesregierung und Vertretern des Gesundheitswesens: "Wie will er (der Landkreis, Anmerk. d. Red.) denn mit Personal, was jetzt schon knapp ist, sowohl ein Zentralklinikum als auch die drei Standorte weiterhin am Leben halten?" Dem Ministerium lägen zudem noch keine Anträge zur Finanzierung aus dem Landkreis vor. Deshalb müsse sich die Regierung noch nicht positionieren.
Klinikversorgung im Harz
Das kommunale Harzklinikum hat Standorte in Blankenburg, Quedlinburg und Wernigerode.
Für Blankenburg als Zentrale spricht laut Harzklinikum, dass 66 Prozent der Menschen im Landkreis den Ort innerhalb von 20 Minuten erreichen können. Alle anderen könnten die geplante Klinik in 40 Minuten erreichen.
Die Zentralisierung sei wichtig, weil künftig der Fachkräftemangel von Ärzten und Pflegekräften als Problem immer größer werde.
"Erhebliche Finanzmittel" stehen nur bis Jahresende bereit
Der Landrat des Harzkreises, Thomas Balcerowski (CDU), reagierte enttäuscht auf die ablehnende Haltung der Sozialministerin. Er teilte am Mittwoch mit, es sei sehr schade, dass die Ministerin diese einmaligen Entwicklungschancen verstreichen lasse. Balcerowski verwies auf "erhebliche Finanzmittel" aus einem Fonds, die aber nur noch bis zum Jahresende 2025 bereitstünden.
Mit diesem Bauvorhaben habe sich das Harzklinikum zukunftsweisend aufstellen wollen. Damit würde sich die Notfallversorgung der Patienten verbessern, etwa bei Schlaganfällen, Herzinfarkten und Geburten. Balcerowski wörtlich: "Die Ablehnung der Ministerin ist für die Harzer Bürger lebensgefährlich, weil somit im Landkreis Harz in Zukunft eine zeitnahe Notfallversorgung nicht gewährleistet werden kann."
Plan vom Land gibt es nicht
Landrat Balcerowski ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des kommunalen Harzklinikums. Mit seinen Vorstellungen für ein Zentralklinikum ist der Landkreis Harz bei der Klinikreform vorgeprescht. Einen Plan des Sozialministeriums zu den Krankenhäusern im Land gibt es bisher immer noch nicht. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Grimm-Benne soll der Krankenhausplan in diesem Jahr erarbeitet und im Herbst 2026 beschlossen werden.
MDR (Tatiana Gropius, Norma Düsekow, Luise Kotulla)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Januar 2025 | 09:30 Uhr
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