Waldbrand Feuer am Brocken gelöscht

05. Juni 2023, 18:17 Uhr

Die Feuerwehr hat den am Sonntag ausgebrochenen Waldbrand am Brocken gelöscht. Auch einzelne Glutnester konnten beseitigt werden. Zuvor gab es auch einen Löscheinsatz aus der Luft. Züge zum Brocken werden am Montag aber nicht mehr fahren.

Der Waldbrand am Brocken ist am Montag gelöscht worden. Das teilte die Stadt Wernigerode am frühen Nachmittag mit. Demnach bleiben noch rund 50 Einsatzkräfte vor Ort, um die Wasserversorgung zurückzubauen. Die Nationalparkverwaltung übernehme die Brandstelle und halte ab dem Abend Brandwache.

Löscheinsatz aus der Luft und am Boden

Am Montagmorgen waren die Löscharbeiten im Harz wieder aufgenommen worden, nachdem es in der Nacht eine Brandwache gegeben hatte. Einsatzkräfte gingen gegen die Flammen aus der Luft und vom Boden aus vor. Der Löscheinsatz sei schwierig, weil die Brandstelle nur über die Bahnstrecke, zu Fuß oder aus der Luft zu erreichen sei, sagte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse.

Zwei Flugzeuge und ein Hubschrauber waren seit Sonntag im Einsatz, um das Feuer aus der Luft zu löschen. Das habe beim Brand am Königsberg einen wichtigen und unschätzbaren Zeitvorteil bei der Brandbekämpfung am Boden verschafft, bilanzierte der Kreisbrandmeister den raschen Lösch-Erfolg. Ziel sei es, im Laufe des Tages die gelöschte Brand-Fläche an den Nationalpark Harz übergeben zu können.

Brockenbahn fährt noch nicht wieder

Wegen des Waldbrandes im Harz wird die Schmalspurbahn zwischen Schierke und dem Brocken auch am Dienstag nicht fahren. Das teilte das Unternehmen am Montagnachmittag mit. Grund seien verstärkte Streckenkontrollen. Auf den übrigen Strecken im Harz gebe es keine Beeinträchtigungen, so die HSB. Wann der Weg auf den Brocken für Wanderer wieder frei ist, ist noch unklar. Ursprünglich sollte er bis Montagnachmittag gesperrt bleiben.

Das Feuer war am Sonntagnachmittag auf dem Königsberg, einer benachbarten Kuppe des Brockens, ausgebrochen. Laut Kreisbrandmeister Lohse hatten etwa zwei Hektar Wald bei Schierke in Flammen gestanden. Durch den Wind konnte sich das Feuer demnach zunächst schnell ausbreiten. Noch am Abend hatte die Stadt Wernigerode mitgeteilt, dass der Brand laut Feuerwehr unter Kontrolle sei.

Als die Stellen zur Wasser-Entnahme für die Luftfahrzeuge standen der Schnei-Teich auf dem Wurmberg und die Zillierbachtalsperre bei Wernigerode zur Verfügung. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, wurden bis zum Sonntagabend bereits etwa 35.000 Liter Löschwasser aus der Luft abgeworfen. Rund 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei und Nationalpark waren zeitweise im Einsatz.

Offenbar keine Verletzten

Über Verletzte ist derzeit nichts bekannt. Nach Angaben der Stadt Wernigerode wurden am Sonntag etwa 100 Menschen in Sicherheit gebracht, weil sie sich in der Nähe des Brandes aufgehalten hatten. "Die Menschen wurden mit Bussen evakuiert, damit sie sicher vom Berg runterkommen. Der Bahnverkehr ist eingestellt, weil auch von den Schienen Gefahr ausgehen kann", so die Stadt-Sprecherin.

Bei einem der Löschflugzeuge handelte es sich um jene Maschine, die der Landkreis seit dem Frühjahr in Ballenstedt stationiert hat. Sie war bis Samstag in Jüterbog in Brandenburg im Einsatz – ebenfalls wegen eines Waldbrands. Bereits Samstagabend sei das Flugzeug wieder zurückbeordert worden.

Wanderwege im Einsatzgebiet gesperrt

Folgende Wanderwege im Einsatzgebiet sind in Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung gesperrt worden:

– Eckersprung in Richtung Goethebahnhof
– oberer Königsberger Weg
– Gelber Brink bis zur Brockenstraße
– Glashüttenweg bis zur Brockenstraße
– Bahnparallelweg Schierker Bahnhof bis Brockenstraße

Waldbrand-Gefahr in ganz Sachsen-Anhalt

In ganz Sachsen-Anhalt war die Waldbrand-Gefahr zuletzt weiter angestiegen. In der Osthälfte des Landes gilt die Gefahrenstufe 5, so die Daten des Landeszentrums Wald. Die Gefahrenstufe 5 ist die höchste der fünf Waldbrandwarnstufen. Konkret ist der Landkreis Wittenberg (Vorfläming, Elsterland und Dübener Heide) betroffen. Im Altmarkkreis Salzwedel, in Stendal, im Landkreis Börde nördlich der Autobahn 2, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, in Dessau-Roßlau, im Jerichower Land, in Halle, im Saalekreis und im Burgenlandkreis gilt die Gefahrenstufe 4.

MDR (Dagmar Borchert, Norma Düsekow, Johanna Daher, Kalina Bunk, Cornelia Winkler, Moritz Arand) | Dieser Text wurde erstmals veröffentlicht am 4. Juni 2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Juni 2023 | 12:00 Uhr

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